Ohne AKW's?

Hallo,

Deutschland hat sich ja enschieden der Atomkraft im eigenen Lande den Rücken zurückzukehren. Aber wie wird denn der Ausfall kompensiert werden?

Ich habe nicht gehört das jetzt neue Braunkohlekraftwerke oder andere Grundlastkraftwerke gebaut werden.

Wie soll das denn dann in 20 Jahren aussehen? Wird mehr Strom importiert?

Danke Martin L.

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Martin Laabs
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Martin Laabs spoke thusly:

Ich glaube, das weiß noch keiner. Am wenigsten die Politiker, die den Atomausstieg propagiert und durchgeführt haben.

So langsam steht ohnehin eine Runderneuerung der Stromerzeugung in Deutschland an. Man wird sehen, auf was die EVUs setzen.

Eine Möglichkeit. Mal wieder so eine Geschichte, die die Politiker nicht zu Ende gedacht haben: Atomausstieg in Deutschland ist schön und gut, aber daran, daß dann halt im mehr oder weniger nahen Ausland (Frankreich, Rußland) munter Strom aus Kernenergie produziert und möglicherweise stark importiert wird, hat keiner gedacht.

Darüber hinaus halte ich ein Italien-ähnliches Szenario, also starke Netto-Stromimporte, für durchaus wahrscheinlich. Schließlich spart man sich so das "dreckige" und (im Vergleich zum "Stromhandel") personalintensive Geschäft der Stromerzeugung. Und da auch in Deutschland immer mehr "Nieten in Nadelstreifen" statt Ingenieuren wichtige Entscheidungen fällen (aktuelles Beispiel: Troll-Collect), wird halt nur mehr ausschließlich auf die Zahl hinter dem letzten Summenzeichen geschaut, ohne darauf zu achten, was *technisch* sinnvoll ist.

Eine kurzsichtige Energiepolitik (siehe z.B. Windenergiewahnsinn) tut ihr übriges.

Tschüs,

Sebastian

PS: Sorry, daß das mehr ein Rant geworden ist.

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Sebastian Suchanek

Hallo Martin,

Steht im Energiebericht des Wirtschaftsministerium 2002.

Nicht der Ersatz der Kernkraft ist das Problem, sondern die Kombination mit gleichzeitiger CO2-Einsparung um 40% bis 2020.

Für das Ziel muß auch ein Ausstieg aus der Kohle stattfinden.

Nein, nur mehr Primärenergie:

Szenario 1 (prognostizierter Verlauf mit Zielverfehlung): Strom aus Kohle: 56% Erneuerbare Energien: 13% Gas+Rest: 31%

Szenario 2 (Zielerreichung) Energieeinsparung: 2,7%/a bis 2020 Gas: 54% erneuerbare Energien: 21% (bis 2010: 12,5%, davon 50% Wind)

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Hallo, Martin,

Du (98malaab) meintest am 21.10.03:

U.a. durch Rückgang der Bevölkerungszahl.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Ist das wirklich signifikant? Wenn 30% des heutigen Stromes Atomstrom ist müssten ja 30% der Bevölkerung sterben und der Energieverbrauch gleich bleiben. OK. du hast u.A. geschrieben. Aber ich denke der Stromverbrauch wird eher steigen als sinken. Es sei denn die Regierung verabschiedet noch ein Gesetzt welches den Einsatz von normalen Glühlampen verbietet und die Herstellung von Elektroherden untersagt. (Und Elektrische Heizungen dürfen auch nicht als Hauptwärmequelle benutzt werden)

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Hallo, Martin,

Du (98malaab) meintest am 22.10.03:

Etliche Schätzungen gehen von 1% Rückgang pro Jahr aus. Einzig die Politiker (quer durch alle Parteien) träumen von einem geringeren Rückgang.

Pro Quadratmeter oder pro Kopf?

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

OT-Warnung!

Auch wenn die Bevölkerungszahl zurückgeht, wird die Zahl der Verwaltungsbeamten und deren Schreibtische steigen.

Kopf oder Geier?

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Hallo, Franz,

Du (notnet) meintest am 22.10.03:

Das sind leistungsarme Arbeitsplätze. Rein elektrisch gesehen.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Moin moin!

*lol*

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Windenergiewahnsinn ? Was ist deiner Meinung nach das Problem an der Windenergie ? Mit fallen erstmal nur zwei Probleme mit Windenergie ein, die Abh=E4ngigkeit vom Wind, nicht von der tats=E4chlich ben=F6tigten Lei= stung und die "Verdreckung" des Netzes durch St=F6rungen aus den PWM Wechselrichtern der Windenergiegeneratoren. Beide Probleme erscheinen aber l=F6sbar. Die Leistungsschwankungen lassen=

sich durch konventionelle Kraftwerke auffangen und die Wechselrichter k=F6nnte man sicher auch st=F6rungs=E4rmer gestallten. Beides h=E4tte sic= her etwas h=F6here Kosten zur Folge, durch Vorhalten von meisten ungenutzten Kapazit=E4ten und schlechterem Wirkungsgrad der Wechselrichter, aber nich= t so das sich mir das Wort Windenergiewahnsinn erschlie=DFt.

Jan

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Jan Lucas

Harald Wilhelms schrieb:

Aus den sicheren Kraftwerken der Tschechei und der Ukraine.

