Erfahrungsbericht Modellbau

Hallo da draußen,

nachdem ich schon seit längerem die Posts hier lese und ab und an mal mehr oder weniger sinnvolle Fragen stelle, fühle ich mich aufgrund der letzten Zeit berufen, auch mal meinen Senf dazu zu geben, bzw. Neulingen, die Interesse an unserem gemeinsamen Hobby haben meine Erfahrungen zu schildern.

Diese entbehren jeglichen Anspruch auf Richtigkeit und geben nur meine persönlichen Erfahrungen wider ;-)

Elektroflug ist obergeil. Dies bezieht sich sowohl auf BL als auch auf bürstengedöns.

Das musste mal gesagt werden, da hier manchmal der Eindruck ensteht (für einen Neuling) es handele sich dabei um eine Spielart des Modellbaus, die im Experimentalstatium ist und nur was für Leute, die nicht Manns genug sind, mit Verbrennern zu fliegen oder ein eloktrotechnisches Studium hinter sich haben; Ich weiss, daß Bemerkungen wie "Schwuchtelflieger" nicht ernst gemeint sind, aber hier muß man schon eine Zeit mitlesen, um zu verstehen, daß dies nur auf Unwissenheit (im negativen) und im positiven Fall auf Neckereien beruht - das hat zumindest meine Wenigkeit zu Anfang etwas verunsichert.

Um Anfängern einen kurzen Überblick zu geben, hier meine Modellhistorie: Vor etwa 2 Jahren habe ich mir bei dem wohl bekanntesten elektronischen Auktionshaus im Internet einen ARF-Flieger incl. Verbrenner geholt - TROPIC nennt sich das Ding - Hochdecker (ca. 1,30 m spannweite), Querruder, Seitenruder und incl. einem OS LA 25. Alles flammneu, und wohl perfekt geeignet zum anfangen. Dieses Modell steht komplett zusammengebaut und mit Servos versehen auf dem Schrank und der Motor ist noch nicht einmal angeworfen. Irgendwie habe ich mich nicht getraut, das Ding ganz alleine fliegen zu lassen - auf Vereine stehe ich nun mal nicht besonders. Ich habe mit meinen 32 Jahren das Gefühl, daß ich zumindest in die beiden Modellbauclubs hier in meiner Nähe (Worms) nicht so recht reinpasse; jedem das Seine.

vor ca. 1 Jahr habe ich mir dann 2 Verbrennercars geleistet (Stormracer neu und Nitro-Bull gebraucht), um überhaupt mit der Materie Verbrenner in Kontakt zu kommen und Erfahrungen zu sammeln. Das Zeug macht einen Heidenspaß, hat aber dazu geführt, daß ich irgendwie das Gefühl hatte, daß diese Krawallmacher nicht meiner Vorstellung von Modellflug entgegen kamen - es ist halt etwas anderes, wenn bei einem Car der Motor ausgeht, als bei einem Flugzeug... Die 2 Cars breiten mir nach wie vor eine Menge Spaß - it Rocks!

Also zum Modellflug 2. Anlauf: Wieder in die Bucht (bei mir gibt es zwar einen Modellbauhändler bei dem ich alles kaufe, was ich so an Teilen brauche und er hat - aber leider ist die Schnittmenge recht klein) und eine AVIRA - Piper geschossen; ein paar 11-Grammservos und einen Act-Micro 6 rein - ein X-Peak 3 und 7-Zellige KAN 1050. Fehlte nur noch eine alte MC 16 zum Glück und es konnte losgehen. Trotz geringer Größe des Fliegerchens und fehlenden Querrudern eine wertvolle Erfahrung; durch die Mithilfe des hier im Forum versammelten Wissens war ich trotz der üblichen (?) Fehlschläge irgendwann in der Lage das Ding zu fliegen

- Durch die Lektüre des Buches von Günter Grund war ich schon mal auf einiges vorbereitet ;-) Nach dem die Piper des Fahrwerks entledigt war (der erste Versuch einer Landung) konnte ich dieses Flugobjekt sogar irgendwann auf dem Bauch landen. Nachdem die Piper zur panzerbrechenden Waffe mutiert war (jede Menge Epoxy und Matten im Nasenbereich) mit damit ver- bundenem Flugverhalten wurde es Zeit, die Sache etwas anders anzupacken. Durch intensive Lektüre im WWW kam ich zu dem Schluß, daß Parkflyer bis ca.

800 Gramm für mich als Wildflieger die perfekte Lösung sind.

Also rein ins Web zu Lenger und die ALFA-Corsair bestellt - ein geiles Teil mit recht gutmütigen Flugeigenschaften (was mich nicht wirklich davon abgehalten hat, mehrere "Verschönerungen" in Form von Glasfaser und Epoxy anzubringen).

Der Umstieg auf Querruder und Tiefdecker war recht einfach, da ich den Rat beherzigt habe und bei der Piper das Seiten- ruder auf den von mir bevorzugten zukünftigen Querruderknüppel gelegt habe. Durch das geringe Gewicht begann ich mich intensiv für die LiPos zu interessieren; allen interessierten sei gesagt, daß man hier durch viel lesen im WWW recht erfoglreich experimentieren kann: meine Corsair fliegt mit dem Standartantrieb (300er und Getriebe mit 9x6 Luftschraube) kombiniert mit 2 LiPos (KOKAM

1500er / 1200er) exzellent! Als Regler kommt bei mir ein Rondo 400 zum Einsatz - dessen Abschaltspannung passt nämlich in etwa zu den LPos und ist daher vergleichsweise billig. Ach ja, mit 3s1p raucht der 300er nach 2 Flügen ab - ist also sinnlos. Die Corsair geht damit zwar nicht senkrecht, aber ansonsten rasant genug für die Kunstflugfiguren, die mit Quer und Höhe halt so möglich sind - absolut empfehlenswert.

