Lötstation brummt extrem. Schafft ein Ringkerntrafo hier Abhilfe?

Hallo,

ich habe schon einige Jahre eine Ersa-Lötstation. Diese ist mit einem "normalen" Transformator ausgestattet.

Das Problem ist, dass die Station nach einiger Betriebszeit stark zu Brummen anfängt. Mir kommt es so vor, als wenn dieses Brummen mit steigendem Alter des Trafos immer lauter zu werden scheint. Bei längerem Löten geht einem das Brummen nach einiger Zeit dann doch gehörig auf die Nerven.

Reduziert sich die Lautstärke auf ein akzeptables Maß, wenn ich den Trafo durch einen passenden Ringkerntrafo ersetze? Der Ringkerntrafo hätte zudem mehr Reserve, denn der Original-Trafo wird ständig mit, am Trafo angegebener, Maximalleistung betrieben.

Wie sicher sind eigentlich diese Ringkerntrafos? Kann ich einen Trafo, der "irgendwoher" kommt, bedenkenlos einsetzen, wenn dieser keine offensichtlichen Beschädigungen aufweißt (VDE-Zeichen ist auf Trafo aufgedruckt). Wie wird bei den übereinander gewickelten Spulen sichergestellt, dass die Primärspule keine Verbindung zur Sekundärspule bekommen kann?

Vielen Dank im Voraus

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Manuel Reimer schrieb:

Sieh dir den Netztrafo doch mal genauer an. Bei den älteren sind die Trafobleche meistens mit vier Schrauben verschraubt. Wenn sich die Schrauben lockern, fängt er an zu brummen. Ein verschweißtes Blechpaket kann brummen, wenn durch Feuchtigkeit die Bleche zu rosten beginnen und 'aufquellen'.

Gruß, Alexander

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Alexander Dörr

Es wird jeder intakte, ausreichend dimensionierte Trafo mit passender Ausgangsspannung tun.

In der Regel ja. Ich würde aber auf jeden Fall auf der Primärseite eine Sicherung vorsehen, und bei der ersten Inbetriebnahme auf Besonderheiten (wird der Trafo ungewöhnlich warm?) achten.

Da sind in der Regel eine oder mehrere Lagen Isolierfolie dazwischen.

Hergen

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Hergen Lehmann

Alexander Dörr schrieb:

Bei mir lag mal ein Bein einer LED drunter, das war aus verzinntem Eisen (jedenfalls magnetisch). Immer wenn der Lötkolben geheizt hat, wurde das Bein angezogen (mit 50/100Hz). Das Klappern davon hatte mich verwundert, ich glaubte, die Lötstation sei kaputt.

Das zeigt vermutlich, daß der Trafo da drinnen nicht sonderlich gut ist...

Ciao Dschen

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Dschen Reinecke

Ringkerntrafos haben bezüglich des Brummens also keinen Vorteil gegenüber Trafos mit Zweikammerwicklung?

Primärseitige Sicherung ist ohnehin schon in der Station und wird für den neuen Trafo natürlich beibehalten.

Und diese Folie ist so fest, dass ein Durchscheuern/Durchschlagen ausgeschlossen ist?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Hallo!

Manuel Reimer schrieb:

Nicht prinzipiell. Magnetostriktion haben die auch. Typischerweise sind sie aber schon ruhiger. Vor allem, wenn der Krach mit dem Streufeld zu tun hat. Und die Trafobleche sind auch wesentlich besser vor dem vergammeln geschützt.

Allerdings helfen oft auch triviale Maßnahmen, wie Moosgummiplatte unter der Lötstation, um die Ankopplung an den Tisch als Resonator zu reduzieren. Oder klarer Nagellack auf nicht mehr ganz feste Teile des Trafos, um die Schwingungen zu dämpfen.

Da könnte es beim Ringkerntrafo eine kleine Überraschung geben. Deren Innenwiderstand ist nämlich meist deutlich niedriger, was mithin zu nicht unbeträchtlichen Einschaltströmen führen kann.

