Re: Stilblüten

> Gerade korrigiere ich die Klausur "Werkstoffe" für Maschinenbauer BA, 2. > Semester. > > Aufgabe: > Aus Versehen wird ein Stahlträger aus baustahl in der Nordsee eingesetzt.
Ölförderplattformen sind aus Baustahl. Kein Versehen. Da hat der Fragesteller einen Bock geschossen.
Was kann man denn noch nachträglich gegen Korrosion tun? > erwartete Antwort: Opferanode oder Fremdstrom. > gegeben > Stilblüte 1: > bei ebbe Streichen

Baustahl wird übelicherweise schon vor dem Einsatz gestrichen.

Stilblüte 2: > Stahlträger austauschen. > Dem Inschnör ist nix zu schwör :) > > Den anderen Schrott lasse ich mal aus Pietätsgrunden weg. ("Der Träger hat > ein problem:....."- Gegenfrage- wer nicht?)

War die Aufgabe von Dir?

Michael Dahms

f'up2 dsim

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Michael Dahms
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Aber warum nicht bei Ebbe streichen ? Bei Schiffen hat sich das seit vielen Jahren bewährt.

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

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Anselm Proschniewski

:-) Für Bauwerke im Tiedebereich ist das hilfreich. Das ist aber nur ein ganz kleiner Teil der Nordsee.

'Bei Ebbe streichen' ist als Antwort natürlich nicht falsch, sondern nur etwas kurz.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Leider hat die Höhe der Gezeit wenig Einfluss auf die Schwimmlage des Schiffes, es sei denn, man sitzt bei Ebbe auf Grund: dann kann man Antifouling malen ;)

Gruß Gerrit Tuschling

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Gerrit Tuschling

Wenn wir schon beim Thema sind 'Streichen von Stahl', bzw. leicht angerostetem Stahl, was haltet ihr von Primern welche als Voranstrich gerne genommen werden, haben diese Primer einen nennenswerten Vorteil gegenüber reinen Vorstreichfarben.

TIA Klaus

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Klaus Reinke

Dein Fehler. So hast Du selbst eine Stilblüte fabriziert. Aber es wird ja noch lustiger:

Das 'versehentlich' allein ist immer noch falsch. Du bist kein Werkstoffkundler, stimmt's? Sauber wäre in jedem Fall 'versehentlich ungeschichteter' gewesen. S235 (sagt Dir das was?) ist natürlich der Werkstoff der Wahl für einen Stahlträher eines Bootsanlegers.

Bei Ebbe streichen ist grundsätzlich richtig, aber zu kurz.

"V2A" in einer Werkstoffklausur zu nennen, ist hanebüchen! Das ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der nicht sauber definiert ist. Verzinkter Stahl in Meerwasser ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Die Schicht ist viel zu schnell weg.

Offensichtlich nicht alle.

Also jeder Stahl, dessen Name mit "S" beginnt.

Offensichtlich hast Du keine keine Ahnung von der Materie. Ja, die sind höherwertig in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften, aber nicht in Bezug auf die Korrosionsbeständigkeit. Und es sind allgemeine Baustähle.

Sc52 gibt es nicht. "St52" war mal ein allgemeiner Baustahl. Die Bezeichung sollte seit mehr als 10 Jahren nicht mehr als aktuelle beziechnung gelehrt werden.

Michael Dahms

f'up2 dsim, denn da ist Stahlverwendung ontopic

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Michael Dahms

Zinkschichten in Nordseewasser leben AFAIK nicht besonders lange. Und es ist verdammt teuer, sie unter Wasser aufzubringen. es gibt auch Farben, die man unter Wasser aufbringen kann. Fremdstrom für einen Bootsanleger halte ich auch für deutlich zu teuer. Ein Anstrich ist die kanonische Lösung.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Moin,

Michael Dahms hat geschrieben:

Man kann sogar unter Wasser eine z.B. Zinkschicht aufbringen, irgendwie so in der Art wie Plasmaunterstütztes Hochgeschwindigkeits Schmelz-Spritzen war der Name.

CU Rollo

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Roland Damm

Schifffe haben bei Ebbe weniger Tiefgang? Echt? Issa goil! Roland

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Roland Michl

Moin,

Michael Dahms hat geschrieben:

Na ja, nicht mehr oder weniger lage, als Opferanoden.

Ich glaubs ja, nur mir fehlt die Vorstellung, Farbe unter Wasser streichen... Muß wohl ein sehr zähes öliges Zeug sein, oder?

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Roland Michl hat geschrieben:

Manchmal schon, immer wenn es flach ist:

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Aber überhaupt, was meinst du denn, wozu große Schiffe vorne dran immer dieses angemalte Zentimetermaß haben, wenn nicht, um die Wassertiefe abzulesen?

:-), CU Rollo

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Roland Damm

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:42aa080b$0$24362$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Analog dazu setzte ich mein Auto auf eine Bodenwelle um die Reifen zu wechseln ? Es geht IMHO nicht um Fischerkähne die bei Ebbe im Hafen aufsetzen sondern um Hochseetaugliche Grossschiffe.

