Sind PV Anlagen Blitzableiter

Gelernt habe ich nun, daß PV Anlagen geerdet sein müssen. Sind die dann nicht eigentlich auch Blitzableiter? Bin gespannt wie die verschaltet werden.

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Gerd Schweizer
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Am 23.05.2023 um 15:30 schrieb Gerd Schweizer:

Sie müssen geerdet sein, damit du im Fehlerfall keine gewischt kriegst, das hat mit Blitzschutz nichts zu tun.

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Friedrich Karl Siebert

Am 23.05.2023 um 15:30 schrieb Gerd Schweizer:

Nein.

Was im Kontext mit einer PV Anlage zu tun und zu lassen ist, wenn das Gebäude einen äußeren Blitzschutz hat, erklärt dir dein Elektroinstallateur.

Wenn du zu gespannt bist, braucht du vielleicht einen Überspannungsschutz?

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Thomas Einzel

Am 23.05.23 um 16:02 schrieb Thomas Einzel:

Ub von PV: 12, 24, 48 oder mehrere Hundert Volt DC Ub eines Gewitters: Generell Millionen Volt.

Finde den Fehler. ;=)

Auf einem Reetdach würde ich auch PV Module NICHT empfehlen. Da ist der Äußere Schutz mit Fangstangen, Ableitungen u.s.w. usus und Pflicht.

Aber wenn ein Kurzschluß der PV das Reet anzündet braucht man kein Gewitter mehr. Nur noch die Feuerwehr.

Der gute alte FU-Schutzschalter, nie war er so wertvoll wie heute? ;-)

Bye/ /Kay

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Kay Martinen

Friedrich Karl Siebert schrieb:

mit "nicht eigentlich auch" meinte ich den Nebeneffekt.

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Gerd Schweizer

Am 23.05.23 um 15:30 schrieb Gerd Schweizer:

In jedem Fall haben sich keine Fangeinrichtung.

Ferner braucht es für den Blitzschutz 16mm² Kupfer, für PE hingegen reichen 6mm². Ob man Blitzschutz braucht ist fraglich. Bei Wandmontage kann man guten Gewissens sagen, dass es nicht erforderlich ist, weil man sich im Schutzbereich de Hauses befindet. Auf dem Dach ist das aber nicht der Fall. Ein Gesetz, was Blitzschutz auf den Dach vorschreibt, gibt es nicht, aber eine Feuerversicherung /könnte/ eine grobe Fahrlässigkeit darin sehen, wenn man Metall ohne geeigneten Blitzschutz auf dem Dach montiert hat und deshalb etwas passiert. Das gilt natürlich auch für jede SAT-Schüssel auf dem Dach, die aufgrund ihrer exponierten Form wesentlich anfälliger ist.

Hier gibt's weitere Infos:

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Marcel

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Marcel Mueller

Am 23.05.23 um 22:17 schrieb Kay Martinen:

Das passt nicht ganz, denn die Mio Volt sind von der Wolke zum Boden. Aus Sicht der PV-Panels ist die Spannung wesentlich geringer. Hier ist eher der Blitzstrom von 10kA das Problem. Wenn die Erdungsleitung das nicht aushält, dann und nur dann kommt eine hohe Spannung.

PV auf einem solchen Dach ist vielleicht nicht stilecht, aber kein Risiko, zumal man es mühelos in den vorhandenen Blitzschutz integrieren kann.

... zum Schutz der Nachbarhäuser. ;-)

Eine vernünftig verkabelte PV Anlage übersteht den Kurzschlussstrom der PV Module bei voller Sonneneinstrahlung ohne Brand. Das einzige Problem ist die Elektronik im Wechselrichter. Die kann wie jede andere Leistungselektronik im Fall eines Defektes alles mögliche machen, manchmal eben auch brennen. Es würde mich wundern, wenn es dafür keine geeigneten Montagemittel gibt. Mehrere Bleche mit etwas Abstand können Wärme z.B. sehr wirksam abschirmen.

Marcel

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Marcel Mueller

Am 24.05.23 um 20:33 schrieb Marcel Mueller:

Sicher.

Die wohl auch noch mehrere Tausend Volt betragen kann denke ich mal.

1000V *10000 A = 10 MegaWatt zum Glück nur als Impuls.

Typische Querschnitte sind da 16 oder 25 qmm Cu und die Stahldrähte des Blitzschutzes bei Reeddächern sind noch deutlich Dicker, IMHO jenseits von 50 qmm eher das doppelte. Ich hab aber nur selten Blitzschutz gemacht früher.

