Raeder eines 2-Beiner justieren

Tach zusammen,

ich hab jetzt mit meinem Flieger, den ich dort frecherweise verewigt habe, ...

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bei mehreren Starts und ruhigem Wetter folgendes beobachtet:

Ist der Flieger beim Anrollen schon richtig schnell, d.h. das "Ausbrechproblem" beim Anrollen laengst ueberwunden, und ist das Spornrad auch schon oben, faehrt der Flieger ein klare Rechtskurve! Und dies bis zum Abheben, was ich gerne mit kraeftig Ueberschussfahrt und am Platzende mache.

Weil im Flug der Seitenzug ok ist, nehm ich an, die Raeder des Hauptfahrwerks stehen schief. Da man das bei den kleinen Winkeln nicht sieht, frag ich mal an:

Muss ich die Raeder nach links oder rechts korrigieren?

Auf'm Weg zur Arbeit nach'M Flug heut Morgen hab ich folgende vorlaeufige Meinung: Stehen die Raeder (diese bestimmen die Rollrichtung) nach links, zeigt die Nase nach Rechts zur Rollrichtung, und wenn der Motor zieht, gehts rechts rum. Also - Raeder nach rechts drehen.

Da dies mein erstes Modell fuer Bodenstart ist, frag ich einfach mal, ob das so richtig gedacht ist.

Viele Gruesse, Wolfgang

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Wolfgang Kouker
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Es kann immer noch am Seitenzug liegen ... oder an einem vertrimmten Seitenruder. Das siehst Du aber im Feinen erst richtig, wenn Du mal eine senkrechte Aufwärtspassage fliegst und beobachtest, wohin das Modell dann zieht.

Klassischer Weise stellt man beide Räder möglichst gleich weit nach innen (Vorspur) Bei meinem TeleStar und bei vielen anderen Fliegern mitunter auch mal gar nicht (nicht zur Nachahmung empfohlen)

Meine Erfahrung: Die ganze Räderfummelei bringt nix bis nur begrenzt was, wenn der Seitenzug nicht stimmt oder das Seitenruder nicht grad ist.

Kontrolliere / korrigiere das erst mal. Vorspur bei den Rädern einzustellen (2-3 Grad, ggf. mehr) schadet dennoch nix.

Gruß Hajo

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Hajo Giegerich

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb ...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kaum sichtbarer Winkel zu solchen Ergebnissen führen kann. Mit einer Latte hätteste aber schnell Gewissheit gehabt.

Wenn du schreibst, der Flieger wäre schon richtig schnell, dann überwiegen meiner Meinung nach mehr die aerodynamischen Gesetze, weniger die Rollreibung der Räder. Soll heissen, dass schiefe Räder sich nur bei geringer Geschwindigkeit bemerkbar machen.

Mein erster Gedanke war, dass das Seitenleitwerk nicht gerade ist, also nach links zeigt. Im Fluge wird das dann durch den Seitenzug ausgeglichen, der evtl. nicht so optimal ermittelt wurde, bzw. so, dass er zum schiefen Leitwerk passt.

Würde das Leitwerk gerade gesetzt, dann müsste auch der Seitenzug wieder angepasst werden.

Vielleicht ist es aber auch ganz anders. ;0)

Gruß Günther

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Günther Grund

Hallo Günther,

Günther Grund schrieb:

Doch, gerade wenn Du Nachspur (nennt man das wirklich so) hast, dann reicht ganz wenig. Das verstärkt sich dann durch das Ausbrechen selbst.

Du kannst nur besser gegensteuern, wenn Du mehr Fahrt hast. Die Rollreibung ist proportional zur Geschwindigkeit.

Möglich ist das natürlich auch.

Wer weiß. Wie Hajo schrieb: erstmal sicherstellen, daß der Seitenzug wirklich paßt.

Gruß Martin

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Martin Schoenbeck

Tach Hajo,

Hajo Giegerich schrieb:

bist Du urspruenglich aus dem Norden der Republik? ;-)

Sobald das Flugzeug abhebt, fliegt es geradeaus. Beim schnellen Rollen muss der Motor zusaetzlich zum Luftwiderstand den Rollwiderstand ueberwinden, braucht also mehr Vortrieb als beim ersten Fliegen. Damit ist der "Korkenzieher" des Props staerker beim Rollen und produziert dann eine kraeftigere Links(!)kurve als im Flug. Weil es aber beim Rollen rechts rum geht und im Flug geradeaus, klingt das wenig plausibel.