Jetzt hatte ich Blut geleckt - das geht wohl jedem so, der sich mit der Materie befasst ;-) Basteln (in Grenzen - ich bin kein Holzwurm) und experimentieren macht mir Spaß.

Also als nächstes in kurzer Abfolge eine ME109 von Flying Styro-Kit und vom gleichen Hersteller eine P-38. Beide nach bekannter Manier mit 300er Motoren und Lipos - geil!

Sowohl die ME als auch die P-38 haben noch keine negative Beschleunigung in der vertikalen erfahren.

Irgendwann wird man gierig und möchte erfahren, was es mit dem "senkrecht gehen" so auf sich hat; also einen MP-Jet-BL mit Getriebe und passendem Regler erstanden und rein in die mittlerweile geschundene Corsair; da der Motor etwas zuviel Strom gezogen hat musste ich auf 3s1p LiIons (MAMO) ausweichen. Hölle wurde die Corsair schwer... Das Starten war jetzt gar nicht mehr einfach - snkrecht ging sie zwar, aber irgendwie war das doch zu heftig. Also das Ganze zurück auf die Standartmotorisierung.

Mittlereile haben sich noch andere Modelle bei mir eingefunden (der Winter war lang und kalt ;-) Eine PITTS von Causemann (Angetrieben durch einen Micro-Rex 200-1300 mit

3s1p 1500er KOKAMs) ist meines erachtens sogar nach einem Anfängerflieger empfehlenswert, da durch das geringe Gewicht und die hervorragenden Langsamflugeigenschaften wirklich recht entspanntes fliegen möglich ist (sie kann aber auch anders). Und das Beste - sie sieht Klasse aus.

Eine Graupner MONSUN mit einem MEGA 16/15/3 mit Maxon-Getriebe und 9x6 bzw einer 8*6 Dreiblatt-Verbrenner-Schraube - auch von 3s1p befeuert - Leistung im Überfluß.

Ein Keith-Rider-Racer - erst mal noch ein Problemkind: mit einem 480 Race und 3s1p LiIons wahrscheinlich zu schwer - alle Versuche des Werfens endeten im Acker - zu wenig Standschub im Direktantrieb. Demnächst kommt der Versuch mit einem Mini-Rex200 - 1800 an 3s1p Lipos - Versuch macht kluch.

Eine Pampa - war schon halb gebaut, ist jetzt mit einem MEGA 16/15/3 und Schwerdtfeger-Impeller ausgerüstet (3s2p LiIons) - jungfernflug steht noch aus - erst muß auf den Feldern etwas höheres wachsen.

Seit 1 Woche ein LMH, der seit gestern ganz gut fliegt (ja, ich weiß - fliegt nicht, ist nur so häßlich, daß die Erde ihn abstößt).

Hatte vor längerem die ersten Versuche der Königsklasse mit einem PICCOLO (ich empfinde es ob der Steuerung als Königsklasse); Über das Schweben und kleine Rundflüge kam ich mit dem Ding nicht heraus - man kann damit Helifliegen lernen - rückwirkend betrachtet muß ich aber sagen; Man muß es nicht! Der geht jetzt auch in den Verkauf - der LMH ist um Welten einfacher zu fliegen.

Ein Draganflyer gehört seit ca. 1 Monat zu meinem Hangar - einfach klasse zu fliegen.

Da ich den LMH erst so kurz habe, kommen wohl noch Fragen hier ins Forum - da wird man geholfen ;-)

Ach ja, auch ich kann Simulatoren nur wärmstens empfehlen - der FMS mit einem Wingman Cordless Rumblepad hat mir bei der Steuerung unschätzbare Dienste erwiesen - ist zwar etwas anderes als in Natura (Der Adrenalinkick fehlt), aber damit lernt man recht schnell - ich hätte damit früher anfangen sollen...

Habe vor kurzem auch einen Gabestapler gebaut - billigst bei der Bucht erstanden als Spielzeug - alles rausgerissen, mit Standartkomponenten ausgerüstet - sehr geil, ohne teuer zu sein. Mit allen vorbildgetreuen Funktionen; bei Interesse stelle Ich gerne mal ein paar Bilder ins Netz...

So, viel zu lesen, aber es zeigt doch, daß jeder Anfänger auf seine eigene Art an die Sache herangehen kann; und auch, daß Elektroflieger nichts schlimmes sind - ganz im Gegenteil :-)

Danke DRMM.

Christian Krekel

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Christian Krekel
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Hey Patrick "Patrick Kuban" schrieb im Newsbeitrag > Hallo,

Feigling Ruediger schläft doch schon :-)

SCNR Friedhelm

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Friedhelm-Hinrichs

Hallo Friedhelm,

Wieso Rüdiger? Ich war schon in der Modellbau.ger, bevor er da auftauchte ;-) Und als AOL seinen Mitgliedern nur eine AOL-eigene Community bot, nix IN und Newsgroups.

servus, Patrick

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Patrick Kuban

"Christian Krekel" schrieb:

Hallo!

War schön zu lesen.

Ich glaube, so ernsthaft meint das hier niemand (mehr?). Aber Du hast recht, die Frotzeleien kann man manchmal so missverstehen.

Bitte. Falls ich auch was beigetragen habe :)

- Oliver

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Oliver Varoß

Schöner Bericht Christian .. Wenn man (wie viele hier) schon lange im Hobby ist, vergisst man viele Dinge die Anfänger betreffen ....

Also mach weiter so :) Achja, Gabelstapler Infos wären cool .... Verbrenner drin ? Grins .....

mfg, Jens

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Jens Hicken

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