Leitungssucher mit Tiefgang

Hallo,

mein Leitungssucher braucht mehr Power.

Welche Tuning-Möglichkeiten gibt es, um recht tiefe, nicht stromführende Leitungen im Putz zu finden?

Die UP-Dosen waren zwar mit Zeitungspapier ausgestopft. Bei einer tiefen Dose, wo das noch etwas beim Verputzen nachgedrückt wurde und obendrein doch noch satt zwei Zentimeter Kalkputz drüber kamen, war es eher Glück, dass ich die Dose wieder fand. Klopfen, Kratzen, Stochern zwecklos - der Putz auf Bruchsteinmauer hat so viele alte Hohlstellen, dass ich alles mögliche finde, aber nicht die UP-Dose.

Zwei weitere Dosen bleiben aber noch abgetaucht. Bevor ich die Wand ganz aufreisse, würde ich gerne nochmals mein Glück elektronisch probieren.

Die Kabel sind einseitig erreichbar. Ich könnte also sowohl höhere Spannung (z.B. 230 V an 110 V -> 230 V Trafo, invertiert) als auch andere Frequenzen (Sinusgenerator) ausprobieren. Womit erreiche ich eher ein stärkeres, messbares Feld - und wie kann ich dem Signal am besten folgen. Induktiv sehe ich weniger Chancen als kapazitiv!?

Schönen Gruß Martin

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Martin Trautmann
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Was ist "recht tiefe" mm/ cm/ dm/ m ?

Bei Kalkputz kommst Du mit handelsüblichen Geräten maximal auf 2...3mmm in Worten : zwei bis drei mm !!! Aber nur, wenn Du Glück hast! Bei Gipsputz etwas mehr.

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Kannste vergessen!

Wenn Du das andere Ende erreichrn könntest, wäre es wesentlich besser: Am Anfang der Leitung 230 V einspeisen , am andere Ende z.B. einen großen Verbraucher (Heizofen) anschliessen. Dann "induktiv" mit einem guten Gerät messen. Könnte von Erfolg gekrönt sein ;-)

Viel Glück! [ hatten wir gaaanz selten }

Rudi

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Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Du koenntest z.B. einen Funktionsgenerator auf 1kHz Saegezahn einstellen und eine (nur eine) Ader an dessen Ausgang klemmen. Die Masse seines Ausgangs an Erde oder an ein Rohr. Rechteck geht notfalls auch. Ich nehme meist einen "Signal Injector", so einen Saegezahngenerator in Stiftform. Dem klemme ich mit einem Gummiband mal kurz die Einschalttaste runter.

Jetzt ein kleines Mittelwellenradio oder gar Langwelle wenn vorhanden nehmen, muss aber so klein wie moeglich sein. Irgendwo auf eine halbwegs freie Frequenz am unteren Ende der Skala einstellen. Versuche es so an der Wand zu orientieren, dass es die Leitung moeglichst gut durch das dann hoerbare Sirren ortbar ist, meist ist das der Fall wenn es rechtwinklig zur Leitung gehalten wird. Und nicht zuviel Amplitude in die Leitung geben, sonst gibt's irgendwann Aerger mit Eurer RegTP.

Nun kannst Du dem "Sirren in der Wand" folgen, bis es aufhoert. Da waere dann die Dose verbuddelt.

Falls die Leitung noch am Netz haengt, reicht es manchmal auch, eine Lampe mit Dimmer dranzuhaengen und auf etwa halbe Leuchtkraft zu stellen. Dimmer machen auf Mittelwelle ziemlich Radau.

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Joerg

Passende Geräte findet man hier:

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;)

Peter

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Peter Kern

Du baust einen 1KHz-Rechteckgenerator mit irgendwelchen 74xx, klemmst den an die Leitung, und suchst mit einem Mittelwellen-Taschenradio das Signal an der Wand. Das geht 1a und kost' fast nix.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

20 bis 50 mm

Nein, Zentimeter - Rotkalk Grund, darüber ein Kalk-Feinputz. Die Unebenheit der Bruchsteinmauer beträgt bis 70 mm, da wurde mehrlagig verputzt.

Das andere Ende ist das, das ich suche...

Schönen Gruß Martin

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Martin Trautmann

Oder Du benötigts einen anderen Leitungssucher. Wenn Du im Umfeld von Iserlohn wohnst, kannst Du Dir gerne meinen leihen.

