HQL-Lampe, Leistung / Blindleistung

Hallo,

meine Nachbarschaft hat eine Strassenlampe installiert. (Privatgrund)

Die Kosten sollen über einen Unterzähler auf 5 Parteien verteilt werden. Der Strom kommt aus einer der Wohnungsverteilungen.

Da drin ist ein digitaler Hutschienenzähler und die Einschaltsteuerung (EIB-Dämmerungssensorik).

Angeblich ist da eine 60 Watt Lampe drin. Der digitale Zähler zeigt einen Verbrauch von 2,80 kWh in 2 Nächten an. Bei den bisher ziemlich genau 28 Stunden Betriebszeit ergibt das plausible 100 Watt.

Mein DMM zeigt einen Strom von 0,8 an. Das wären bei einem ohmschen Verbraucher ca. 184 Watt. Ok - Blindleistung etc. ist mir ein grundsätzlicher Begriff. Aber wo und wie ist das hier anzusetzen?

In einer Lampebeschreibung auf einer Webseite zu einer 125er HQL-Birne las ich: Strom = 1 Ampere. Mit meinen gemessenen 0,8A käme ich dann auch auf die 100 Watt. Wem kann man jetzt was glauben? Ich tippe darauf dass eine 100 Watt Birne drin ist.

Aber was braucht die Birne nun wirklich? Also das, was beim EVS-Zähler aufläuft. Nicht, dass man den Parteien eine falsche Berechnung auftischt.

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Fritz Mueller
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Fritz Mueller schrieb:

HQL mit 60 oder 100W sind mir unbekannt. AFAIK gibts die in 50/80/125...W.

Also eine 80W HQL, wenns denn Ampere sind.

Die Wirkleistung ist stets kleiner als die Scheinleistung.

HQL 125W hat einen Betriebsstrom von 1,2A.

80W.

Etwas mehr als 80W, das Vorschaltgerät hat ja Verluste.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo, Dieter Wiedmann schrieb:

mir sind alle unbekannt - habe noch nie mit sowas zu tun gehabt. Der "Typ", der das installiert hat, sprach halt von 60 Watt. Ich selbst habe die Birne nicht näher gesehen. Nur von unten in der Strassenlampe.

Ja, 0.8 Ampere. Aber was mir nicht klar ist, wo dann die fehlenden Watt (0.8 A * 230 V = 184 Watt) bleiben bzw. ob diese Ampere dann stimmen.

Blöde Blindleistung? Was habe ich denn da jetzt gemessen?

Was ist denn hier dann Wirk- und was ist Scheinleistung?

Also 80 Watt = Wirkleistung und 184 Watt = Scheinleistung?

Oder wie rechnet sich das?

Ich will dir nicht widersprechen. Aber auf einer Herstellerseite, welche weiss ich nicht mehr, las ich 1 Ampere. Ist zwar wohl kein relevanter Unterschied.

Aber der Unterschied gegenüber einem ohmschen Verbraucher ist doch krass. "Gemessene" 184 Watt und wirklich nur 80 Watt kann ich kaum glauben.

ok - wird dann wohl so sein.

Klar - aber das Vorschaltgerät sitz ja nach dem Zähler und ist somit im Verbrauch der 2 Tage mitgemessen worden. Kämen dann die 100 Watt, die der Zähler gemessen hat, hin? Also z.B. 80 Watt für die Lampe und

20 Watt für das Vorschaltgerät?

Dann könnte man die Angaben des digitalen Zählers ja einfach ohne Umrechnerei auf die Parteien umlegen. Hier soll ja niemand übervorteilt werden. Und präzise genau muss das auch nicht sein. Allerdings soll natürlich der stromliefernde Haushalt nicht krass benachteiligt werden wenn der digitale Zähler z.B. 100 Watt rechnet und der Hauszähler gar das doppelte.

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Fritz Mueller

Fritz Mueller schrieb:

184VA

cos phi einer solchen Anordnung ist typisch 0,5. Wären also 80W für die Lampe, 10W für das Vorschaltgerät, Rest ist Blindleistung.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Fritz Mueller schrieb:

Den Strom natürlich, und daraus hast du dann die Scheinleistung berechnet. Und die 184VA kommen für eine 80W HQL mit elektromagnetischem Vorschaltgerät schon hin. Wirkleistung sind das typisch 89W, 80W für die Lampe, 9W fürs Vorschaltgerät.

Das Vorschaltgerät sitzt in der Leuchte. Was du meinst ist der Dämmerungsschalter.

