Befestigung Konsole an Hauswand

Guten Abend zusammen,

ich möchte in naher Zukunft einen Edelstahlkamin an einer Hauswand befestigen und mich würde Eure Einschätzung bezüglich der angedachten Vorgehensweise interessieren.

Ein paar Worte zu den Umständen: Der Edelstahlkamin steht auf einer Konsole auf, die an der Wand befestigt wird und die das gesamte Eigengewicht des Kamins (ca. 70 kg + 11 kg für die Konsole selbst) tragen muß (weiter oben werden zwar noch 3 Wandhalter montiert, die allerdings nur dafür sorgen, daß der Schornstein auch in der Senkrechten bleibt). Das Problem an der Geschichte ist nun, daß auf die Wand (17,5 Kalksand-Vollstein) eine Wärmedämmung aufgebracht ist (14,0 cm), so daß die Konsole nur mittels Abstandsmontage (bswp. Gewindestangen) angebracht werden kann. Um die auftretenden Biegemomente einigermaßen in den Griff zu bekommen (das WDVS dürfte hat keine nennenswerte Tragfähigkeit aufweisen) habe ich mir folgende Konstruktion überlegt:

Die Gewindestangen (Durchmesser M8 oder M10) werden in der Wand verankert. Über die Gewindestangen wird ein passendes Rohr geschoben, welches mit dem WDVS bündig abschließt. Die Konsole wird nun mit Hilfe der Gewindestangen vor das WDVS geschraubt, durch die die Gewindestangen umgebenden Rohre sollte sich die Konsole vernünftig fixieren lassen, ohne daß das WDVS eingedrückt wird.

Der Teil, den ich nicht wirklich abschließend beurteilen kann, bezieht sich auf die Biegemomente, die an den Gewindestangen auftreten werden und die ich durch das Verspannen mit Hilfe der Rohre einigermaßen in den Griff bekommen möchte: bringt dieses Vorgehen den gewünschten Effekt oder müßte man mit deutlich größeren Durchmessern als den anvisierten (M8-M10) arbeiten, um die Konsole sicher zu fixieren?

Da ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, habe ich die Sachlage in eine kleine Skizze verpackt:

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(ca.

117kb). Die Realität weicht insofern noch ein wenig von der Skizze ab, als daß die Konsole nicht auf jeder Seite mit 3 Schrauben fixiert wird, sondern mit 4 (an Stelle der einen Gewindestange oben werden hier 2 Gewindestangen eingebaut). Insgesamt würde die Konsole also an 8 Punkten fixiert werden (4 je Konsolenhälfte).

Bereits im Voraus besten Dank für Eure Meinungen und

gruß, marc

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Marc Scherwinski
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Marc Scherwinski schrieb:

Das Problem ist sicherlich das sich die Gewindestäbe garnicht durchbiegen dürfen, damit die Konstruktion die Löcher in der Oberfläche der Dämmung nicht 'ausnuddelt'. Ich würde eher M12 verwenden (aus dem Bauch raus). Prinzipiell ist die Sache mit dem Rohr nicht schlecht, allerdings nimmt das Rohr selber, logischer weise, kein Biegemoment auf.

Ich würde das so machen: der Gewindestab (M12) wird in die Wand eingeklebt (100-120mm), mit 2 Komponenten Polyesterharzmörtel aus der Auspresskartusche. Die Mischdüse mit nem Schlauchstück verlängern damit der Kleber auch ins Loch in der Wand kommt. Konstruktiv würde ich das Rohr weglassen, dafür eine Mutter auf den Gewindestab bündig mit der Wand drehen und anschliessend die Platte draufschieben und dann die Mutter zum festschrauben. Damit wird die Platte zwischen den beiden Muttern geklemmt. Damit wird die Anpresskraft der Mutter nicht nur durch die Rohrwandung auf die Wand übertragen, sondern der Gewindestab ist fest, und definiert, mit der Platte verbunden (kein Ausklappern bei überlastung [wenn man jemand auf den Kamin steigt] etc.). Die Mutter in der Dämmung würde ich mit Silikon eindichten.

Damit brauchst du nicht das Rohr bei der Montage kürzen um eventuelle unregelmässigkeiten in der Wand auszugleichen, nur die Muttern in der Dämmung gleichweit einschrauben.

Wie gesagt, ich würde M12 Anvisieren.

Ausserdem würde ich das eher in de.rec.heimwerken posten, da gibt es mehr traffic.

bye uwe

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Uwe 'hammernocker' Roßberg

Es geht darum, keine Biegemomente auf die Schrauben zu bringen. Die Lösung sieht so aus: Platte mit 4 (oder mehr) Löchern in den Ecken. Auf die Rückseite der Platte konzentrisch zu den Löchern Rohre aufschweißen. Die Rohre stützen sich an der Wand ab, zwischen Wand und Rohr sitzt eine kräftige U-Scheibe, damit die Flächenpressung auf die Wand nicht zu groß wird. Die Schrauben spannen also die Platte gegen die Wand, die Rohre nehmen (einen Großteil) des Biegemomentes auf. Zumindest solange die Rohre steif im Vergleich zu den Schrauben sind.

HTH, Nick

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Nick Müller

Moin,

Marc Scherwinski schrub:

Gibt's nicht doch irgendeine Möglichkeit, das Gewicht am Boden abzustützen? Ich meine mit einer Stahlplatte die nochmals zwischen Konsole und Wanddämmung geschraubt wird, also auf die Dämmung gesetzt ist und die bis herunter zum Boden reicht? Ich denke ja nicht, daß du den Kamin auf 2m Höhe anbringen willst, daher dürfte das optisch vielleicht garnicht so sehr stören.