Das hingegen erscheint mir seehhr sinnvoll. Ich werd mal kontrollieren und entsprechend einstellen und berichten (hoffentlich Morgen und alles immer noch heil).

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang Kouker

Tach Guenther,

Günther Grund schrieb:

Heut Abend. Reicht an Genauigkeit mein Brett vor dem Kopp ;-)

Sicher, das SR lenkt schon lange richtig. Ich muss halt zum Geradeausrollen kraeftig dran drehen. Die Fuehrung der Raeder wird zwar schwaecher mit zunehmendem Tempo aber sie bleibt dennoch.

Das SR sitzt gerade, bei einem schnellen Blick von hinten darueber hat man das mit guter Genauigkeit raus. Macht jeder staendig.

Der Seitenzug/Korkenzieherstroemung wirkt im Fluge wie beim Rollen. Am staerksten wirkt der Korkenzieher bekanntlich, wenn man bei stehendem Flieger schlagartig Vollgas gibt -> Flieger bricht ruckzuck nach Links aus. Ansonsten lies zum Seitenzug meine Meinung in der Antwort an Hajo.

Wie dort gesagt: Ich mach mal "Hajos" Vorspur rein und komm Morgen frueh hoffentlich wieder zum Platz, so dass ich nachher was zum erzaehlen habe.

Viele Gruesse, Wolfgang

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Wolfgang Kouker

nö, aber ich verwirre gern Leute ;-)

Die Frage ist: wie geradeaus und wie lange geradeaus. Soweit meine aerodramatische Bewanderung reicht, ist bei korrekt eingestelltem Seitenzug die Frage der Stärke des Korkenziehers (vulgo: Gasstellung) für die Flugrichtung unerheblich. Warum soll das am Boden anders sein. Der Bodeneffekt wirkt ja nicht aufs Seitenruder?!?

Gruß Hajo

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Hajo Giegerich

Tach Wolfgang!

Um noch eine weitere Größe reinzubringen, die da mitspielt, den Effekt aber auch nicht erklären kann, führe ich noch den P-Faktor an, z. B.

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vielleicht ist Dein Modell am Boden ja schon schneller, als die normale Reisegeschwindigkeit. Falls Du das Modell durch Drücken am Boden hälst, könnte ein "inverser P-Faktor" ja eine mögliche Erklärung sein.

Tobi

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Tobias Schlegl

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb ...im Newsbeitrag

Ich meine nicht das SR, sondern die Dämpfungsfläche (Leitwerk).

Ist mir seit 15 Jahren bekannt. Um das halbwegs zu vermeiden, sollste den Seitenzug einbauen.

Aber ganz haste mir noch nicht verstanden getutet: Bei geringer Geschwindigkeit überlagert der Einfluss der Räder die Rollrichtung. Je schneller du wirst, desto mehr Auftrieb bekommt das Modell und die Räder vom Fahrwerk werden entlastet. Also irgendwo gibt es eine Übergangsphase, in der vom Bodenlenken über das Spornrad, zum Lenken über die Ruder übergegangen wird. Jetzt halte ich an meiner Annahme mal fest und stell mir vor, dass also beim Beschleunigen das schiefe Leitwerk das Modell nach rechts treibt, aber seine Wirkung sich verringert je mehr es sich dem freien Flug nähert, was du ja bestätigt hast.

Ausserdem nahm ich an, du hättest den Seitenzug schon überprüft. Jedenfalls entnahm ich das deinen Ausführungen.

Gruß Günther

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Günther Grund

Tach Tobi ;-)

Tobias Schlegl schrieb:

ich glaube nicht, dass dieser Effekt bei Standard Flugmodellen wichtig wird. Dazu wird man sehr grosse Anstellwinkel brauchen, die vielleicht auch Woelbklappen erfordern.

