Ausstieg

Hallo, bezüglich des Beitrages in den VDI-Nachrichten habe ich eine Frage: Ist der Ausstieg aus der Kernenergie eigentlich noch zurücknehmbar?

Aus einigen Veröffenlichungen in der letzten Zeit habe ich den Eindruck gewonnen, daß das Personal für die KKWs knapp wird, und daß - wenn die letzten Werke stillgelegt worden sind, auch die letzten Mitarbeiter in Rente gehen. Wenn man eine längere Laufzeit der KKWs durchsetzen würde, dann hätten diese schließlich nicht genug Mitarbeiter. Also müßte man erstmal Mitarbeiter ausbilden. Das hat aber 2 Haken:

- Den Neuen müßte eine Berufschance für die üblichen 40 Jahre gearantiert werden, schließlich ist das Studium dieser Fachrichtungen schwierig

- Man müßte erstmal die Bildungseinrichtungen wiederherstellen. Dazu gehören auch Laboratorien, die atomrechtlich zu genehmigen sind, und diese einzuholen dauert. Wenn man die Labs dann hat, dann muß man sie auch auslasten, also viele Leute ausbilden.

Daher meine ich, daß eine einfache Verlängerung der Laufzeiten völlig unmöglich ist, da die erforderlichen Aufwendungen zur Ausbildung von einigen Fachkräften sich in kurzer Zeit nicht rentieren. Ob eine völlige Umkehr, d.h. ein Neubau von KKW, rentabel ist, erscheint mir auch fraglich, da diese Technik heute nicht mehr _neu_ ist und der "realitve Mehrwert", der aus dem technologischen Vorsprung resultiert, nicht mehr zu gewinnen ist.

Was meint'n Ihr?

Grüße, Martin Schade

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Martin Schade
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Kaum

Zusätzlich zum Fachkräftemangel und Technologieverlust kommt, dass sich ein KKW nicht rechnet ohen Subventionen. Tony Blair möchte z.b. neue bauen aber die Industrie winkt ab, da kommt man dann auf die Idee pro eingesparte Tonne CO2 Subentionen zu vergeben oder sowas ;-) Stand in der FAZ am Sonntag, duchaus kein Anti KKW Blatt. MfG Matthias

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Matthias Frank

Martin Schade schrieb:

Ich hoffe nicht

sehr unwarscheinlich

hahahahahahahahahaha !!!!!!!! 40 Jahre hahahahahahahahaha

Rentner !

die gibt es immer noch und die haben viel zu tun !

Steigt in das Gescäft ein, selbst der Rückbau dauert noch Jahrzehnte, auch das Geschäft damit.

Vorsprung mit Atomenergie ?! Den gab es noch nie.

Gruß Matthias

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Matthias D.

Martin Schade schrieb:

Er hat Jehowa gesagt?

/Ansgar

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Ansgar Kursawe

"Martin Schade" schrieb:

Nebenbei erwähnt, es gab jüngst einen Fortschritt bei der Stabilisierung von Plasma:

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Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Martin Schade schrieb:

Ich hoffe nicht, dass man versucht die "andere" Kernenergie zu benutzen. Da gibt zwar keinen GaU aber genausoviel Atomschrott !

Matthias

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Matthias D.

Hallo Matthias,

Keinen GAU? Wenn Unmengen Tritium in die Athmosphäre gehen, das wird sehr wohl ein GAU. Lustig wird das auch nicht. Nur weil das jetzt Wasserstoff wird, ist das Teil immer noch hoch radioaktiv. Verbrannt zu Wasser immer noch. Schweres Wasser im Gewebe macht sich auch nicht so gut...

Just my 2 ct

Marte

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Marte Schwarz

Matthias D. schrieb:

Wenn ich das mal richtig mitbekommen habe sind die Mengen an Tritium wohl vergleichsweise gering. Die menge an Atomschrott soll ebenfalls deutlich geringer als bei einem KKW sein und die Radiaktivität nach 100 Jahren schon auf ein ungefährliches Maß abgeklungen sein. T_h(Tritium)~12,5a?

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Bodo Mysliwietz

Moin,

Marte Schwarz schrub:

Exakt, es ist der Größte Anzunehmende Unfall. Dass heißt aber nicht, dass das ein besonders schlimmer Unfall wäre. Ein paar Gramm radioaktiver Wasserstoff gehen flöten. Die steigen sofort in der Atmosphäre auf und verteilen sich in einer Höhe weltweit, dass das schwer messbar sein dürfte.

Gut, als Wasser bleibt's natürlich unten. Macht die Sache aber nicht so viel schlimmer.

CU Rollo

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Roland Damm

Am Wed, 24 May 2006 18:53:09 +0200 schrieb Marte Schwarz:

Unmengen an Tritium? An was denkst du da? Ausserdem ist Tritium ein Alpha-Strahler und die Halbwertszeit ist nicht sonderlich lang. Tritium ist übringens das Leuchtmittel in Ziffern von Militär-Uhren. Das geht dann so ca 10 Jahre zum Leuchten.

