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Moin!
Kann mir mal jemand die Welt erklären (hoffe, daß das nicht allzu OT ist)? Was soll das Gejammer (s. z. B. ), es seien "keine geeigneten Kandidaten für rund 500 offene Stellen" zu finden? Solange die Zahl der Stellungssuchenden bei der Arbeitsagentur fünf- oder sechsstellig ist (ähm: wie viele sind es denn?), verstehe ich schlicht nicht, was es da zu wehklagen gibt.
Mag sein, daß die Zahl der Einser-Absolventen des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik, die diverse Praktika in der Branche bzw. im Hause absolviert haben, nicht ausreicht und sich auch keine geeigneten Mitarbeiter von der Konkurrenz abwerben lassen, aber Sprüche wie "Wir sind selbst erstaunt darüber, welche Flexibilitätsbarrieren es in Deutschland gibt. Einige Menschen wollen nicht von Süddeutschland nach Norddeutschland umziehen" kommen mir doch sehr als vorsätzliche Falschaussagen vor.
Was sehe ich nicht richtig?
Nun gut, wer in den Dreißigern war, als er infolge der Abwicklung der DDR seinen Arbeitsplatz verloren hat und seitdem kaum oder keine qualifizierten Tätigkeiten ausgeübt hat, wird jetzt an die Fünfzig sein. Ist so jemand "kein geeigneter Kandidat"?
Mit Gunst: er dürfte kaum weniger befähigt sein als ein 25jähriger Absolvent - schickt solche Leute halt ggf. ein Jahr zur Weiterbildung an die Uni, düfte kaum teurer als Hartz-4 sein und wäre doch ggf. gut investiertes Geld. (Und laßt um Himmels willen auch Leute zu zivilisierten Konditionen in solche Veranstaltungen rein, die kein ALG-II kriegen, weil sie es schlicht nicht nötig haben - mit Geld umgehen zu können bzw. welches zu haben ist doch für sich genommen schon ein Befähigungsnachweis. Ob die sich dann allerdings bei solchen Sprücheklopfern bewerben würden, ist ein noch ganz andere Frage ...)
Aber ich vermute eher, daß die verantwortlichen "Schlipse" Hemmungen haben, Leute einzustellen, die ihnen geistig überlegen sind ...
(Wie liest man solche Meldungen? Soll man Airbus-Aktien nun kaufen oder verkaufen?)
Gruß aus Bremen Ralf