Widerstandsmessung bei Drähten...

Der Draht wird sich wegen der Erwärmung nicht an das Ohmsche Gesetz halten. Selbverständlich kann man dann R=U/I berechnen, das hat aber nichts mit dem Ohmschen Gesetz zu tun, es beschreibt nur den Widerstand beim entsprechenden Betriebspunkt. Das Ohmsche Gesetz kein Naturgesetz.

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Rolf Bombach
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Vielleicht bringt er nicht nur die ordogravieh durcheinander. Gängiges Verfahren für Mikroohm ohne Stromerwärmung: Es wird nur ein kleiner Wechselstrom eingekoppelt, vielleicht 10mA statt der 10A im E-Tech-Lab. Die Wechselspannung wird dann verstärkt und phasengenau gleichgerichtet (Synchrongleichrichter, Lock-in amplifier oder wie auch immer, gib viele Bezeichnungen). Vorteil: Thermospannungen und ähnliche Galvanik fällt raus, Brumm fällt raus, Verstärkerdrift fällt raus usw. Siehe z.B. Analog Devices Appnote 306 und 683. Sollte für geübte Elektronikbastler machbar sein.

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Rolf Bombach

Ich spendiere ein 'ist'. Doch es ist eines. Eine wesentliche Eigenschaft von Naturgesetzen ist, daß sie einen Gültigkeitsbereich haben. Der Gültigkeitsbereich beim Ohmschen Gesetz wird durch die Begriffe 'Metall, isotherm, kleine Stromdichten' umschrieben.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Besonders gross ist der Effekt bei Kohlekompositionswiderständen, bis ca. 300ppm/V. Klingt nach nicht allzuviel, da diese Widerstände aber auch bei Spannungsteilern für PMTs vorkommen, gibt es da bis zu 30% Abweichung bei 1000 V, wobei der Widerstand mit höherer Spannung abnimmt, IIRC. Müsste aber den Originalartikel wieder finden, Rev. Sci. Instrum. 1980 ca. würd ich schätzen.

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R. Bombach

Nein. General misconception, leider selbst in Fachbüchern immer wieder anzutreffen. Das Ohmsche Gesetz ist, wie etwa auch das Hooksche Gesetz, kein Naturgesetz, sondern ein Modell. Man hätte es von Anfang an "Ohmsches Modell des idealen elektrischen Widerstands" nennen sollen, da wäre viel Ärger erspart geblieben. Schaue nur mal, wie oft hier I=U/R oder so in Fällen zitiert wird, wo es völlig be- deutungslos bis irreführend ist, und die Leute mit einem "es gilt das Ohmsche Gesetz" doch was begründen wollen. Bei Induktivität und Kapazität habe die Leute viel weniger Mühe daran zu denken, dass die eingezeichneten Bauteile parasitäre Effekte haben und sich nicht genau an z.B. U=int{IL dt} halten. "Gültigkeitsbereich" ist eh so ein Gummiparagraph. Was soll damit gemeint sein? Innerhalb einer Grössenordnung, oder Rechenschiebergenauigkeit, oder 16 bit Linearität? Wo heute bereits in einer Küchenwaage ein 24 bit AD- Wandler stecken könnte... Wo endet der Gültigkeitsbereich des Gravitationsgesetzes? Bei Ohm wurden übrigens nicht nur metallische sondern auch elektrolytische Leiter als Beispiele angegeben. Letzteres traut man sich heute zum Glück nicht mehr. Bei deinem Gültigkeitsbereich hättest du dann noch "DC" vergessen. Andererseits gibt es spezielle (für Widerstände eben) Legierungen, die das mit dem isotherm überflüssig machen. Und dann gibt es noch viele nichtmetallische Leiter, die auch prima das Ohmsche Gesetz annähern...

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R. Bombach

eventuell eher I=int{U/L dt}, hab mich durch die gleichzeitige Nennung von C und L im gleichen Satz ziemlich konfus gemacht ;-]

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R. Bombach

ACK. Ein bisschen hast du selber zum Durcheinander beigetragen. Schreib lieber: Ein Widerstandswert gemäss R = U / I lässt sich für jeden Betriebspunkt angeben, oder so was ähnliches. Aussagen wie "für jeden Zeitpunkt gilt X = Y * Z" sind IMHO reichlich zweckfrei und eher irreführend. Jedenfalls würde ich dem Praktikanten die Aussage "der gemessene Widerstandswert beträgt 10 Ohm" nicht als ganz richtig bewerten, da die Angabe der Messbedingungen fehlt. Zumindest Temperatur des Drahts oder Messstrom müssten angegeben sein.

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R. Bombach

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