Ich denke bei so was eher an den Fehlerfall. Was passieren könnte. S.u.

Und: Man läßt sich doch kein Stilechtes Reetdach decken um es danach mit PV Modulen großflächig zu Überpflastern.

Aber das (Reet) dürfte auch eher ein Sonderfall sein. Es sind für mich nur die ersten an die ich bei "Äußerem Blitzschutz" denke.

Es gibt sicher deutlich mehr andere Gebäude bei denen das gefordert ist/wird.

Stimmt. Reethäuser treten oft in Rudeln auf. Hier :-)

Ich meinte auch da den Fehlerfall z.b. nach Langjährigem Einsatz. Kabelisolierungen könnten durch UV-Licht spröde werden, ein Sturm bewegt die Kabel, die Isolierung bricht... Ergebnis: Funken, Glimmen, Brand. Man könnte die Kabel in Isolierten Kanälen führen, okay. Und Verbindungsstecker darin werden evtl. undicht und Regenwasser im Kanal kriecht hinein, Hitze, Verkohlen, Brand. Wenn ein Leicht entzündliche (von den PV-Modulen teils vor Regen geschütztes) trockenes Reetdach drunter liegt. Das wären nur zwei Möglichkeiten die mir bei der Kombination ein fielen. Und dein o.g. Beispiel ist da noch nicht dabei.

Vermutlich geht das. Und der WR muß selbst natürlich auch an einem Sicheren Ort stehen. Direkt im Dachstuhl um die PV-Leitungen kurz zu halten wäre auch da extrem uncool.

Mein Fazit bleibt: Reet und PV drüber ist keine Gute Idee.

Wenn man das; von mir eingebrachte; Thema Reetdach als Sonderfall ausklammert ist es wohl so wie du sagst.

Oder gibt es noch andere leicht brennbare Dach/Haus-typen? :)

Bye/ /Kay

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Kay Martinen

Am 24.05.23 um 20:23 schrieb Marcel Mueller:

PE von.. was? Dem Wechselrichter?

Wenn die PV-Module auf einem Metallrahmen montiert sind, oder die Module selbst einen Metallrahmen hätten dann würde ich (theoretisch) denken das diese untereinander und zusammen mit dem Blitzschutz(Erder) verbunden sein sollten. Schon um des Potential-ausgleichs wegen. Im Normalfall sind die PV-Leitungen zum WR ja isoliert davon.

Sollte der Blitz also in Modulrahmen oder Gestell schlagen wird abgeleitet, sollte es durchschlagen auf die DC-Seite/WR blieben nur deine o.g. 6 qmm PE zum ableiten übrig.

Früher waren Kabel erst ab 4*16 qmm (meist höher) mit einem PE versehen der normal nur eine Querschnitts-stufe drunter blieb. Also z.b. 4*25 qmm sektorenleiter mit 16 qmm PE z.b. als Drahtgeflecht (Summenquerschnitt) und mit Cu-Band dazu.

Wenn du mit dem PE oben das meinst was ich annehme sollten das 4*10 qmm sein und damit vermutlich keine kleine PV Anlage mehr.

IMHO sollten die VDE Vorschriften hierbei Auskunft geben können. Grundsätzlich heißt es AFAIR das Metallische Gebäudeteile an den Potentialausgleich/Erdung an zu schließen sind. Das gilt nicht nur für Duschtassen, Wandarmaturen, Wasser/Heizungs/Gas-leitungen sondern auch z.b. für Metallträger. Obwohl ich bei letzteren nicht bewandert bin ob und wann das muß. Wenn sie zahlreicher sind, miteinander verbunden oder anderen Leitungen nahe kommen würde ich das bejahen wollen.

Da dürfte die größte Gefahr wohl die Koax-Leitungen ins Haus sein und dafür gibt es Schutzblöcke die man Erden kann. Das schützt dann vermutlich auch eher die Elektronik dahinter, also Multiswitch oder Receiver.

AUF dem Dach ist das Standrohr an dem die Schüssel montiert wird auch noch ein Kandidat zu Erdung. Mit einem Sat-Winkelhalter an der Hauswand (IMHO der überwiegende Montageort) ist man wieder bei deinem obigem Beispiel (PV, Hauswand, Schutzbereich) und auf einer Steinwand ist der auch ziemlich isoliert - wenn nichts anderes leitendes (Regenfallrohr?) in der nähe ist.

Bye/ /Kay

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Kay Martinen

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