Silikonnase

Tach Leute,

ich war letztes Jahr schonmal hier, aber ich habe ein wenig Pause gemacht. Das ist ja das schöne am Modellbau, dass man ihn einfach zeitweise sein lassen kann, ohne viel zu verlieren (im Gegensatz zu dem Spielen von Instrumenten z.B.).

Nun ja, der Grund für die Pause war, dass ich keine Lust hatte, meinen Bobby zu reparieren. Das habe ich jetzt allerdings gemacht und bin fast fertig. Ich hatte letztes Jahr schonmal danach gefragt, ob es denn eine Möglichkeit gibt, so etwas wie eine Gumminase anstelle der modelleigenen hohlen Plastenase (es war einmal eine) zu bauen. Ich bekam den Tipp, eine Balsanase zu bauen, Gipsform zu machen und Silikon plus Mutterneinsatz.

So ähnlich habe ich getan. Erst einen Balsaklotz zusammengeklebt. Dann eingefettet (Melkfett) und in einen Joghurtbecher voller Gips reingetunkt. Ordentlich befestigt, damit er nicht rausgedrückt wird. Dann kam das erste Problem: er wollte nach dem Trocknen nicht wieder raus. Nicht mit ner Schraube zum ziehen. Dann versuchte ich, die Form von unten mit dem Taschenmesser kegelig anzubohren und den Balsaklotz rauszudrücken. Habe ein Loch in den Klotz gedrückt, was ich allerdings später zuspachteln konnte, Holzklotz ist nicht verloren. Dann habe ich die Form aussen angeritzt und gehofft, dass sie ziemlich genau hälftig bricht. Das funktionierte. Formhälften wieder zusammengeklebt und das Loch unten zugespachtelt. Dann habe ich 2 Sperrholzbrettchen (je 3mm) genommen und Löcher gebohrt (die Nase soll angeschraubt werden und die beiden vordersten Rumpfbauteile sind 2 3mm Sperrholzspanten). Auf die eine Seite der Brettchen 2 abgesägte und großzügig entgratete M5-Verbindungsmuttern, auf die andere Seite 2 M5-Schrauben (Einschraubtiefe ca. 1/2 mal Mutternlänge). Dann habe ich die Form eingefettet (Melkfett) und etappenweise mit Silikon gefüllt. Habe zwischendrin versucht, es so gut wie möglich anzudrücken. Als letztes habe ich die 2 Brettchen in Position gedrückt und mit Klebeband fixiert. Das war letzten Donnerstag. Heute (Montag) morgen habe ich mich getraut und entformt. Naja, soweit gar nicht schlecht, allerdings sieht es von aussen an manchen Stellen so aus, als wäre im Silikon innen ein flacher Hohlraum. Das bestätigte sich. Ich habe versucht, diesen nochmal mit Silikon zu füllen. Weiß nicht, ob das funktionert. Ich denke, es könnte dort ziemlich schnell reißen.

Nun die Fragen:

  1. Was hab ich mit dem Silikon falsch gemacht, dass es innerlich diese Risse hat?
  2. Wie kann man Balsa (beim nächsten Mal) besser aus Gips ausformen?
  3. Oracover (oder besser dessen Leim) hält auf Silikon nicht (hab ich auf nem abgestrichenen Rest versucht), was nun?

Na denne, erstmal ne schöne Woche Ciao Wolle

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Wolfram Kretzschmar
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Warum Silikon und nicht GFK?

Bevor man Balsa als Urmodell abformt, sollte man es lackieren oder mit Folie überziehen und dann erst Trennmittel auftragen.

Gruß Bernd

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Bernd Hofmann

Wolfram Kretzschmar schrieb: . . . . . . .

. . . . . . Hallo Wolfram, ich vermute, daß Du das falsche Silikon verwendest. Das Silikon in den Kartuschen aus dem Baumarkt ist ungeeignet! Was Du brauchst ist gießbare Silikon Abformmasse die mit Vernetzer angerührt wird und dann in ca 1 Stunde aushärtet. Das gibt es in Bastelläden . Es ist auch ziemlich geruchlos und riecht absolut nicht nach Essig, wie die meisten Fugendichter auf Silikonbasis. Ich hoffe Dich jetzt auf die richtige Spur gebracht zu haben.

