Auslegung "ebene Platte", z.B. auf Trägerrost

Hallo!

Situation: Ebene Blechplatte wird auf Trägerrost gelegt bzw. geschweisst.

Gibt es einfache Formeln zur näherungsweisen Auslegung bei Belastung mit Punktlast?

Mir sind bisher nur die Dubbel-Formeln bekannt, die sich auf Flächenlast beziehen.

HC

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Hans-Christian Grosz
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"Hans-Christian Grosz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Was willst Du vorrangig berechnen:

- die isolierte Platte, dann den Trägerrost als entkoppeltes System oder

- das Gesamtsystem Platte+Trägerrost als orthotropes System?

Wenn Du die Platte als isoliertes System betrachten willst, dann kannst Du dafür im Girkmann eine Reihenlösung finden, wobei die Punktlast durch eine Blocklast mit einer kleinen Fläche ersetzt wird.

Den Trägerrost muss man sich dann halt anschauen, den würe ich aber immer mit einem Stabwerkprogramm berechnen z.B. mit

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Wenn es viele Träger sind, kann man wieder auf die Reihenlösung zurückgreifen.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Ja, so ungefähr. :)

Stabwerkprogramme oder gar FEM sind mir zwar auch praktisch bekannt, aber für relativ triviale Fälle reichen wohl auch die 08/15-Formeln.

Klassisches Beispiel wäre da wohl ein Rost in "Leiter"-Form, in horizontaler Ebene und mit einer Gewichtslast. Die "Sprossen" leiten die Gewichtslasten mit der Standardformel f. "beidseitig gelagerter Träger" in die seitlichen Hauptträger und die wiederum auf die zwei Aussenlager. Es erscheint mir relativ aufwendig, für solche Situationen eigene Software zu bemühen, wenns in 5min. abgeschätzt ist, zumal man ja durch die begrenzte Verfügbarkeit sinnvoller Trägergrössen - Hauptträger meist im Bereich IPE100 bis IPB200 - häufig wenig Spielraum zur "Verschlankung" bieten.

Was ich mit den trivialen Formeln a la Dubbel aber nicht abschätzen kann, ist die Durchbiegung einer Auflageplatte, wenn die Punktlast zwischen den Trägern aufliegt.

Ich habe schon mit ANSYS gearbeitet, aber mir scheint, allein das Berechnen und Eingeben der Geometrie ist kaum unter 1-2h zu machen. Prostab habe ich vor einigen Jahren mal ausprobiert, aber dort siehts ähnlich aus. Da fällt mir ein: Ist die Kombination einer Platte mit einem Stabwerk bei Prostab "einfach" möglich, bzw. wie wird die Platte konfiguriert? Bei Ansys durfte man sich da ja erstmal ordentlich die Zähne ausbeisen. :)

HC

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Hans-Christian Grosz

Bei Stahlträgern ist das eine gute Näherung, weil man dort die Torsionssteifigkeit vernachlässigen kann.

Hängt davon ab, wie genau man das braucht, da gibt es mehrere Möglichkeiten:

a) Für die im Girkmann angegebene Reihenlösung kann man sich ein kleines Basic-Programm schreiben. Kostet aber zunächst etwas Zeit. Habe es mal gemacht, finde es aber im Moment nicht. Nachteil: die Reihenlösung passt nur für allseitig gelenkige Lagerung, Vorteil: Man kann mehrere Einzellasten bequem superponieren.

b) Ein bekanntes Plattenbuch ist das Buch von Stiglat/Wippel, damit kann man schnell die Plattenmomente ermitteln. Auch im Hahn ist glaube ich der Fall der Einzellast behandelt.

c) Wenn man das nicht hat, dann kann man auch ein einfaches Streifenkreuz rechnen (1-fach statisch unbestimmte Rechnung). Die mittragenden Breiten hierür finet man z.B. im Betonkalender oder in der alten DIN-1045.

Na ja, man müsste die Platte in einTrägerrostsystem auflösen, denn ProStab ist ein Stabwerkprogramm. Das Trägerrostsystem für eine Einfeldplatte ist aber schnell generiert und wenn man die Daten in Parameterform eingibt, kann man mit kleinen Abänderungen das nächste Beispiel behandeln.

Da würde man mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Es sei denn man bastelt sich mal ein Urbeispiel und benutzt es mit angepassten Änderungen wiederholt.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Du meinst wohl die Umsetzung mit Ansys, nicht die Konfiguration einer Platte am Rost? Ich habe das seinerzeit mit Parameter-Dateien gemacht, läuft fast identisch wie ProStab. Oder meinst Du die Unzweckmässigkeit, Ansys als "gelegentlicher Taschenrechner" anzuschaffen? Da stimme ich zu, seinerzeit durfte ich es kostenlos am Campus benutzen. :)

HC

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Hans-Christian Grosz

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