Eine Neuerung im Betonbau: am Ende des 19.Jahrhunderts werden spiralf=F6rmige Baueisen als Zugelemente in den Beton eingelegt
Wir sind es gewohnt, beim Stahlbeton Baust=E4hle einzule- gen, die ein spiralf=F6rmiges Profil an der Au=DFenseite haben. Dies soll dem Zugelement ausreichend Halt im erh=E4rteten Beton geben, soda=DF es wirksam arbeiten kann. Die Frage stellt sich, seit wann es spiralf=F6rmige Baueisen gibt.
Im Jahre 1899 erschien in der in Berlin herausgegebenen Deutschen Bauzeitung ein Bericht. Dort wird erw=E4hnt, ei- ne Firma namens Thomas & Steinhoff, mit Sitz in M=FCl- heim an der Ruhr, habe "Profileisen" als Einlage in den Beton benutzt. Beschrieben wird das so:
"W=E4hrend in der Monierbauweise gew=F6hnlich Dr=E4hte oder d=FCnne Rundst=E4be als Einlagen in den Beton verwendet werden, - auch ebenso wie bei anderen Systemen Profilei- sen - benutzt die genannte Firma spiral- oder richtiger schraubenf=F6rmig gewundene d=FCnne Flacheisen." (1)
Es wird auch erkl=E4rt, warum diese Firma solche Eisen ver- wendet:
"Diese Form der Einlagen hat den Vortheil, dass verm=F6ge des gr=F6sseren Widerstandes, welcher sich der Trennung des Zementm=F6rtels vom Eisen entgegensetzt, das Zusam- menwirken beider Materialien unter Belastungen ein inni- geres ist, als das Zusammenwirken von Zementm=F6rtel und "glatten" Eisentheilen. Auch werden durch die Spiralform Verankerungen der Enden des Eisens unn=F6thig gemacht." (2)
Man hatte solche Spiraleisen zun=E4chst bei Zwischen- decken aus armiertem Beton zur Anwendung gebracht. Sehr unterschiedliche Deckensysteme wurden ausprobiert.
Auch "Bogend=E4cher", z.B. f=FCr Hallen und G=FCterschuppen, wurden mit einer Armierung aus Spiraleisen versehen.
Es stellt sich die Frage, welche Formgebung den Bau- eisen im Laufe der Zeit gegeben wurde. Eine zusammen- fassende Darstellung w=E4re sehr hilfreich, um die gesamte Entwicklung der Armierung baugeschichtlich zu verstehen.
K.L.
Dieser Text von Karl-Ludwig Diehl wurde in
Anmerkungen: (1)-(2) zitiert aus: o.A.: Spiraleisen-Beton-Bauten. S.79 in: Deutsche Bauzeitung. Berlin, 1899. Heft 12.