Schneller wohl nicht, aber Reisegeschwindigkeit will ich schon haben. Soll ja nach dem Abheben nicht bloed 'rumschlingern. Wegen des Tempos wird der Flieger wohl auch mit praktisch "normalem" Anstellwinkel ueber die Wiese rollen. Von selbs abheben tut er nicht, es sei denn da gibt ein' passenden Hubbel ;-)

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang Kouker

Ich bleibe mei meinem Tach Hajo ;-)

Hajo Giegerich schrieb:

Na halt solange ich nicht lenke oder der nahe Wald dem Flug ein jaehes Ende beschert ;-)

Das hoert sich gut an: Zwar ist die Staerke des Korkenziehers nicht unmittelbar von der Motordrehzahl sondern vom aktuell erforderlichen Vortrieb abhaengig. Bei starkem Vortrieb (Steigflug) ist der Korkenzieher stark aber auch der Seitenzug nach rechts. Das gilt aber sicher nicht fuer alle Flug/Boden/Stehzustaende sondern fuer einen Bereich dort.

Bei stehendem Modell weiss der Guenther schon seit 15 Jahren: Gibt man abrupt Vollgas, bricht der Flieger nach links aus. Irgendwo sind Grenzen bei der Anwendbarkeit solch linearer Modelle.

Gruss, Wolfgang, bald wech zum Vorspur einstellen ;-)

Reply to
Wolfgang Kouker

Tach Guenther ;-)

Günther Grund schrieb:

Ja das meinte ich auch, ich fahr auch ohne jede SR Trimmung los. Und das Fliegerlein fliegt auch ohne jede SR-Trimmung mit Vollgas geradeaus. Moeglichst starkes Steigen werd ich Morgen dann auch testen (wenn nichts dazwischen kommt).

Doch, das hatte ich genauso verstanden getutet und ich bin da ganz Deiner Meinung.

Ich bin jedenfalls jetz hier wech und geh Vorspur einstellen und kuck auch nochmal von hinten uebers Seitenruder, ob das nun wirklich mit der Rumpfmitte vorne fluchtet.

;-) Wolfgang, nun hoffend, das Fliegerlein nach morgigem Test noch heil

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Wolfgang Kouker

Tach Tobi, da faellt mir noch ein:

Tobias Schlegl schrieb:

Ein Modell mit 2-Beinfahrwerk durch Druecken am Boden halten??? Der rammt doch unmittelbar in die Erde... Das teste ich Morgen

*nicht* ;-)

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang Kouker

Ja, war schon etwas sehr an den Haaren herbeigezogen aber immerhin hast Du ja behauptet, dass Du sehr gerne bis an Ende der Bahn beschleunigst, meine Taildragger heben dagegen schon sehr früh bei neutralem HR ab. Drum halt. Eigentlich hab ich den P-Faktor auch nur deshalb angeführt, weil dieser auch eine Rolle spielt, weshalb ab Taildragger beim Losrollen nach links ausbricht - angeblich soll er sogar alleine dafür verantwortlich sein, da der PropellerkorkenzieherstrahltrifftSeitlenleitwerkeffekt durch korrekten Rechtszug kompensiert sein sollte.

Tobi

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Tobias Schlegl

Ich setze ein: Guten abend, Wolfgang ;-)

Also so richtig linear ist da an der Sache eh nix, wenn ich die gelesenen Formeln in Ihrer grundsätzlichen Verschnörkelung noch richtig im Kopf habe ... Nur möchte ich zwischen dem dynamischen Zustand "Flug bzw. schnelle Fahrt am Boden" und einem abrupten Drehmomentabruf bei stehendem Modell dann doch gern deutlich unterschieden wissen.

Bei meinem derzeitigen Lieblingsmodell, dem TeleStar, war am Anfang der Seitenzug auch nicht genügend. Die vorhandene Übermotorisierung bestrafte Gasknüppelgrobmotorik (vulgo: Gas aufreißen) in grundsätzlich jeder Lage mit einem ausbrechen des Modells nach links. Hab ich es besonders übertrieben, kam noch eine Drehung um die Längsachse dazu (nach rechts) Erst durch penibelstes austarieren von Sturz / Zug / Schwerpunkt fliegt das Modell jetzt lammfromm.

Im übrigen kann ich jetzt auch bei stehendem Modell das Gas aufreißen und das Modell rollt einigermaßen gerade. Das geht aber nur, weil das Seitenruder groß genug ist, um ziemlich sofort zu stabilisieren.