Um zu scheuern muss sich erstmal etwas bewegen und durch Reibung gebremst werden.

Üblicherweise wird mit ein paar kV auf Isolationsfestigkeit primär/sekundär getestet.

Was aber größer sein kann, ist die kapazitive Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung. Das ist bei erdungsfreien Geräten auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Marcel

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Marcel Müller

Des Weitern habe ich einen passenden Trafo ja bereits rumliegen.

Die Bleche sind alle noch sauber lackiert. Anheben der Station bringt nix. Das Gehäuse selbst verstärkt den Schall.

Mir ist heute ein kleiner Kühlkörper, der nur etwa 1mm Abstand zum Trafo hatte, aufgefallen. Ich habe das etwas weggebogen. Vielleicht bringt das ja was.

Wie umgeht man das Problem? Muss man sich wegen einem kleinen 30 Watt Ringkerntrafo da schon Gedanken machen?

Abgesichert ist aktuell mit (AFAIR) 0,2A Träge.

Das Gerät ist erdungsfrei, aber Schutzisoliert. Das soll so auch beibehalten werden.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Manuel Reimer schrieb:

Was soll das 'aber'?

Wenn du den Trafo ersetzt muss er VDE 0570-2-6 (früher VDE 0551) erfüllen, VDE 0570-1 (früher VDE 0550) reicht nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo,

Manuel Reimer schrieb:

Hinreichend träge absichern oder, bei größeren, Einschaltstrombegrenzung.

Mit so kleinen Ringkernen habe ich keine Erfahrung. Deshalb weiß ich nicht ob die Sicherung hält. Es wird sich zeigen.

Dann gibt es ein Problem. Mit Ringkern wird das nichts. Zweikammerwicklung ist angesagt.

Ich kann mir schon denken, warum das so bleiben soll. Geerdete Lötkolben sind ohne Trenntrafo so eine Sache. Und selbst mit können durch Restenergie in den Geräteelkos Schäden entstehen, wenn auch die Gerätemasse geerdet ist.

Marcel

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Marcel Müller

Scheint mir unter Umständen sogar besser zu sein, denn der Ringkerntrafo passt nicht in das Gehäuse.

Ein eventuell passender Trafo wäre:

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Mit wieviel Last kann ich diesen aber nun dauerhaft belasten? Der Lötkolben hat 25 Watt. Wenn der Trafo also, wie im Text beschrieben, 28 Watt verträgt, dann passt das. Wenn er aber nur 24 Watt, wie in der Artikelbezeichnung angegeben, verträgt, dann könnte das knapp werden...

Ich hab Reichelt schon angeschrieben, habe aber noch keine Antwort.

Rein interessehalber: Nehmen wir an, ich würde einen Ringkerntrafo verwenden wollen. Müsste dann auch die Gerätemasse geerdet sein oder könnte ich einfach alles in ein Alugehäuse portieren und nur das Gehäuse erden?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Manuel Reimer schrieb:

Hallo,

dafür gibt es dann Mehrkammertrafos um dieses Risiko auszuschliessen... Wobei ein Durchscheuern bei einem fest gewickelten und vergossenen Trafo sehr unwahrscheinlich ist, aber es gibt noch andere Mechanismen als Durchscheuern/Durchschlagen die zum Versagen der Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung führen könnte.

Bye

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Uwe Hercksen

Auch alle anderen Schrauben innen und außen am Gerät nachziehen und schauen das alles wieder original stramm sitzt - dann ist es weg. Ggf. den Trafo auf Gummischeiben/zeug lagern.

( Manchmal ists auch einfach ein Wechsel des Stellplatzes und der Schall geht besser in den Tisch über -> in jedem Fall sowas wie Plastilin an den Geräte-Füssen etc. dämpft am besten die Körperschallübertragung weg. )

Grüsse Robert

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robert

achwas!!

die Dinger zählen doch die Watt nicht ;-)

Das kommt auf die Umgebungstemperatur an: je kälter, umso mehr Watt kann der Trafo übertragen. Im Gehäuse kann er weniger als die 24W vom Typenschild.