Tschüss

- - eddy

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Ekkehard Kröger

Hallo Wolfram,

Ich hab' das mal zusammenkopiert, es könnte ein Grund sein. Einen weiteren vermute ich in der Verwendung von Silikon aus der Kartusche für Badewannen. Das geht, aber nicht gut, gibt z.B. gern solche Gußfehler. Weit besser (und teurer ..) ist das 2K-Silikon aus der Orthopädie, von den Hörgeräteakustikern oder auch von R&G. Versuch mal, das Silikon aus der Kartusche von unten im Formenkasten um das Modell herum in einem Durchgang hochsteigen zu lassen. So hat's bei mir schließlich auch geklappt.

Urmodelle müssen in der Qualität immer hervorragend sein. Und stabil zum entformen. AKA Du wirst um spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen nicht herumkommen, alternativ ein Modell aus einem Klotz Kunststoff machen. Ich schlage aus eigener Erfahrung PA66 vor, das habe ich für einen rotationssymmetrischen Spinnerersatz eines zu entelektrisierenden Elektrosegler gemacht, sonst auch PE, damit habe ich in der Orthopädie oft genug Einleger in Silikongüsse hergestellt. Das läßt sich auch beides erheblich einfacher mit einer sehr guten Oberfläche versehen. Von dem KU-Urmodell habe ich eine Epoxy-Abformung gemacht, die dann mit Silikon wie beschrieben ausgedrückt. Silikon hat übrigens gern mal Luftblasen im Material, die bekommt man schier nicht heraus. Also das Einbringen dringend vermeiden. Oder aber mit einem Exsikkator abzusaugen versuchen.

Balsa blank bekommst Du nicht ohne Schaden aus Gips heraus. Als Trennmittel taugt Seifenwasser oder Talkum besser als Fett.

Auf Silikon hält fast nichts, drum nimmt man's auch als Trennmittel. Nicht mal frisches Silikon hält auf ausgehärtetem so wirklich. Es gibt Farbstoffe, die man in frisches Silikon einrühren kann.

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Patrick Kuban

Tach Leute,

also ich hab meine Silikonnase nochmal gemacht, allein, weil mir die Lage der Mutterneinsätze nicht gepasst hat. Naja, dachte ich, jetzt hast du so ne ganze Kartusche Billig-Silikon rumstehen, da kannste's auch nochmal damit versuchen. Diesmal hab ich allerdings mal versucht, das Silikon schichtweise auf die Holzplatte aufzutragen, auf die die Mutterneinsätze draufgeschraubt sind. Ich habe so mit den Fingern eine Form modelliert - und das recht blasenfrei - die der Endform sehr ähnelt, nur kleiner. Dann habe ich noch ein bissl Silikon in die Form gespritzt (Hochsteigemethode) und die vormodellierte Nase reingetan. Entformtermin ist allerdings erst Mittwoch.

Okay, ich hab diesmal Fit genommen

Das kann auf manche Sorten zutreffen, aber ich als theoretisch Ahnungsloser habe eine interessante andere Beobachtung gemacht. Ich habe die sowieso verworfene Nase an der Stelle der inneren Fuge teilweise aufgeschnitten, ordentlich Silikon rein, zusammendrüchen, stehenlassen. Dabei war die Nase schon ca. 1 Woche alt. Trotzdem hat sich die Fuge ziemlich gut geschlossen, ich kann nichts dergleichen mehr erkennen.

Hier hab ich ne andere Idee. Ich werde mit feuchtem Zeitungspapier sowas wie nen Fingerhut (nur eben als Nasenhut) bauen. Wenn der trocken ist, wird er auf der Nase mit Oracover beklebt. Festkleben tu ich den Hut dann mittels Folie, die von der Nase bis auf den Rumpf geht. Einen Versuch ist's wert.

Na denne Ciao Wolle

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Wolfram Kretzschmar

Hallo Wolfram,

Dann ist's ja gut. Ich war von meiner Erfahrung des Einsatz' des Silikons in der Orthopädei ausgegangen, da ist eine Reparatur eingerissenen Silikons nicht wirklich möglich. Das mag aber auch das dortige Silikon und dessen Beanspruchung sein.

Dann ist's aber leider nicht mehr so richtig unverwüstlich ;)

servus, Patrick

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Patrick Kuban

Tach,

Aber äußerst leicht zu reparieren ;-) Der Feldversuch wirds zeigen...

Ciao Wolle

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Wolfram Kretzschmar

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