Gruß Hajo, der letztere Handlung nicht wirklich empfiehlt.

Reply to
Hajo Giegerich

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb ...

Ja, das kann ich bestätigen. ;0)

Mal so nebenbei dahergeplappert: Bringt's nichts, wenn du mit dem Modell auf die Strasse gehst und mal per Schubs von hinten den Geradeauslauf überprüfst. Ich mein nur, dass es doch halt geradeaus rollen soll, oder? Und mehr ist eigentlich nicht erforderlich. Falls du dann immer noch Probleme haben solltest, liegt's vielleicht nur daran, dass du das Starten mit Zweibein noch nicht gewohnt bist. Ich find ja Zweibeiner auch schick, aber mich interessiert die Vorspur überhaupt nicht. Andererseits hab ich noch nie ein Modell gehabt, dass beim Starten nicht ein wenig hin und her schlingerte. Das steuere ich halt aus. Ich halte das bei Zweibeinern für normal. Sind halt Modelle und meine haben sowieso höchstens 1,80 m Spannweite. Vielleicht lohnt sich das Einstellen von Vorspur bei grösseren Modellen eher und man merkt dann auch was davon.

Gruß Günther

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Günther Grund

Hallo Wolfgang,

Nachdem schon etliche (aero)dramatische Einwürfe gekommen sind, mal die einfache Frage, ob Dein rechtes Rad vielleicht schlicht etwas schwer geht?

servus, Patrick

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Patrick Kuban

Hmm, ja ... debugging starts at physical layer

Gruß Hajo

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Hajo Giegerich

Wolfgang Kouker schrieb im Newsbeitrag:

Hallo!

GENAU da liegt das Problem. Der Seitenzu ist für den Flug optimiert - so soll es auch sein. So lange Du aber noch mit dem Flieger Auto spielst, sind die Luftströmungen von Propeller (die sich ja um den Rumpf drehen) anders wie in der Luft. Je nach Modell. Kann daher der Seitenzug am Boden zu stark oder zu schwach sein.

Es gibt aber einen Trick.

Aussteuern :-) mit dem allzuoft vernachlässigtem Seitenruder.

CU Stefan

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Stefan Hundler

Tach zusammen,

ich geb ja zu, bin wieder zu spaet auf Arbeit. Hab aber 'ne gute Ausrede: War auf'm Fluchplatz (ob das bei Giepa ziehen wuerde) ;-)

Vorher hab ich gestern Abend Vorspur eingestellt und muss sagen: der Tipp war Topp! Das rechte Rad zeigte aber auch schon fast nach aussen. Fluchzeug rollte prima und konnte (Stephan) wie frueher schon mal mit leichtem SR Korreturen glatt auf Kurs gehalten werden. Was ich naemlich gestern vergass: Dat ging schon mal... Und SR zum Start brauchte ich immer schon aber eben nicht quasi Vollauschlag, besonders nicht bei hohem Tempo, als der Sporn schon hoch war! Ursache ist vermutlich die Standard M4 Eisenschraube, die ich als Achse nehme und die sich beim nicht immer ganz sanften Aufsetzen jedesmal ein wenig nach aussen biegt. Vielleicht sollte ich mich mal nach einer Stahlschraube umsehen.

Und hier kommt fuer mich die Kruecke mit dem Seitenzug hier. Je schneller gerollt wird, umso aehnlicher werden die Bedingungen denen im Flug: durch leichter werden wird der Rollwiderstand klein (wie Guenther gestern schrieb). Auch deswegen habe ich der Laufrichtung der Raeder bislang praktisch wenig Bedeutung beigemessen.

Weiterhin (Guenther) ist es hier unerheblich, ob der Flieger aufgestuetzt auf'm Spornrad gerade rollt. Bei meinen Beobachtungen rollt das dann nicht mehr darauf. Ausserdem ist mein Spornrad 'ne glatte Fehlkonstruktion, die dazu fuehrt, dass das Heck zunaechst auf der Wiese ziemlich unkontrolliert hin und herhoppelt. Iss aber nur wenig und stoert nicht wirklich.

Ein dank also nochmal allen Schreiberlingen hir, Gruss, Wolfgang

Reply to
Wolfgang Kouker

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