OP LT1169 übertseuert

Hallo NG,

ich betreibe einen LT1169 so das er in die Übersteuerung geht, bei mir

+Betriebsspg. jetzt ist mir aufgefallen, dass wenn ich ihn immer mehr übersteuere springt er irgendwann auf -Betriebsspg. Verhalten sich alle OP's so? Und ist der Betrieb in der Überst. für den OP schädlich?

VG Thomas

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Thomas Baumeister
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Thomas Baumeister wrote: : Hallo NG,

: ich betreibe einen LT1169 so das er in die ?bersteuerung geht, bei mir : +Betriebsspg. : jetzt ist mir aufgefallen, dass wenn ich ihn immer mehr ?bersteuere springt : er irgendwann : auf -Betriebsspg. Verhalten sich alle OP's so? Und ist der Betrieb in der : ?berst. f?r den : OP sch?dlich?

Waehle doch bitte Deinen Zeichensatz besser.

Zum Uebersteuerverhalten siehe das Stichwort "Phase reversal".

Fuer den OP mag die Uebersteuerung nicht schaedlich sein, dass muss man aber im jeweiligen Datenblatt nachlesen. In Regelschleifen ist aber ein "Phase reversal" auesserst unangenehm...

Bye

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Uwe Bonnes

Vermutlich wird die Basis-Kollektor-Diode eines Eingangstransistors leitend und der Transistor invertiert dann nicht mehr.

Viele verhalten sich so.

Wenn nichts anderes im Datenblatt steht, ja. (Siehe "absolute maximum ratings") Bei CMOS besteht Latch-up-Gefahr. Komparatoren (LM339)verhalten sich in dieser Beziehung manchmal toleranter und liefern solange ein gültiges Ausgangssignal, wie nicht beide Eingänge übersteuert sind. Das steht dann im Datenblatt.

Es gibt spezielle "Over-the-top" OP's, die ein Eingangssignal 30-40V über der Betriebsspannung noch erlauben. Die Eingangsstufe zieht dann ihren Betriebsstrom (1-2 µA) aus dem Eingangssignal. Gibts bei

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HTH,

peter

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Peter Heckert

Es gibt mindestens 3 Stufen der Übersteuerung.

1) Signal x Verstärkung ist so gross, dass der Ausgang "anschlägt", und die Gegenkopplung nicht mehr ausreicht, dass an beiden Eingängen die gleiche Spannung liegt. Für Komparatoren ist das der Normalzustand.

2) Ein Eingang verlässt den Bereich, den er verarbeiten kann (common mode range). Nur wenige Opamps können Rail-to-Rail. Manche können wenigstens bis zu einem Versorgungsspannungsanschluss verarbeiten. LM324, CA3140 etwa bis zum Negativen, LF356 (301?) bis zum Positiven.

Der LT1169 scheint einen Bereich von -10 bis +13V bei +-15V Versorgung verarbeiten zu können. Notfalls bei beiden Eingängen Spannung runterteilen.

3) Ein Eingang wird über die Versorgungsspannung hinaus angesteuert. Bei FET-Eingängen hat negative Spannung am Eingang sofortiges Ableben zur Folge.

Der Betrieb kann für den Opamp gefährlich werden. Nur wenige erlauben grössere Spannungsdifferenzen an den Eingängen, der 741 ist da noch gutmütig, sowie praktisch alle Komparatoren. Insbesondere Präzisions-Opamps haben aber Schutzdioden, welche die Differenzspannung auf ca. 1.5V begrenzen. Ist die Signalquelle niederohmig und der Gegenkopplungs- zweig ebenfalls, kann die Eingangsstufe abrauchen. Passiert meistens bei Spannungsfolgern, bei welchen die Gegenkopplung ein Stück Draht ist. Der maximale Eingangsstrom und ein geeigneter Schutzwiderstand sind im Datenblatt angegeben.

Ein anderes Problem haben Mosfet-Eingangstransistoren. Diese Stufen sollte man nicht permanent DC-mässig übersteuern, da sonst Na-Restionen rumwandern und den ohnehin miesen Offset permanent weiter verschlechtern. Einen CA3140 also nicht als Komparator brauchen. Andere Opamps vertragen nicht mehr als 5 oder 10V Spannungsdifferenz an den Eingängen.

Der LT1169 hält Spannungsdifferenzen bis zu den Versorgungs- spannungen aus.

Wahrscheinlich trifft Punkt 2) zu, allerdings ist der LT1169 sonst frei von phase reversal Problemen. Daher hoffentlich nicht Punkt 3). Siehe auch Seite 9 im Datenblatt.

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Rolf Bombach

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