in der Physik-NG gibt es eine Diskussion, warum bei sehr langen Überlandleitungen plötzlich die Positionen der Leitungen R,S,T untereinander wechselt - dies ist eine Tatsache!
Gibt es jemanden in dieser NG, der ZUVERLÄSSIG den Grund kennt.
Am Mast hängen immer mehrere Systeme, die natürlich miteinander induktiv verkoppelt sind. Und die Koppelinduktivität soll dadurch reduziert werden, außerdem die Leiter-Erde-Schleifenimpedanz gleich groß für alle drei Außenleiter werden.
Ja, ja, man darf Physiker nicht mit Problemen aus dem richtigen Leben belasten. ;-)
Egal, wie Du die Leiterseile aufhängst - ob in Einebenenanordnung oder im Donaumastbild (also im Dreieck) - es bleibt immer eine Unsymmetrie der parasitären Kapazitäten. Entweder bei den Leitern zueinander bei der Einebenenanordnung oder bei den Erdkapazitäten bei der Dreiecksanordnung. Da die EVUs Unsymmetrien im Netz meiden wie der Teufel das Weihwasser, werden die Leitungen "verdrillt" - und zwar immer nach je einem Drittel, so daß zum Schluß (idealerweise) eine symmetrische Leitung entsteht. (Letzteres aber bitte nicht mit symmetrischer Übertragung in der Nachrichtentechnik verwechseln.)
Auf den gleichen Masten überwiegt oft die äußere, von den parallel führenden Stromkreisen herrührende Unsymmetrie der Leitung. Dies führt zu parasitären Kapazitäten und entsprechenden Verlusten. Um dies zu verhindern, wird nach einem gewissen Verdrillschema (im einfachsten Fall nach je einem Drittel der Leitungslänge) die Lage der einzelnen Leiter am Verdrillmaste getauscht. Nicht zu verwechseln mit der in der Fernmeldetechnik gebräuchlichen Verseilung...
Ach Kusmierz, jetzt stell dir mal die Hochspannung auf
500V reduziert im Industrienetz vergangener Jahre vor.
Es geht darum, daß sich der Drehstrom "automatisch" einen Sternpunkt bildet, ohne Trafo mit Sternwicklung, ohne
3 Drosseln, ohne 3 Widerstände, einfach nur dadurch, daß _alles_ [tm] symmetrisch im Dreieck geschaltet ist. Die natürlich vorhandenen Kapazitäten sorgen für Symmetrie.
Sobald irgendwo ein Erdschluß auftritt, kann durch Messen der Unsymmetrie der Erdschluß sofort erkannt werden. Trotz- dem läuft die Versorgung weiter ohne alles abschalten zu müssen.
Beim Hochspannungsnetz führt ein Lichtbogen an einem Isolator zur Unsymmetrie. Das "macht nichts", das Netz wird dann unsymmetrisch aber der Lichtbogen kann auto- matisch erlöschen und das Dreiecksnetz pendelt sich wieder ein. Der Teufel soll die anderen Isolatoren holen, wenn die die kurze höhere Spannung nicht ver- tragen und auch einen Lichtbogen bilden.
Ach Glaser, wir reden doch von "richtigem" Strom, nicht von Niederspannungsspielzeug.
Was denn nun: Dreieck oder Sternpunkt?
IT-Netz. Mit Sternpunkt. Niederspannung. Spielzeug.
Im Hochspannungsnetz kümmert sich ganz schnell ein Schutzrelais um Erdschlüsse verschiedener Impedanz wie auch Lichtbogenfehler. Die "Symmetrierung" ist dazu da, die Koppelinduktivitäten (schwachstromtechnisch: das Übersprechen) zwischen dem jeweiligen System und anderen Leitern zu reduzieren.
Du erzählst mir was von tollen Geräten die irgendwas erkennen und schwindelst dich über das Wirkungsprinzip hinüber. Du geht nicht drauf ein, woran das ominöse Schutzrelais die Unsymmetrie erkennt.
Hier erzählst du was von induktiven Übersprechern, die nur dann wirksam werden können, wenn überhaupt STROM rinnt. Das wäre ein Trafo. Ich rede von Spannungsasysmmetrien.
Meine Güte! Wenn Du ihn nicht mehr lesen willst, steck /Du/ ihn in /Dein/ Killfile, und zwar so tief, daß auch seine Antworten auf Dich nicht mehr durchkommen.
Daß Ihr beide ständig einander ums Plonken anbettelt, hat seinen komischen Aspekt schon längst verloren und ist einfach nur noch langweilig.
Am Tue, 21 Jun 2005 19:33:35 +0200 schrieb Ralf Kusmierz:
Genau DAS ist der Grund. Das eigentlich symmetrische Drehstromsystem (RST) wird durch die unterschiedlich großen Erdkapazitäten, bedingt durch den Abstand zum Erdboden, gestört. Um diesen Effekt auszugleichen, werden die Leitungen alle paar Kilometer ausgekreuzt. Somit vergleichmäßigt sich der Effekt über die Länge der gesamten Leitung.
Die ind. Kopplung der einzelnen Leider eines System wird dabei nicht beeinflusst, da die geometrische Anordnung der drei Leiter untereinander durch das Auskreuzen nicht geändert wird!
_Innerhalb_ des Systems natürlich nicht, aber die Kopplung mit den anderen Systemen am Mast sehr wohl (jedenfalls im Mit- und Gegensystem, im Nullsystem nützt es nichts). Die Leitungen sind eben "verdrillt" und dadurch wesentlich weniger einkopplungsempfindlich.
Hmm, die Kapazitäten sind eh immer da, was meinst du mit parasitär? Und Kapazitäten alleine bedeuten eigent- lich noch keine Verluste. Durch den Wechsel der Leitungen werden die Kapazitäten angeglichen, jedoch nicht vermieden.
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