Post-Gerät, was kann es sein?

Moin *!

Ich habe hier ein Gerät von der Post, welches ich absolut nicht einordnen kann:

-Ein kleines rotes Kästchen 4x2x1cm

-2 Drähte (bn,ws) kommen heraus

-2 Anschlußklemmen, beschriftet mit a und b

-war angeschraubt an einer TAE-Dose, die ich gefunden habe

-Beschriftung: ?1/2 GUm 90? und ein Postzeichen

-Wechselspannung wird in beiden Richtungen durchgelassen

Ein Bild kann ich leider nicht liefern. Weiß jemand, was das sein könnte? GUm könnte GabelUmschalter heißen, würde aber nicht passen. Auch Telekomleute konnten mir dazu nichts sagen. Es wurde vermutet, daß es den Gebührenimpuls unterdrücken soll, 16kHz werden aber nicht bedämpft.

Ich bin echt ratlos. Wäre für jeden Tip dankbar.

Danilo.

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Danilo Zimmermann
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-----Schnipp

Hallo Danilo,

das ist ein Gemeinschafts Umschalter (GUm!). DAs Teil wurde zu analogen Zeiten benutzt, um in einem Haus mit zwei Haushalten jedem die Möglichkeit zu geben, einen Telefonanschluss zu haben. Mit der Einschränkung, das wenn der eine Telefonierte, der andere nicht erreichbar war (auch abgehend). Dazu gehörte auch ein Gegenstück in der Vermittlungsstelle.

Allein ist das zu nix zu gebrauchen. Aufheben als Musemusstück.

Gruß Manfred

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Manfred Kuhn

GemeinschaftsUmschalter. Zu DDR-Zeiten für die sog. 2er-Anschlüsse verwendet. Die Polung wurde dabei alle 2 s getauscht, in dem Ding ist im Prinzip eine Diode, so wurden die Teilnehmer getrennt. Beim Abheben blieb das Umschalten beim Abhebenden hängen, der andere Apparat war dann tot, bis der wieder aufgelegt hat. Auch das Klingeln wurde mittels zusätzlicher Gleich- spannung gezielt "zugestellt".

mfg. Gernot

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Gernot Zander

Gernot Zander schrieb:

Gabs auch im Westen noch bis ca. Mitte der 70er.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

In Österreich, wo das Vergraben von Leitungen so fuuurchtbar teuer war, hat es Viertel und sogar Achtel Anschlüsse gegeben. Nur einer von 8 Teilnehmern konnte telefonieren. Und die Kunden haben den Hofräten die Füße geküßt, daß sie wenigstens so einen Anschluß ergattern konnten nach mehrjähriger Wartezeit.

Die Söhne dieser Hofräte sind die jetzigen Manager der Telekom und das Spiel geht weiter. Für einen DSL-Anschluß auf dem Land muß der "Kunde" schon wieder Füße küssen. Jetzt ist das aller- dings eine "marktwirtschaftliche" Entscheidung, wer ein Kabel kriegt.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Dieter Wiedmann verlautbarte zum Themenkomplex

Im Süden mindetens bis Ende 70er.

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

Hallo,

die Beschriftung ist aber auch das einzige was auf einen GUm hindeutet, alles andere spricht dagegen. Ein GUm hatte ein schweres, massives Metallgehäuse, das ca. 20 x 15 x 5 cm groß war. Der Deckel war abschraubbar, darin wurden die Installationskabel angeschraubt. Innen befanden sich einige robuste Ralais und er wurde meist an der Außenwand oder im Keller befestigt. Deswegen war er auch nicht rot, sondern unauffällig grau. Bereits vor 20 Jahren war ein GUm äußerst selten anzutreffen. Mit einem GUm allein kann man auch nichts anfangen, da für seine Funktion ein entsprechendes Gerät in der Vermittlungsstelle notwendig war. Die Beschreibung erinnert mich vielmehr an eine Verlängerungsleitung (VL) oder einen passiven Prüfabschluß (PPA), die es heute noch gibt, die allerdings nicht rot sind. Diese werden in die Dosen eingebaut. Eine VL hat auch genau zwei Drähte und zwei Schraubklemmen. Wenn es geht, wäre ein Blick in das Kästchen am aufschlußreichsten.

Gruß Gerd

Manfred Kuhn schrieb:

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Gerd

Huh!

Die Gum die ich kenne waren kleine Platinen, die auf die a/b- Kontakte im Telefon gesteckt wurden.

mfg. Gernot

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Gernot Zander

Hallo,

die GUm die ich kenne sind die, die früher bei der Deutschen Bundespost eingesetzt waren.

Gruß Gerd

Gernot Zander schrieb:

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Gerd

In Österreich mit anderer Technik bis ca. Ende 2001 :-) Nannte sich offiziell Teilanschluß, im Volksmund Viertelanschluß, konnte angeblich bis zu zehn(!) Teilnehmer an eine Leitung klemmen (zumindest hier in Wien habe ich aber nie Beweise für die Möglichkeit von mehr als 4 Tn gefunden). Teilnehmerseitig hatte jeder dieser 4 einen massiven Beikasten (Metall, 20x20x5cm, früher sogar 10) mit einigen soliden Relais.

Sah so aus:

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Im Hintergrund steht ein Schrack W74-Telefonapparat, von den frühen

70ern bis in die späten 80er das Standard_Telefon hier.

Von innen so:

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Der Telefonapparat wurde mit einem 10-adrigen Kabel fest angeschlossen. Alte Apparate hatten ein Schauzeichen, das anzeigte ob die Leitung frei ist oder nicht. Vor dem Wählen mußte man mit der Erdtaste die Leitung "freischalten". Der beikasten war sinnvollerwiese plombiert, sonst konnte man durch simples Umstecken einer Drahtbrücke auf Kosten anderer Teilnehmer telefonieren. Rufnummer des Teilnehmers hatte immer eine Stelle mehr wie die eines Einzelanschlusses.

lg Ragnar

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Ragnar

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