Den hier:

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Der funktioniert ganz gut, obwohl die versprochenen 2,5m (ja, Meter, nicht cm) recht optimistisch sind. Er hat mich noch nie im Stich gelassen, nur eine mit Streckmetall durchsetzte Wand mit feuchtem Putz war auch für ihn nicht zu durchdringen. Auch ganz gut funktioniert mein Zweitgerät

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Aber in Deinem Fall würde ich doch eher zum Fluke greifen.

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Carsten Kreft

Danke, Iserlohn ist von Freiburg aus nicht ganz ums Eck.

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Da habe ich wohl einen einfacheren Vorgaenger. Statt des professionellen DMF 10 Zoom mit Stahl 100 mm, Kupfer 80 mm oder des Heimwerkermodells PDO Multi mit 80/60 mm habe ich den Bosch DMO 10 (E?) mit 50/30 mm

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In der Naehe von Streckmetall zeigt er auch schon massiv an, nicht aber die spannungsfuehrende Leitung. Das duerfte beim DMF 10 dann vielleicht schon aehnlich sein.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Der schreit bei Streckmetall oder feuchtem Putz schon von Weitem "Spannung", lässt dann aber keine exakte Ortung mehr zu.

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Carsten Kreft

Ja, genau das kommt mir sehr bekannt vor...

Ich versuche jetzt mal die Tipps mit AM-Sender/Empfaenger....

Mal sehen, ob eines der Radios besonders geeignet ist...

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Sowas aehnliches wie Nante habe ich noch hier. Die wurden im Westen mal zu einer Olympiade vertickt. Taugten aber nicht viel und als die Olympiade vorueber war, konnten sie aufgrund des festen Aufdrucks nur noch an Bastler verramscht werden. Da griff ich dann zu, denn die kosteten dann weniger als der Ferritstab allein. Mit Kopfhoerer ...

Was habe ich damit schon Leitungen gefunden. Hier allerdings weniger, ist ja alles Rigips und nicht in Putz versteckt.

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Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin Trautmann schrieb:

Mal so 'ne blöde Idee, falls alle Stricke reißen: Wie gut leitet Kupfer denn Schall? Kann man evtl. am Ende Vibrationen einspeisen und denen dann mit einem Stethoskop bzw. einem elektronischen Äquivalent davon nachspüren?

Andere Idee: Wahrscheinlich sind die Leitungsenden doch offen (also nicht kurzgeschlossen). An einem Ende Zündspannung von elektronischer Zündanlage anschließen, dann sollte es am anderen Ende wegen des Spannungsknotens am offenen Leitungsende eigentlich vernehmlich knallen. (Ja, ok, eigentlich orten die Mittelspannungsleute so ihre Kabelfehler, aber was da knallt, sind eigentlich die Kurzschlüsse.)

Wenn's kurzgeschlossen ist, dann ist das Ende da, wo die Wand warm wird, wenn man "etwas mehr" Strom durchleitet - die Verbindungsstellen machen zuerst die Grätsche. Aber nicht übertreiben: Die Leitungsisolierung mag eine Schwitzkur gar nicht.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Falls Du keines findest, manche der Walkman Geraete haben ein Radio eingebaut und diese Dinger sind oder waren zumindest weit verbreitet. Geht aber nur wenn das auch Mittelwelle hat. Monster in der Groesse eines Grundig Satellit sind hier auch nicht so der Hit.

Falls sich wider Erwarten gar kein Radio findet, weil die Kids alle nur noch MP3-Sticks oder iPhones haben: Elektronisches Telefon mit Kabel (nicht drahtlos) nehmen, geht bei Panasonic ITS besonders gut. Schlecht leitende Turnschuhe tragen oder auf dicker Matte herumrutschen, Hoerer in einer Hand, mit der anderen Hand ueber die Wand fahren. Wenn es sehr ruhig im Raum ist, kann man das Rattern des Saegezahngenerators leise hoeren und auch, wie es bei Annaehrung lauter wird. Das muesste auch mit einem Stereoverstaerker gehen, wenn man einen in die RCA Buchse gesteckten dick isolierten Einzeldraht umfasst. Ich habe das bisher aber nur mit Telefonen gemacht.

Die Leute gucken einen wie einen Wuenschelrutengaenger an. "Ja wie zum Teufel hast Du denn die Leitung da drunter jetzt gefunden?"

