Bemessung Stahlüberbau

Hay, ich beschäftige mich mit einem Stahlüberbau (Einfeldträger) als Eisenbahnbrücke. Dabei bin ich mir aber in Bezug auf die Modellierung des statischen Systems noch nicht ganz sicher. Es sollen 6 geschweißte Träger in Längsrichtung (Abstand ca.75cm) und Querträger (a=1.75m) verwendet werden. Gemäß aktuellem Vorschriftenwerk muss es eine geschlossene Fahrbahnplatte geben. Der Begriff Trägerrost geistert mir durch den Sinn. Die Frage ist es jetzt, ob man es tatsächlich als Platte modelliert und dann die Längs- und Querträger als Linienlager, wobei die Kopplung noch überdacht werden muss. Oder nimmt man sich gleich die Längsträger und sagt aufgrund des geringen Abstandes, daß die Querträger nur als Aussteifung wirken und gar keinen Lasteinzug machen (mitwirkende Breite des Hauptträgers >b_o). Oder nimmt man die Quertäger als Lasteinzug und hängt die dann "nur" an die Längsträger? Das ganze wird noch kniffliger, denn die Achse der Bahn verläuft schräg über den Überbau. Es sind also wechselnde Ausmittigkeiten zu beachten. Wie würdet Ihr das am besten erfassen? In die Überbauachse stellen und ein linear veränderliches Moment ansetzen oder eher den ungünstigsten Wert als konstant über die Länge ansetzen? Aber ich denke, dann wird die tatsächliche Verdrillung unterschätzt.

In froher Erwartung auf Eure Meinungen Steffen

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Steffen Bertz
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"Steffen Bertz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@steffeniminternet.myfqdn.de...

(...)

Nur zur Klarstellung des Begriffes: Beim Trägerrost werden zwischen Nebenträger und Hauptträger auch Torsionsmomente angeschlossen. Früher wurde das nach Stromberg zu Fuß gerechnet. Dagegen werden einer Trägerlage nur die Stützkräfte und evtl. auch Stabendmomente der Nebenträger angeschlossen/ausgeglichen.

Diese Vereinfachung hat man heute nicht mehr nötig. Die Träger nehmen unter Last am verformten Gesamtsystem teil. Falls der Überbau (Platte) eine Stahl-/Spannbetonplatte ist, sollte noch über den möglichen Verbund der Platte mit den Trägern entschieden werden.

Das hängt von den Anschlüssen der Nebenträger und dem Stabilisierungsbedarf der Längsträger ab.

Entweder den Lastenzug "tippeltappel" wandern lassen oder gleich mit Hilfe (elektronischer) Einflußlinien Schnittgrößen extremieren. Diverse Software kann das.

Ob es das Beste ist, weiß ich nicht. Aber ich würde eine grobe Vorbemessung (Einige Deiner Ansätze sind zur Vereinfachung dazu geeignet.) machen und untersuchen, wie das Gesamtsystem bei verschiedenen Varianten der Kopplungen tragen möchte. Danach ist eine gründliche/sorgfältige Modellierung gefragt. Zu Beachten sind Fragen der Betriebs-/Ermüdungsfestigkeit und der Dynamik und spezielle Mindestforderungen, z. B. gemäß der ZTV`s.

Gruß, Alfred

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BueroFlasshaar

Alfred meinte:

Das verstehe ich nicht ganz. Torsionsmomente des Querträgers? Oder werden durch die Verdrehung des Querträgers Torsionsmomente auf den Hauptträger erzeugt? Vielleicht habe ich aber auch nur Deinen zweiten Satz nicht ganz korrekt verstanden.

Der Anschluß soll bei mir so aussehen: _______________ ______________ |_____ _____|_____ ______________ | | | || | | | || | | | || | | | ____||____ | |___________| |__________| | | _____| |_____ _______________ |_______________| _______________

Der Obergurt der Hauptträger ist gleichzeitig die Plattendicke (bzw. die Nebenträger, wie man es sieht)

s.o.

Die Anschlüsse sollen geschweißt werden. Die Nebenträger werden bis unter den Obergurt geführt. Demzufolge denke ich, bekommt man keinen biegesteifen Anschluß hin.

Das klingt interessant. Meinst Du mit wandern über den Längs- oder über den Querschnitt. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich das bei meiner SW auch kann. Günstig wäre natürlich eine Linienlast auf der "Fläche", bloß dann ist man wieder bei obigem Problem, den Obergurt als Platte zu modellieren (hier vielleicht mit Masse und Steifigkeit gleich 0)

Ja, Dynamik ist ein weiteres Kapitel. Aber erstmal muss ich testen, ob es statisch nach DIN-FB paßt. Mindestanforderungen nach ZTV-Ing sollten kein Problem sein, zumal ich nicht soo viele Punkte finde, die auf meinen Fall passen.

CU Steffen

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Steffen Bertz

Steffen Bertz meinte am Mon, 04 Oct 2004 in 75 Zeilen:

Nach einigen Stunden mehr an diesem Problem muss ich nun feststellen, daß die Sache mit dem (mir zur Verfügung stehenden) Stabwerksprogramm als räumliches Stabwerk nicht zu machen ist. Hauptgrund ist ganz klar die schiefe Überfahrt. Ich müßte ständig die Lasten neu berechnen (von Hand), die ich den Stäben dann einleite. Unterdessen bin ich auch soweit zu sagen, daß System ist als längstragendes zu betrachten. Die Quersteifen dienen eben rein der Aussteifung bzgl. Stabilitätsproblemen.

Jetzt hätte ich aber doch noch mal Fragen in Hinblick auf den DIN-Fachbericht. Dort wird in den meisten Fällen von starken Querträgern mit Längrippen als Aussteifung ausgegangen. Ich bin mir in manchen Punkten nicht sicher, ob die Annahmen auch mein System zu übernehmen und die Nachweise entsprechend zu führen sind. Deshalb meine Frage: Hat jemand eine Literaturquelle, wo mal so ein "Längsträgersystem" nach DIN-Fachbericht berechnet ist? Google hat (vielleicht auch aufgrund noch nicht korrekter Suchbegriffe) bisher keine brauchbaren Lösungen geliefert.

Da ich mich das erstemal so richtig mit dem Fachbericht 103 beschäftige würde mich noch folgendes interessieren: Wo liegen die wesentlichen Unterschiede zur DIN1880x?

Vielen Dank Steffen

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Steffen Bertz

Steffen Bertz schrieb:

Erläuterungen zu den Fachberichten findet man z.B. dort:

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Jürgen

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Jürgen Brandt

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