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Peter Niessen
*Bodo Mysliwietz* wrote on Wed, 06-05-24 22:17:

Nein. Es ist zunächst sogar rund das Zehnfache, das an aktiven Abfällen anfällt.

Das ist der Punkt.

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Axel Berger
*Peter Niessen* wrote on Wed, 06-05-24 23:20:

Du kannst sicher auch das Zerfallsprodukt dazu benennen.

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Axel Berger

Hallo Peter,

Eben, im Gewebe ist das ganz schön lästig.

Da liegt eine Glasplatte drüber und ein Metalldeckel drunter. Da geht die Alphastrahlung eher weniger durch. Hast Du oxidiertes Tritium dagegen im Gewebe eingebaut, dann trifft das blöde Kernteilchen verflixt oft auf ein DNA oder RNA oder so Zeuch. Und glaub mir, da will mans nicht wirklich haben.

Wie war das noch gleich mit der kurzen Halbwertszeit :-) Das ist schon viel zu lang, wenn das mal in Deinem Körper ist...

Marte

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Marte Schwarz

Am Fri, 26 May 2006 11:16:35 +0200 schrieb Marte Schwarz:

Welche Mengen an Tritium hattest du kalkuliert bei einem Fusionsreaktor? Ich hatte ja auch nicht behauptet das wäre völlig unproblematisch. Aber nur weil etwas radioaktiv wird muss man noch lange nicht in Panik verfallen. Gehe mal, je nach dem wo du wohnst, in deinen Keller und nehme einen Geigerzähler mit. Das Ergebniss könnte locker schockieren: Weit überhalb von dem was KKW's so ablassen dürfen.

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Peter Niessen

Axel Berger schrieb:

Na ^(-1)_(-2)Uno was den sonst?

Kristian

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Kristian Neitsch

Bodo Mysliwietz schrieb: > Die menge an Atomschrott soll ebenfalls deutlich geringer > als bei einem KKW sein und die Radiaktivität nach 100 > Jahren schon auf ein ungefährliches Maß abgeklungen sein. > T_h(Tritium)~12,5a?

Übrigens, Atomschrott. Ich las mal
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Physiker gerne Stahl von versunkenen Schiffen verwenden, weil der moderne radioaktiv strahlen würde.

Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Hallo Peter,

| Welche Mengen an Tritium hattest du kalkuliert bei einem = Fusionsreaktor?

Nun Axel schieb ein paar News fr=FCher was von 10 facher Menge. AFAIR = waren die Summen schon enorm. Ich hab jetzt keine Zahlen greifbar. Ich = weiss aber von einem, der am Kernforchungszentrum in Karlsruhe = promoviert hatte, dass der diese Problematik als den eigentlich = kritischen Pfad in der Diskussion hielt. Die Mengen sind nicht ohne und = wenn da mal was schief geht, dann hast ruck zuck schweres Wasser, das = sich gleichm=E4=DFig im Gewebe breit macht.=20

| Gehe mal, je nach dem wo du wohnst, in deinen Keller und nehme einen | Geigerz=E4hler mit. Das Ergebniss k=F6nnte locker schockieren: | Weit =FCberhalb von dem was KKW's so ablassen d=FCrfen.

Du kennst aber schon die kleinen Unterschiede von Alpha, Beta & Co?

Der oben erw=E4hnte Physiker hatte das so formuliert: Alphastrahler sind = an sich recht harmlos. Die Strahlung ist nach 6 cm Luft oder ein paar = =B5m dichterer Substanz quasi weg. Das l=E4sst sich also recht einfach = kontrollieren. Fasst man das Zeug aber direkt an, oder hat man es gar = aufgenommen, dann ist es DAS Teufelszeug schlechthin.

Marte

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Marte Schwarz
*Marte Schwarz* wrote on Sun, 06-05-28 06:54:

Aber doch nicht Tritium! Das ist vor allem aktiviertes Wandmaterial. Die Innenauskleidungen sind beim Fusionsreaktor Verschleißteile und müssen regelmäßig gewechselt werden. Weil die Nutzenergie fast ausschließlich über schnelle Neutronen ausgekoppelt wird, wird naturgemäß auch manches andere aktiviert. Tritium wird in Lithiumblankets gezielt erbrütet, es ist der wesentliche Brennstoff und sammelt sich nicht mit der Zeit an. Im Abfall findet es sich bis auf Spuren schon garnicht.

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Axel Berger

Peter Niessen schrieb:

Hallo,

auch wenn die Alpha Strahlen noch nicht mal die Haut durchdringen, wenn=20 das Gas eingeatmet wird und von der Lunge aus in das Gewebe diffundiert=20 schaut es ganz anders aus, dann erreichen die Alphastrahlen die=20 empfindlichen Teile der Zellen und k=F6nnen dort Krebs ausl=F6sen.

Bye

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Uwe Hercksen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Uwe Hercksen schrieb:

Möchtest Du noch einmal nachsehen, was Tritium und was Alpha-Zerfall ist?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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