N'Abend!
Vor ein paar Tagen hatte ich hier die Diskussion um Fritzboxen und Gewitter angestoßen, siehe "FritzBoxen, Überspannung über den Zweidraht und galvanische Trennung". Es war u.a. die Rede vom Schirm der TwistedPair-Leitungen und Erdungen sowie die Risiken dadurch.
Jetzt bin ich in dieser Ecke am "Basteln" und prompt frage ich mich, wie ich mit den vorhandenen Geräten umgehen soll.
Vorhanden ist eine 19"-Switch von 3Com mit internem Netzteil und somit Schuko-Anschluß. Der Schirm aller TwistedPair-Kabel ist zusammengefaßt und liegt auf dem Schutzkontakt. Klingt logisch. Dasselbe bei einem einfachen China-Gerät mit internem Netzteil.
Interessant wird's bei Geräten mit Steckernetzteilen. Ein Netgear-Router mit integrierter Switch wird von einer DC-Wandwarze versorgt. GND ist mit einem zugänglichen Erdungspunkt und dem Metallgehäuse verbunden, aber NICHT mit dem Schirm der TwistedPair-Anschlüsse. Die hängen alle gemeinsam in der Luft. Eine Switch von Digitus wird ebenfalls von einer DC-Wandwarze versorgt, aber da haben sich die dortigen Entwickler was anderes einfallen lassen: das Metallgehäuse ist mit dem Potential aller Schirme verbunden, GND der Spannungsversorgung hängt in der Luft.
Anders ist's bei Geräten mit einer AC-Wandwarze: eine LocalTalk-Bridge (Asante) hat die Schirme vom LocalTalk mit dem 10BaseT und dem Kragen vom AUI verbunden. Intern ist das GND-Level, aber wg. des Brückengleichrichters nicht außen an der Spannungsversorgungsbuchse. D.h. da pendelt sich irgendein gemeinsamer Pegel an den Schirmen ein. Der 10Base2-Anschluß ist wie üblich mit 1 MOhm "sanft" an den internen GND-Level geerdet. Ein weiterer alter Hub im Metallgehäuse ist ähnlich gebaut: Metallgehäuse und Schirme sind eins, die AC-Wandwarze ist über Brückengleichrichter und GND-Beinchen "geerdet".
Jetzt frage ich mich, wie das mit einem Steckernetzteil eigentlich funktionieren soll. Die Ausgangsspannung ist praktisch immer potentialfrei, der Schutzkontakt wird beim Steckernetzteil gar nicht verwendet. Was passiert bei so einem "niveaulosen" Netz aus Schirmleitungen, wenn aus einer Ecke Überspannung reinkommt? Annahme bei dieser Frage: als "guter Deutscher" habe ich rundherum STP-Kabel im Einsatz.
Gruß, Ralf