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Hallo!
Es begab sich das wahrhaft weltbewegende Ereignis, daß meine Toilettenspülung nicht mehr so recht wollte. Also habe ich den Kasten mal aufgemacht und nachgeschaut, und, nun ja, der Griffhebel ist ein wenig angeknackst (s. - ca. 85 KB), die "Technik" an sich (Ventile usw.) ist in Ordnung. Sieht doch eindeutig nach DIY aus - aber wie? Kleben, Ersatzteil?
Äh, achso, ja, ist eigentlich gar nicht meine Toilette, da Mietwohnung- Vermieter (ein netter Mensch mit technischer Qualifikation, privater Investor in einzelne Eigentumswohnungen in einer größeren Wohnanlage, also keine Wohnungsbaugesellschaft) angerufen, Problem geschildert: "Was soll ich machen?" - Antwort: "Ja, da frage ich mal meinen GaWaSchi...".
Heute ruft mich der Hausmeister der Wohnanlage an: "Da komme ich dann mal, mir das ansehen!" Gefragt, ob er die Fotos nicht gesehen hätte (hatte ich dem Vermieter gemailt): "Nein, da müsse wohl der Spülkasten ausgewechselt werden, sei fünfzehn Jahre alt, da gäbe es keine Ersatzteile mehr, und er sei Klempner, wenn ich das kleben wolle, könne ich das selbst machen, auf so windige Basteleien würde er sich gar nicht erst einlassen...". (Klar, für den ist ein neuer Spülkasten für'n Hunderter natürlich die bequemste Lösung, ist auch nicht sein Geld... .)
Also habe ich wieder den Vermieter angerufen und gefragt, ob das nicht
*ein bißchen* übertrieben wäre, gleich den ganzen Kasten auszutauschen- der war mindestens so empört wie ich. Wir haben uns darauf geeinigt, daß ich mich mal nach Reparaturmöglichkeiten umsehe (Kunststoffschweißen, heißer Tip: Zahntechniker).
Und nun bei aller Empörung Frage in die Runde: Wie macht man das, was ist das überhaupt für ein Werkstoff? (Innen auf dem Spülkastendeckel fanden sich zwei Formwerkzeugabdrücke, der eine mit der Beschriftung "SANIT EISENBERG 1", der andere mit dem Produktionsdatum "7/93". Der defekte Griff hat auf der Innenseite die Teilenummer(?) "935.15/2" - weitere Informationen über Material und Hersteller habe ich nicht gefunden.)
Was ist das für eine kranke Kultur, in der Handwerkern, also "Fachleuten", nichts anderes mehr einfällt als ein Systemtausch, und sinnvolle Ersatzteile offenbar nicht mehr existieren? Und was tut man dagegen? Irgendwie bin ich voll sauer: Den ganzen Kasten auswechseln wegen einer solchen "Lappalie" ist irgendwie wie ein neues Auto kaufen, weil der Aschenbecher voll ist. Wenn ich sowas sehe, denke ich wirklich, wir gehen mit der Welt um, als ob wir noch eine zweite im Kofferraum hätten.
[Antworten auf de.soc.umwelt gesetzt]Gruß aus Bremen Ralf