Marc

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Marc Fehrenbacher

Genau das ist das Problem. Man muß in Wärmekraftwerken soviel Reglereserve vorhalten, wie Windräder vorhanden sind, da diese Leistung bei Abschaltung bei Sturm schlagartig ausfallen kann. Damit heizt man mehr als man eigentlich bräuchte, und das Wärmekraftwerk läuft ineffizienter. Man hat also kaum etwas gewonnen.

Rick

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Rick Sickel

Hallo, Rick,

Du (r.sic_nospam_kel) meintest am 24.10.03:

Nicht in Wärmekraftwerken (mal von Gasturbinen abgesehen). Um Windkraftwerke zu puffern, brauchst Du den Typ "Speicherkraftwerk", wie auch immer da gespeichert wird. Nur dieser Typ ist ausgelegt für rasche Lastwechsel (was auch immer "rasch" konkret bedeutet ...).

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Richtig - und nicht nur das. In Windrädern ist sehr viel Stahl verbaut. Bis das Windrad alleine die Energie erzeugt hat, die zur Herstellung des Stahls benötigt wurden, sind vorneweg 10 Jahre vergangen. Windenergie ist also wie Sonnenenergie eine gar nicht *so* gute Ökobilanz, wie gerne behauptet wird. Zum Umweltaspekt kommt noch dazu, daß WKAn *so* schön nun auch wieder nicht aussehen. Schon gar nicht in Massen. (s.u.) Außerdem sollen bzw. werden in den nächsten Jahren verstärkt WKAn auf die offene See gebaut um dort gleichmäßigere Winde auszunutzen und die "optische Umweltverschmutzung" in Grenzen zu halten. Dazu werden aber wieder teure Unterwasserkabel zur Anbindung ans kontinentale Stromnetz benötigt. Windenergie ist also auch nicht so billig, wie man es vielleicht glauben mag. Dazu kommt noch, daß WKAn fast ausschließlich an der Küste gebaut werden (können), die Hauptenergieverbraucher in Deutschland aber vergleichweise tief im Landesinneren liegen. (Ruhrgebiet, Rhein-Main-Gebiet, Großräume Stuttgart und München...)

Das alles kommt eigentlich nur daher, daß die Bundesregierung in der eigentlich guten Absicht, regenrative Energien zu fördern, einen Mindestpreis für die Einspeisung von "Öko-Strom" vorgeschrieben hat. Das hat dazu geführt, daß die WKAn im wesentlichen als Geldanlagemöglichkeit mit garantierten Renditen gesehen werden. Das wiederrum hat dazu geführt, daß mittlerweile in Deutschland mehr Windkraftanlagen stehen als auf der Rest der Erde zusammengenommen.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek wrote: : Rick Sickel spoke thusly: :> Jan Lucas wrote: :>>

:>> Beide Probleme erscheinen aber lösbar. Die :>> Leistungsschwankungen lassen sich durch konventionelle :>> Kraftwerke auffangen :> Genau das ist das Problem. Man muß in Wärmekraftwerken :> soviel Reglereserve vorhalten, wie Windräder vorhanden :> sind, da diese Leistung bei Abschaltung bei Sturm :> schlagartig ausfallen kann. Damit heizt man mehr als man :> eigentlich bräuchte, und das Wärmekraftwerk läuft :> ineffizienter. Man hat also kaum etwas gewonnen.

: Richtig - und nicht nur das. : In Windrädern ist sehr viel Stahl verbaut. Bis das Windrad : alleine die Energie erzeugt hat, die zur Herstellung des Stahls : benötigt wurden, sind vorneweg 10 Jahre vergangen. Windenergie

Woher hast Du die Zahl?

Und der Stahl/Beton fuer konventionelle Kraftwerke waechst auf Baeumen? Die Kohle fuer deren Betrieb genauso?

Bye

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Uwe Bonnes

Uwe Bonnes spoke thusly:

Aus einer Reportage unlängst im Fernsehen.

Nein, natürlich wächst beides nicht auf Bäumen. Ich wage aber zu behaupten, daß die Energie- wenn nicht gar die Leistungsausbeute pro verbauter Tonne Stahl bei einem Kohle- oder Gaskraftwerk höher ist als bei einer WKA. Davon abgesehen sind konventionelle Kraftwerke auch nie mit der Behauptung angetreten, besonders umweltfreundlich zu sein.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Hallo,

Sebastian Suchanek schrieb:

[10 Jahre Energierücklaufzeit fuer Windkraftanlagen]

war die noch in schwarz-weiss? Oder gab's die Bilder der betreffenden WKAs gar nur als Kupferstich? Je nach Standort liegt die Energieruecklaufzeit eher unter einem Jahr (wie es hier ja ueblich zu sein scheint, auch mal ohne Quellenangabe...).

Denk nochmal drueber nach. Das Stichwort ist 'Erntefaktor', mehr sage ich erstmal nicht. Doch, ein kleiner Tip noch: Es gibt da einen gravierenden Unterschied zwischen einer WKA und einem konventionellen Kraftwerk... Den findest Du aber bestimmt selbst raus.

Gruss,

Andreas

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Andreas Weber

Hallo, Andreas,

Du (webbs) meintest am 26.10.03:

[...]

"Stern" von dieser Woche: einige Jahre.

Viele Grüße! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Sebastian Suchanek schrieb:

Hat nicht Kalifornien mehr Windenergieanlagen? So mal aus eigener Anschauung geraten.

Marc

Reply to
Marc Fehrenbacher

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