Ach übrigens, bist du dir sicher, daß ein Kamin vor der Wanddämmung so toll ist? Ich meine solche Dämmmaterialien sind ja doch oft eher auf Kunststoffbasis und alles andere als Temperaturfest. Eventuell brauchst du daher sowieso eine größer Metallplatte hinter dem Kamin sozusagen als Strahlungsschutz damit die Dämmung nicht wegschmilzt. Dann könnte man ja gleich das notwendige mit dem notwendigen verbinden und vielleicht (nettes Eledstahlblech) noch eine ansehnliche Lösung finden. Ansonsten eine Schraube in der Art auf Querkraft/Biegung zu belasten fände ich nicht so toll. Denn der Kamin mag vielleicht nur 70kg wiegen, aber er sieht schwer aus. Und Menschen neigen dazu anzunehmen, daß schwere Gegenstände auch stabil befestigt sind. Es kann also schnell mal passieren, daß jemand ohne darüber nachzudenken sich am Kamin festhält, draufsetzt, was schweres draufstellt,... es gibt viele Möglichkeiten. Und wenn dir dann der Kamin aus der Wand reißt und einer Person, die sich gerade daran festhalten wollte auf den Kopf fällt, ist das für den Gastgeber eher peinlich...

CU Rollo

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Roland Damm

"Marc Scherwinski" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@touchstone.de...

Die Biegemomente, die Du jetzt hast, können Deine Anker nicht aufnehmen. Auch die örtlichen Pressungen im Mauerwerk werden durch die Biegemomente zu groß. Deshalb mußt Du mit den Platten direkt an die Wand gehen. Die kleine Wärmebrücke hast Du so und so. Ich würde an der Wand sogar eine durchgehende Platte ausbilden (d.h. ich würde an der Wand ein geschlossenes Dreieck befestigen), denn dann kann sich die Querkraft auf alle Schrauben verteilen.

Für die Verankerung sollten Hilti-Injektionsanker M12 ausreichen. Hilti hat ein Programm, damit kannst Du die Nachweise führen. Vergiss bei den Nachweisen nicht den eventuell vorhandenen Wind auf das Rohr. Auch den Wind parallel zur Wand musst Du prüfen.

Die Lasche rechts sieht nicht gut aus. Verschweisse die beiden Stäbe.

Denke daran, nicht nur die Krafteinleitung in die Wand sondern auch die Beanspruchung der Wand zu überprüfen.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Nick Müller schrieb:

Hmm, dann kan man aber auch glech einen stärkeren Gewindestab nehmen und vorne die platte zwischen 2 Muttern kontern.

bye uwe

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Uwe 'hammernocker' Roßberg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Nick Müller schrieb:

Modifikation: Die Gewindestangen reichen gar nicht bis vorne an die Konsole, sondern schauen nur wenig aus der Wand. Die Rohre haben an der Seite, die die Wand berührt, aufgeschweißte Endplatten mit einem Loch, die auf die Anker aufgesteckt werden, die Befestigungsmuttern werden in die Rohre versenkt. Vorteil: Das Gewicht der Konstruktion wird nur mit einem sehr kurzen Hebelarm als Scherbelastung in die Anker eingeleitet, so daß diese nicht auf Biegung beansprucht sind. Wenn die Rohre ausreichend dickwandig sind (mindestens 5 mm Wandstärke) ist eine durchgehende Platte auf der Wandseite nicht erforderlich.

Es empfiehlt sich allerdings aus den von den anderen genannten Gründen, die Tragekonstruktion stark überzudimensionieren und auf ca.

300 kg auszulegen. Ob eine Stütze zum Boden etwas bringt, hängt natürlich von dessen Tragfähigkeit ab - ggf. müßte für die Stütze ein Fundament angelegt werden.

Die Fertigung der Konsole mit den Rohren ist relativ kritisch: die Schweißnähte müssen wirklich zuverlässig sein (Fachbetrieb) und sollten evtl. auch geprüft werden (Ultraschall). Es ist auf hochwertigen Korrosionsschutz zu achten. In den waagerechten Rohrstücken bitte Wasserablauf vorsehen (aber nicht ins Dämmaterial hinein).

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Marc Scherwinski schrieb am Samstag, 11. Februar 2006 00:34:

die quick & dirty Lösung ist: dort wo sich die Konsole aufliegt die Dämmung in einem breiten Streifen entfernen, so dass zwei 14er Kanthölzer an der Wand befestigt werden kann, daran dann die Konsole befestigen. Kanthölzer gut mit Holzschutz behandeln, bzw. dafür sorgen, dass Regen abgewiesen wird. Wenn Du es hinbekommst: um die Kanthölzer herum noch etwas Putz entfernen, einen Putzträger aufbringen und alles schön zu Putzen, dann erst die Konsole anbringen. Holz ist recht gut wärmedämmend und kann aber gleichzeitig Kräfte aufnehmen.

HTH Steffen

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Steffen Stein

Besser so! Nur die US-Prüfung kann man sich wirklich sparen. So schlecht kann niemand schweißen.

Gruß, Nick

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Nick Müller

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Nick Müller schrieb:

Och, laß mich mal ran ...

(Nee, im Grunde hast Du schon recht. Bei einem Fachmann sollte das hinhauen.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Vielen Dank erst einmal allen Tippgebern. Werde das alles sacken lassen (momentan muß ich ohnehin noch auf die Konsole warten) und dann mal schauen wie's denn werden wird ;-).

Danke und

gruß, marc

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Marc Scherwinski

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