Nein, sondern um den Ziefgang zu markieren. Und der ändert sich mit der Fracht- bzw. Gesamtmasse, nicht mit der Wassertiefe unter dem Kiel. Wie war das noch mit dem Theorem von Archimedes? Schau doch mal wieder in Dein altes Physikbuch. MfG Roland

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Roland Michl

Solche?

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Gruß, Nick

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Nick Müller

Moin,

Nick Müller hat geschrieben:

Ja genau, nur bekommen die die Schiffe nicht mehr ins Wasser zurück.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Roland Michl hat geschrieben:

:-) übersehen? Allerdings habe ich auch schon davon gehört, daß der Tiefgang signifikant vom Salzgehalt des Wasser abhängt. Daß er das tut, ist ja klar, aber er tut es sogar so sehr, daß bei der Ein- oder Ausfahrt in Flüsse (z.B. Hamburger Hafen) Ballastwasser umgepumt werden muß, um die Stabilität zu erhalten b.z.w. den Tiefgang nicht zu tief werden zu lassen.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Hallo Rollo,

allerhöchstens Modellschiffe im Maßstab 1:10 haben vorne ein "Zentimetermaß", wenn sie maßstäblich gebaut wurden. ;-)

Die Originalschiffe haben vorne und hinten auf beiden Seiten Tiefgangsmarken, sog. "Ahminge", die den Tiefgang (und nicht die Wassertiefe) in Dezimetern angeben.

Viele Grüße

Wigbert

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Wigbert Meyer

Anselm Proschniewski schrieb:

Hallo Anselm,

warum willst Du die Schiffe oder Bohrinseln unbedingt bei Ebbe und nicht bei Flut streichen? Das wäre doch verschenkte Zeit. Seit vielen, vielen Jahrzehnten haben sich Trockendocks etc. bewährt, um Schiffe o.ä. zu jeder beliebigen Zeit trockenzulegen. Dann braucht man auch nicht durch den Schlick o.ä. zu latschen. (Grins)

Ansonsten hilft im Schiffbau gegen Durchrosten:

  1. Kathodischer Korrosionsschutz (durch Fremdstrom oder sog. Opferanoden)
  2. Konservierung (Farbe etc.)
  3. Korrosionszuschlag bei der Bemessung des Stahls

Natürlich sind diese Maßnahmen entsprechend der geplanten Einsatzdauer oder Lebenszeit zu bemessen. Das bedeutet bei langer Lebensdauer:

  1. Es müssen mehr Anoden o.ä. angebracht werden.
  2. Vieeeeeel, vieeeel Farbe
  3. Der die Stahlbauteile werden gleich einige Millimeter stärker ausgeführt als eigentlich von der Festigkeit her notwendig.

Wenn aber gleich zu Anfang der Korrosionsschutz vergessen wurde, tja, dann ist meistens nur eines sinnvoll: abreißen und neu bauen. Zumindest müssen korrodierte Bauteile ausgewechselt werden. Frei nach dem Motto: "Bauet auf und reißet nieder, drum habt Ihr Arbeit immer wieder." Anoden helfen auch nicht viel weiter, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Anoden helfen nur, die Zeiträume zwischen den Konservierungen des Bauteils zu verlängern.

Viele Grüße

Wigbert

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Wigbert Meyer

Roland Damm schrieb:

Moin,

der Tiefgang hängt besonders stark von der Beladung ab, erst in zweiter Linie vom Salzgehalt des Fahrtgebietes.

Ballastwasser wird dann aufgenommen oder abgegeben, wenn man eine bestimmte Schwimmlage (inkl. Tiefgang) des Schiffes herstellen will. Wenn ein Schiff aus dem Meer (Salzwasser!) in einen Fluß (Süßwasser!) einlaufen will, dann muß es leichter werden, also Ballastwasser abgeben. Bei den großen Schiffen, die Hamburg anlaufen, hat eine nicht vollständige Beladung aber noch einen anderen Grund: Die großen Containerschiffe haben heute Tiefgänge (um und bei 20 m), mit denen sie nur noch Tiefwasserhäfen voll beladen zu jeder belibigen Zeit anlaufen können. Die Elbe kann IMHO nur mit einem Tiefgang von 18 m angelaufen werden. Das heißt: Die Schiffe können nur teilbeladen mit auflaufend Wasser HH anlaufen.

Viele Grüße

Wigbert

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Wigbert Meyer

Klaus Reinke schrieb:

Moin,

gilt denn nicht folgendes:

Primer = Vorstreichfarbe = Grundierung

Kann das bitte mal jemand kommentieren?

Viele Grüße

Wigbert

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Wigbert Meyer

Am Sat, 11 Jun 2005 18:58:46 +0200 schrieb Wigbert Meyer:

Soweit ich das kenne (Fahrzeugbau) ist der Primer ein reiner Haftvermittler. Darauf kommt als Zwischenschicht eine Vorstreichfarbe mit Füller. Zum Schluß kommt dann der eigentliche Decklack und als letzter Gang ein Klarlack auf den noch feuchten Decklack.

Prabodh

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Prabodh C. Brendler

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