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Joerg

Sacht mal Jungs, ich dachte ihr seit vom Fach? So´n Zeuchs gibts doch fix und fertig zu kaufen und gehört eichentlich in jede Werkzeugtasche (ist zumindest bei mir und meinen Gesellen so) z.B. Metrel

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wenn man etwas mehr Bares auf Tasche hat:
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Für Signal- und TK Leitungen gibts noch den Tempo Tonprüfer 77HP nur mal so am Rande, für diejenigen die keine Zeit zum Selbermachen haben

Gruss Ralle

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Ralph Heiden

Die erste Dose habe ich nun gefunden - teils mit Rechteck, teils mit Sägezahn.

Ich modulierte von 100 kHz bis 1 MHz, empfing auf 531 kHz. Niemand warnte mich, dass ich dort DRS1 ertragen müsste...

Mein Radio sprang in 9 kHz-Schritten - und eigentlich war auf jeder Frequenz dann ein Sender zu empfangen. Bei 531 kHz war der Effekt mit Sägezahn, dass eher Stille sich ausbreitete. Mit Sinus beobachtete ich überhaupt keinen Effekt - vielleicht war die Sendeantenne dafür zu kurz. Ich wollte aber ohnehin nur im Nahfeld empfangen - was auch recht schwer von der Ortung war.

So richtig überzeugend war der Effekt jedenfalls nicht - vor allem, wenn die Leitung in 90 Grad um die Ecke führte.

Gefunden hatte ich die Dose übrigens unter 2 cm Gipsputz und > 2 cm Zeitung, das Kabel hatte also in der Dose min. 5 cm Abstand zur Oberfläche. Das Abtauchen im Dosenbereich mache das Auffinden also noch schwerer...

Schönen Gruß Martin

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Martin Trautmann

Aehm, hast Du Dir auch die Preise angesehen? Kleine Kostprobe:

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370 Euronen finde ich was viel, um mal eben das ueberputzte Kabel im Anbau rauszupuhlen. Und bis Du die Bestellung aufgegeben hast, hast Du das mit einem Taschenradio oft schon gefunden. Hat bei mir immer ruckzuck geklappt. Mit Hausmitteln sozusagen :-)
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Joerg

Modulieren? Normalerweise reichen die Oberwellen von 1kHz ab.

Hattest Du echt auf 530kHz oder so gesendet und das dann mit 1kHz moduliert? Dann war vermutlich soviel Suppe drauf, dass es das kleine Radio voellig zustopft, egal wie man es haelt.

Richtig Orten ist da nicht. Man nutzt bei der Sache nur den Abstand von der Leitung, d.h. das Sirren wird lauter, je naeher man dran kommt. Nach etwas Uebung und Justieren des Pegels fluppt das.

Am besten tagsueber machen, wenn auf Mittelwelle am wenigsten los ist. Ich habe damit schon Kabel gefunden, die ueber 25cm tief verbuddelt waren.

Das hoert sich nicht so an, als ob das Profis waren :-(

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Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Ralph Heiden schrieb:

Das läuft auch mit Funk und nicht mit Schall (aber gut, das tut's wohl...).

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

Vielleicht meinte er "wobbeln", also eine entsprechende Frequenzmodulation.

Und beim nächsten Mal machen wir vor dem Verputzen einfach ein paar hübsche Fotos mit ein paar Maßstäben darin, dann kann man die gesuchten Positionen nämlich kinderleicht - Malen nach Zahlen sozusagen - bequem wieder einmessen. (Und man braucht das nicht mal selbst zu machen, weil man die Fotos dem Gipser mit freundlichen Kommentaren in die Hand drückt - schließlich wäre es dessen Aufgabe gewesen, an den betreffenden Stellen jeweils ein Holzstücken einzuputzen, das dann als Markierung aus der Wand rausguckt.)

Und wie kriegt man eigentlich die Pinselquäler dazu, nicht alles Elektrische immer brutal zuzuschmieren?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hint: Vor dem Druck auf den Ausloeser lege ich immer ein gut erkennbares Massband aus.

Leitung mit hochohmigem Widerstand fuettern und an jeder Dose eine Glimmlampe an die Draehte loeten? Oder eine leergegessenen (und gesaeuberten ...) Quarkbecher mit Sekundenkleber umgedreht auf die Stromdose?

Wie auch immer, es lohnt sich ebenfalls, irgendein fettes Metallstueck oder wenigstens Alufolie reinzudruecken. Das findet man alles leicht mit Metalldetektoren der Billisch-Klasse aus dem Baumarkt.

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Joerg

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