Außerdem: deine Lötspitze hat einen Thermostaten wie ein Bügeleisen, die ist nicht dauernd EIN und die 25W sind +- 20% wenn nicht mehr, auch die Netzspannung schwankt und die geht quadratisch in die Leistung ein und weit über quadratisch in die Erwärmung des Trafos.

Servas

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Franz Glaser (KN)

Aber auf dem Typenschild (oder zumindest im Datenblatt) steht 28 Watt. Genau deshalb frage ich mich, wie Reichelt auf 24 Watt kommt. Im Katalog wird komischerweise auch groß mit 28 Watt geworben.

Schon, aber dennoch muss der Trafo für die mögliche Maximallast passen, oder?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Die Randbedingungen, der Einbau ...

NEIN!

Ein Trafo (ähnlich wie ein Motor) kann eine angegebene Last übertragen unter bestimmten Randbedingungen. Eine der Randbedingungen ist die Kühlung (grob die Umgebungstemperatur aber besser ist ein Wind, der an ihm vorbeistreift). Weil ein Trafo und ein Motor gar nicht nach der abgegebenen Leistung definiert ist sondern nach der Verlustleistung, die er in Wärme umsetzt bei seiner "Arbeit".

Die Form des Stromes, die du dem Trafo abverlangst (Sinus mit reiner R-Last oder Impulsstrom von Gleichrichter und Elko oder sonstige Impulse, die im Mittelwert zwar "28W" bedeuten aber ...) kann ihm noch viel mehr Schwierigkeiten machen als die Kühlluft.

Da findest du ein wenig mehr zum Thema

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Servas

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Franz Glaser (KN)

bist du sicher, daß es nicht einmal 28VA und 24W heißt?

Servas

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Franz Glaser (KN)

Es heißt einmal 24VA und einmal 28W.

Siehe:

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Wo soll aber der Unterschied sein? Gilt nicht VA == W ?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Manuel Reimer schrieb:

Kommt auf die Newsgroup und das Thema an.;-)

Beim Trafo zählt im wesentlichen der Effektivwert des Stromes, der bestimmt ja die Kupferverluste, und damit die Erwärmung des Trafos. Die Verluste durch den Magnetisierungsstrom und die Ummagnetisierungsverluste des Kern kann man nahezu vernachlässigen. Lediglich bei sehr kleinen, und billig aufgebauten, Trafos tragen die Kupferverluste durch den Magnetisierungsstrom nennenswert zur Gesamtverlustleistung bei.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo, Manuel,

Du (Manuel.Nulldevice) meintest am 06.07.07:

Hmmm - üblich ist, dass der VA-Zahlenwert grösser ist als der Watt- Zahlenwert. Die Daten müssen übrigens nicht sicher mit den Namen Schein- und Wirkleistung verkoppelt sein.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Oje ... die Leute bei Reichelt sind überarbeitet :-) da kann sowas passieren, nimms ihnen nicht übel. Oder - vielleicht hast du es eh nur verbuxelt.

Nein, ich siehe nicht, denn üblicherweise wollen solche Leiz, daß ich mir entweder was installiere oder ein Passwort merke oder sonst einen Kotau mache, damit ich bei ihnen überhaupt in der Zu- kunft was kaufen darf. Die können mich mal kreuzweis. Ich kaufe auch keinen Nescafe mehr, egal wie gut der riecht.

Nicht immer, nur bei einem ganz und gar einfachen Widerstand.

Du solltest doch den Text von meiner Seite lesen und sonst auch noch ein wenig Grundlagen der Elektrotechnik. Der Wechselstrom ist mehr als Gleichstrom, der wechselt. Der ist mathematisch sehr interessant. Deswegen kann er auch transformiert werden und sogar mit Funk über Antennen durch die Luft / den Äther fliegen.

Servas

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Franz Glaser (KN)

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