Du darfst den Hutschienenzähler durchaus trauen, lediglich dessen Eigenverbrauch erfasst er selbst nicht, der Zähler an den das Ganze angeschlossen ist aber schon. Allerdings ist der Eigenverbrauch sehr gering, und sollte im Datenblatt des Hutschienenzählers nachzulesen sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Also zum Verständnis - ich soll das ja weiter erklären

Die Wirkleistung ist das, was der Hutschienzähler und der Hauptzähler anzeigen. Also das, was bezahlt werden muss. Die Blindleistung ist die Differenz zwischen Wirk- und Scheinleistung und das, was die E-Werke "nicht wollen", weil es nicht bezahlt wird. Bzw. was in größeren Anlagen kompensiert werden muss. Und der Verbraucher hat auch nichts davon, weil es einfach nur die wirkungslosen induktiven oder kapazitiven Verluste sind.

Kann man das so sagen?

Klar - aber elektrisch gesehen erst nach dem Zähler.

Ne - der sitzt hier nicht in der Lampe und hat damit gar nichts zu tun. Das Dämmerungssignal kommt vom EIB und schaltet die Strassenlampe nach dem Hutschienenzähler per Relais an.

Das ist klar. Wie schon gesagt, geht es hier nicht um ein paar Watt mehr oder weniger. Nur soll nicht nachher der stromliefernde Haushalt

180 Watt zahlen müssen und umgelegt werden nach dem Hutschienzähler z.B. nur die 89 Watt.

Noch ne Frage: Z.B. bei Philips auf der Webseite (AFAIR) sind die ganzen HQLs mit 110 oder 125 Volt angegeben. Ich finde da keine mit der Angabe 230 Volt. Ist das die strombegrenzte Spannung im Betrieb nach dem Vorschaltgerät? Oder habe ich nur die 230V-Versionen nicht gefunden.

VG Fritz

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Fritz Mueller

Jan Kandziora schrieb: (kurz und schmerzlos)

Danke

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Fritz Mueller

Ja. In größeren Anlagen gibt es auch Blindleistungszähler, aber das wird bei euch vermutlich nicht der Fall sein.

Das dürfte nicht passieren. Die Zähler messen beide die Wirkleistung.

Richtig, das ist die strombegrenzte Spannung im Betrieb.

mfg. Markus

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Markus Haastert

Markus Haastert schrieb:

Normaler Privathaushalt

Dann bin ich ja beruhigt. Bzw. werde das in diesem Sinne weitergeben. Mich persönlich interessiert das ja eigentlich wenig. Habe nur den Zähler geliefert und war etwas erstaunt über den hohen Verbrauch der angeblichen 60-Watt-Birne. 80 Watt + Vorschaltgerät haut aber ziemlich genau hin.

Super - jetzt sind alle Fragen geklärt. Danke euch allen!

VG Fritz

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Fritz Mueller

Fritz Mueller schrieb:

Und da die Netzspannung nicht unbedingt genau 230V beträgt, sind einige Prozent mehr (oder auch weniger) problemlos denkbar.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Markus Haastert tipperte in news:hcnfo5$8s8$ snipped-for-privacy@online.de

Auch in Kleinanlagen wäre ein korrekt dimensionierter Kompensationskondensator angebracht. Dann braucht's auch keinen Blindleistungszähler.

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Thomas Hu"bner

Scheinleistung^2 = Wirkleistung^2 + Blindleistung^2

Wobei ^2 eine Umschreibung für "hoch zwei" ist.

Scheinleistung ergibt sich, wenn man einfach nur die Effektivwerte von Strom und Spannung multipliziert, auf nicht sinusförmige Ströme/Spannungen gehe ich jetzt mal besser nicht ein, da wird ein normales DMM sowieso nur Müll anzeigen. Bei Dir also 0,8A * 230V = 184VA (zur Abgrenzung der verschiedenen Leistungsarten verabschiedet man sich vom "Watt", bei Scheinleistung nimmt man VA, bei Blindleistung VAr und nur bei der Wirkleistung W). Die Blind- und Wirkleistung ist bei Dir aber unbekannt. Bei einer 80W Lampe gehen halt rund 80W an die Lampe, zuzüglich der Verluste im Vorschaltgerät. Der Zähler misst grundsätzlich nur Wirkleistung, wenn da ca. 100W herauskommen, passt das schon ungefähr für die 80W Lampe. Die Blindleistung kannst Du Dir dann ja ausrechnen, das ist die Leistung, die ständig zwischen dem Magnetfeld der Drossel und dem Versorgungsnetz hin- und herpendelt.

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Carsten Kreft

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