Re: Nah- und Fernfeld von Dipolstrahlung -> Phasenverschiebung?

... und wenn man bei der Messung nicht aufpasst, kann man

*beliebigen* Schrott messen, nicht umsonst werden Networkanalyser (NWA) immer sauber auf eine *Bezugsebene* *kalibriert* ...

Besonders tückisch sind dabei *Kabel* (v sinkt mit sqrt(epsilon_r)), weshalb man solche Messungen nicht mit einem Oszi machen will, der NWA ist dafür in Hard- und Software ausgelegt, durch die Kalibrierung diese Scherze rauszurechnen. Hinzu kommt, dass das epsilon_r frequenzabhängig ist.

Die Kalibrierung wird üblicherweise gemacht, indem man *auf der Bezugsebene* die Leitung einmal offen läßt, einmal kurzschließt und einmal mit dem Wellenwiderstand (üblich

50 Ohm) abschließt. Dann kann man *breitbandig* Phase, Gruppenlaufzeit usw. sauber messen. Und nochmal: Im Rahmen der Messgenauigkeit gibt es dann keine unerwarteten Effekte, solche Messungen mit mehreren Antennen sind z.B. in einer Antennenmesskammer Standard.

Die Yagi-Antenne kann man sich am einfachsten als Wellenleiter vorstellen, der in der Nähe des "eigentlichen" Dipols (Erregers) die Phasengeschwindigkeit von der Lichtgeschwindigkeit herunterzieht. Bei einem bestimmten Verhältnis zu c funktioniert das besonders gut. Der Trick ist dann, dass sich die Struktur wie ein künstliches Dielektrikum verhält, durch eine entsprechende Verkürzung der Elemente (halt so wie wenn epsilon_r größer wäre) passt es dann wieder mit der Resonanz. Aus einer anderen Richtung (eben ohne den Wellenleiter und besagten Effekt) passt es aber nicht, weshalb die Antenne die extreme Richtwirkung hat.

Der Abstand der Direktoren wird Richtung Erreger sukzessiv verkleinert (eben "künstliches Dielektrikum"), insofern schwingen die Direktoren im Prinzip *retardiert* (um die jeweils eindesignte Laufzeit im Wellenleiter infolge der gewählten Phasengeschwindigkeit) in Phase, wenn man ganz genau hinschaut, kann es natürlich zu leichten Verzerrungen durch o.g. nichtlineare Abstandsverringerung und die eigene Größe der Elemente kommen (schließlich soll die Antenne nicht gleich zusammenbrechen, wenn sich eine Amsel drauf setzt).

Gruß Oliver

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Oliver Bartels
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Wenigstens gibts hier noch ein paar vernünftige Leute.

Daß der Punkt Konstanter Phase in der unmittelbaren Nähe eines Strahlers superluminale Speed erreicht und sich erst in einigem Abstand an c annähert, ist ein Alter Hut.

Umso lachhafter der Vorschlag des O.P., man möge doch bitte endlich einmal die Versuche durchführen die Heinrich Hertz 1888 beschrieben hat. Lese Er doch mal (Kraus, Electromagnetics) für Anfänger. Oder beschaffe Er sich Unterlagen über Hohlleiter. Was ist denn ein Hohlleiter Anderes denn eine Welle in unmittelbarer Nähe einer Metallfläche.

W, der sich über sowas wundert. (2003 minus 1888 ist gleich ?)

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Helmut Wabnig

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Die Seite ist neu überarbeitet worden. Jetzt kann man es vielleicht besser verstehen.

MfG Gabi

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Gabi Mueller

Am 27.10.2003 18:40:07 schrieb Helmut Wabnig:

Warum denn gleich so böse?

Die Seite ist unterhaltsam. Vor allem für Leute, die schon immer mal wissen wollten, wie die Maschine in "13 Geister" funktioniert ;)

Arne

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Arne Binder

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