Daten Membranpumpe

Hallo Experten,

auf einer Membranpumpe steht folgendes geschrieben:

Eingangsdruck =3D 6 bar max. Ausgangsdruck =3D 18 bar. (Verh=E4ltniss 3:1) F=F6rdermenge =3D 114 l/min

Hintergrund: Mit der Pumpe soll Lack durch einen W=E4rmetauscher gef=F6rdert werden, der max. 10 bar (13 bar Pr=FCfdruck) aush=E4lt.

Jetzt die gro=DFe Frage: Wann stehen denn diese 18 bar am Ausgang an? Meiner Meinung nach doch nur, wenn ich den Ausgang sperre und die Pumpe somit gegen die Wand pumpt. Sobald das Medium abflie=DFen kann, m=FCsste sich doch der Druck auf das Medium und somait auch am Pumpenausgang verringern, oder?

Vielleicht ist es auch ein wenig die Hitze, die mich verzweifeln l=E4sst... Danke f=FCr Infos!

Beste Gr=FC=DFe, Kai D=F6rner

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Kai Doerner
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Ja.

Die Pumpe hat eine Pumpenkennlinie, die die Druckerhöhung in Verhältnis zur Fördermenge darstellt.

Als "Gegenstück" gibt es die Anlagenkennlinie, die entsprechend den Druckverlust in Abhängigkeit von der Fördermenge darstellt.

Der Schnittpunkt ergibt den Betriebspunkt, d.h. den tatsächlichen Differenzdruck bei bestimmter Fördermenge.

Kennzahlen der Pumpe sind meist die zwei Maximalwerte.

Beispiel 08/15-Wasserpumpe: Kennzahlen 10 bar, 100 l/min. Pumpenkennlinie sei linear. Angeschlossen sei eine Verrohrung als Bewässerungsanlage.

Je höher der Gegendruck wird, um so geringer wird die Fördermenge. Sinkt die Fördermenge, so reduzieren sich die Strömungswiderstände und damit der Gegendruck in der Anlage. Es wird sich also - bei geeigneter Auswahl von Pumpe passend zur Anlage - ein bestimmter Punkt einstellen, wo Druck und Fördermenge konstant sind. Das könnte z.B. 4 bar bei 60 l/min. sein.

Bei einer 08/15-Wasserpumpe mit linearer Kennlinie, und einer senkrecht nach oben führenden Rohrleitung - also 1bar Druckverlust pro

10m - unter Vernachlässigung von Strömungsverlusten wird die Beispiel-Pumpe gerade noch wenige Tropfen durch eine 100m "hohe" Leitung fördern. Öffnest Du dann bei 50m die Leitung, so wird - Gegendruck 5bar - die Pumpe 50l/min. fördern, wobei unten mit 5bar ins Rohr gepresst wird.

HC

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Hans-Christian Grosz

"Hans-Christian Grosz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Diese Kennlinie glaube ich zu haben. Es ist der Ausgangsdruck über dem Volumenstrom in Abhängigkeit des Betriebsdruckes skizziert. Aber die Fördermenge hängt doch auch von der Viskosität des Mediums ab. Oder muss ich vorher den maximalen Volumenstrom bei der gewünschten Viskosität kennen, damit ich mit der Kennlinie etwas anfangen kann? Ich muss ja irgendwie an meinen tatsächlichen Volumenstrom kommen, um den Ausgangsdruck abzulesen.

Kai Dörner

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Kai Doerner

Am Thu, 20 Jul 2006 18:49:41 +0200 schrieb Kai Doerner:

Bei "normalen" Pumpen spielt der Eingangsdruck nicht wirklich eine Rolle. Die Kennlinie gibt den erreichbaren Differenzdruck an. Dies wird in Pumpenkreisen als Förderhöhe bezeichnet. Ob das nun bei Schlauchpumpen anders ist kann ich nicht sagen, aber ich würde jetzt mal davon ausgehen, wenn Du da eine Kennlinien Schar hast.

Die Kennlinien werden typischerweise für das Medium Wasser angegeben. Du hast aber völlig Recht, dass die Pumpenleistung und auch der verfügbare Differenzdruck vom verwendeten Medium abhängt. Bei Medien die zäher als Wasser sind (was bei Öl zweifellos der Fall ist), so schafft die Pumpe bei gleicher Fördermenge nur einen geringeren Druck.

Du kannst also um sicher zu gehen einfach eine Schlauchschelle o.ä. auf der Druck- oder Saugeseite der Pumpe anbringen. So kannst Du die ganze Apparatur bei Bedarf eindrosseln. Es hängt aber davon ab, was Du erreichen möchtest. Wenn Du viel Förderstrom brauchst, dann nimm einen grossen Schlauch um den Druck zu reduzieren und den Förderstrom zu erhöhen.

Eigentlich ist es andersherum, Du berechnest gewöhnlich, was für einen Druckverlust Dein System bei gewünschtem Durchfluss aufweisen würde. Jetzt trägst Du den gewünschten Betriebspunkt in Dein Kennlinienfeld ein. Vom Nullpunkt zu diesem Punkt verläuft die "Anlagen"Kennlinie als Parabel (Bei logarithmischen Kennlinienfeldern als Gerade). Da wo die Parabel die Kennlinie trifft, liegt der Punkt der sich einstellen wird. Willst Du einen bestimmten Volumenstrom erreichen, so trägst Du diesen auf der kennlinie ein und liest den verfügbaren Differenzdruck ab. Wenn Deine berechnete Verlusthöhe betragsmässig kleiner ist als der verfügbare Druck, so musst Du Dein System drosseln. Ist er grösser hast Du Pech gehabt :-)

Viel Glück und schreib mal was die Teufelsmaschine machen soll.

