Stabstatik-Modell (Stab2D) fuer Kreuzungspunkt

Beim Nachrechnen historischer Dachkonstruktionen benutze ich gerade Stab2D um die Dach-Binder möglichst vollständig abzubilden (wenn ich bei der Modellbildung zuviel vereinfache, rechne ich die alten Dächer regelmäßig kaputt).

Ein Problem habe ich damit, wie ich zwei sich kreuzende Stäbe (hier: Pfosten und Kehlriegel), die gelenkig miteinander verbunden sind, im Stabmodell abbilden kann.

Ich probiers mal mit einem Bildchen (Dachneigung ist in Echt nur 38°):

o|o / | \ / | \ /o--+--o\ Um die Stelle mit dem '+' geht es. / | \ / | \ A A A Der Pfosten läuft an der Stelle durch, der Kehlriegel (Doppelzange) auch, aber beide sind verdrehbar miteinander verbunden.

Hilfsweise habe ich jetzt folgendes Modell verwendet: o|o / | \ / | \ /o-o|o-o\ / | \ / | \ A A A

Damit lieg ich sicher nicht sehr falsch, aber es ärgert mich halt, dass ich die Steifigkeit des Kehlbalkens dabei 'verliere'.

Was kann man da tun? Das ist ja auch kein reines Stab2D-Problem. Ich hatt es auch schonmal in RStab, als ich im dreidimensionalen die Kreuzung Sparren-Mittelpfette rechnen wollte oder regelmäßig bei Trägerrosten (Deckenbalken + Unterzüge).

Gruß, Michi

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Michael Nahrath
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Michael Nahrath schrieb:

A A

des Kehlbalkens dabei 'verliere'.

Versuch mal das System mit Zusatz( Dummy) Stäben abzubilden, Kehlbalken durchlaufend und mit Dummystäben an der Stütze gelenkig aufzulagern.

Gruß, Jürgen

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Jürgen Brandt

Es ist ein Biegebalken, wie alle deine Balken auch. Eine Fachwerk konstruktion immer "biegemomentenfrei" zu rechnen halte ich für "gewagt". Außerdem versteift die Füllung zwischen den Balken die Konstruktion. Wenn man die vernachlässigt, rechnet man das Dach natürlich "kaputt", wie du schon bemerkt hast. Anselm aus Stuttgart/Esslingen

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Anselm Proschniewski

Sorry, da hab ich mich im Wort vergriffen.

Es ist eine (vertikal außer (vernachlässigbarem) Eigengewicht unbelastete) Zange. Einen "Kehlbalken" gibt es im 1-fach stehenden Pfettendach sowieso nicht.

Es gibt keine Füllung.

Gruß, Michi

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Michael Nahrath

Da meine ASCII-Zeichnung offenbar noch missverständlich war, hab ich den Schnitt und das System mal als Graphiken ins Web gestellt: und

Gruß, Michi

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Michael Nahrath

So hab ich das damals mit dem Sparren-Mittelpfettenanschluss auch gemacht, mit Stäben in Länge der Ausmitte des Anschlusses.

Im 2D muss ich da ain bisschen mehr lügen. Stäbe der Länge 0 akzeptiert das Programm nicht, dann muss ich das irgendwie als sehr kurzen, sehr steifen Stab in die Fläche umklappen.

Danke, Gruß, Michi

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Michael Nahrath

"Michael Nahrath" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.fakemail.de...

regelmäßig

Mit ProStab kannst Du das lösen (als Koppelgelenk) Du mußt lediglich einen Zusatzknoten definieren.

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Mit Gruß E. Sauer

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Ernst Sauer

Michael Nahrath schrieb:

bei den Stabwerksprogrammen von Friedrich+Lochner ist das AFAIR so gelöst, das alle stäbe an einem Knoten die biegesteif miteinander verbunden sind die gleiche Nachkommastelle bei dem Knoten bekommen...

wenn der knoten mit dem gelenk der knoten 1 ist würden die pfosten dort an den knoten 1.0 anschliessen und der riegel an den knoten 1.1

mfg

Martin

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Martin

Wieso rechnest es nicht "as is" - Querschnitte & Material sind bekannt, normierte Lastfälle - und du kannst eine Excel Tabelle draus machen.

Allgemeiner Anmerkung: Bevor man Tragwerke "vereinfacht" sollte man sich die maßgebenden Lastanfälle ansehen.

Beispiel Eigengewicht: symmetrisches System, damit kennt man die vertikalen Kräfte.

Beispiel Windlast: antimetrisches System, damit sollte das Moment im Kreuzungspunkt 0 werden.

Bleibt nichts mehr Rätselhaftes übrig, findet man alles in Bautabellen (z.B. Schneider)

Liebe Grüße aRmin

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Armin Voetter

bekannt,

Das geht zwar so, aber für die Bemessung benötigt man z.B. die N-Kräfte und das wird "zu Fuß" etwas mühselig.

Das ist falsch, weil ja die Stäbe gekoppelt sein sollen. Dadurch bekommt der vertikale Stab Biegung. Außerdem sind die Windlasten nicht bei jedem Dachwinkel antimetrisch.

Bautabellen

Die gekoppelten Stäbe findet man dort nicht.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Aeh - N, Q, M sind eh die "Standardschnittgrößen", hier in .at zumindest :)

das geht schon, einfach die Druckseite "erhöhen", damit sollte man im Lastfall Antimetrie auf der sicheren Seite liegen.

Bild mir ein das beim Durchblättern mal gesehen zu haben, soll sein -

Plan B: Drehwinkelverfahren - 1 Unbekannte.

Ich rechne sowas immer mit RuckZuck oder FE Software fuer normierte LF und mach eine Tabelle daraus.

Liebe Grüße aRmin

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Armin Voetter

Der Punkt war, dass man die Biegemomente für den symmetrischen Fall sehr schnell "zu Fuß" berechnen kann, die N-Kräfte leider nicht ganz so schnell.

Und der vertikale Stab bekommt dann immer noch durch die Kopplung Biegemomente.

Was willst Du damit sagen, kann RuckZuck etwa keine Bemessung (wäre schwach)?

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Bemessen tu immer noch ich - das Statik Programm darf mir sagen was es zur Einwirkungsseite meint.

Und sogar das sollte man mit entsprechender Vorsicht betrachten.

Liebe Grüße aRmin

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Armin Voetter

... weil das System mehrfach statisch überbestimmt ist und weil ich es eben _nicht_ vereinfachen will.

Klar.

Klar.

Nicht, wenn der Firstpfosten auf Biegung die Horizontalverschiebung der Kehlzange behindert. Dann hat der Pfosten im Krezungspunkt ein Stützmoment. Genau um den dadurch erzielten Steifigkeitsgewinn geht es mir ja.

Klar, den normalen Sparren rechne ich auch gerne von Hand, aber eben nicht eine Binderebene im Pfettendach mit Drempel und Streben. Meine ASCII-Zeichnung war wie gesagt nur eine Vereinfachung. Das komplette System steht auf ff.

Gruß, Michi

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Michael Nahrath

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