Ciao CHRiSTiAN.

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Christian Küken

"Christian Küken" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.kueken.de...

Ja, genau die habe ich.

OK. Eigentlich ist alles ganz einfach. Ein Lack soll mit Hilfe eines Plattenwärmetauschers und einem Temperiergerät auf konstant 30 °C gehalten werden. Hierzu habe ich eine drucklufbetriebene Membranpumpe (bei 585 cP bringt die voll aufgedreht bei 7 bar Eingangsdruck ca. 35 l/min, restliche Daten oben schon erwähnt), die den Lack vom Fass durch den Wärmetauscher in den Umlauf bringen soll, einen Wärmetauscher, bei dem mir der Hersteller garantiert, dass die 35 l/min bei 1,5 bar Druckabfall im WT aufrechterhalten bleiben, und das war es eigentlich auch schon. Doof ist nur, dass die Pumpe ja laut Aufschrift angeblich 18 bar bringen soll und der Wärmetauscher nur

10 - 13 bar aushält.

Daher meine Frage:

Welcher Druck steht denn nun bei einem Medium (welches eine kinematische Viskosität von 585 cP hat und mit 35 l/min rausplätschert) denn nun wirklich an? Wenn ich das richtig verstanden habe, sagt mir das die Leistungskennlinie (Druck über Volumenstrom). Aber diese Kennlinie gilt nur für Wasser. Ich habe aber einen dickflüssigeren Lack! Ich bezweifel, dass die 35 l/min da mit 18 bar rauskommen. Oder liege ich da falsch?

Kai Dörner

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Kai Doerner

Kai Doerner schrieb:

Schätze die Reynolds-Zahl. Wenn du laminar bist geht der Druck proportional mit der Visko. Visko messen bzw. vom Hersteller erfragen ist nicht so schwer.

/Ansgar

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Ansgar Kursawe

Am Thu, 20 Jul 2006 20:54:59 +0200 schrieb Kai Doerner:

Schwer zu sagen. Zu wenig Daten. Ein guter Tip ist messen :-)

Mache ein T-Stück in den Schlauch und schraube ein Heizungsmanometer rein. Dann baust Du in den Schlauch noch einen Kugelhahn den Du schliesst. Jetzt Pumpe anwerfen, Hahn langsam öffnen und Manometer beobachten.

Ich denke, dass das das Beste sein wird.

Ciao CHRiSTiAN.

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Christian Küken

"Ansgar Kursawe" schrieb im Newsbeitrag news:44bfdab5$0$25274$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Die Viskosität liegt wie gesagt bei 585 cP.

Kai Dörner

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Kai Doerner

"Christian Küken" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.kueken.de...

Genau, Versuch macht klug. Wird jedenfalls zuverlässiger sein, als alle Kennlinien zusammen.

Kai Dörner

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Kai Doerner

Was du sicherheitstechnisch betrachten musst, ist der Fall dass dir nach dem Wärmetauscher einer das Ventil zumacht und die Pumpe gegen die Wand pumpt. Da kann (nach welcher Zeit auch immer) der theoretische Enddruck der Pumpe erreicht werden, egal was für eine Viskosität die Flüssigkeit hat. ( Jetzt kommt garantiert jemand mit der Aussage dass das für die Extrema nicht gilt, aber für flüssige Farbe wird es gelten) Wenn du aus dem Wärmetauscher keinen Ballon machen möchtest, solltest Du anders dimensionieren, oder z.B. eine Berstscheibe als Sicherung einbauen. Die akzeptiert auch der TÜV, ist weitgehend wartungsfrei und kostet nicht viel Geld.

Grüße Günter

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Günter Schütz

Moin,

Ansgar Kursawe schrub:

Es ging doch aber um einem Membranpumpe die ich mal als mit einer Kolbenpumpe vergleichbar einschätze. Da hängt der Druck nur vom maximalen Drehmoment des Antriebs ab (und der Pumpengeometrie). Darüber hinaus spielt auch noch die Kompressibilität des Mediums eine Rolle, das dürfte hier aber egal sein. Also sprich die Viskosität ist schlicht egal für den Druck, den die Pumpe liefert. Für den Druckverlust in Rohrleitungen natürlich nicht.

CU Rollo

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Roland Damm

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:44c68dfe$0$24903$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Seltsamerweise richtig. Laut Hersteller soll die Pumpe - bedingt durch die

585 cP des Lackes - einen Leistungsabfall von nur 5 % haben. Klingt komisch, ist aber so.

Kai

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Kai Doerner

"Kai Doerner" schrieb im Newsbeitrag news:ea8c4j$t88$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Die Viskosität errechnete sich wie folgt:

Auslaufzeit des Lackes aus einen DIN 4 mm - Becher (DIN 53211 glaube ich) beträgt etwa 100 s.

100 s entsprechen in etwa einer kinematischen Visko von 450 mm^2/s. Bei einer Dichte von 1,3 g/cm^3 macht das eine dynamische Visko von 585 cP. Hab ich da einen Fehler gemacht? Die Umrechnung von 100 s auf 450 mm^2/s konnte ich leider nur einer sehr schlecht kopierten Tabelle entnehmen.

Kai

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Kai Doerner

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