Brauche Rat Job / Studium

Hallo NG, ich brauche mal einen kleinen Rat. Ich Studiere Maschinenbau (Fachrichtung wird bei mir Energietechnik werden). Nun muss man heute leider das Studium irgendwie finanzieren. Zu diesem Zweck habe ich momentan zwei Job-M=F6glichkeiten zur Auswahl. Vertragskonditionen sind bei beiden etwa gleich.

Firma 1: Ein Hersteller von Messtechnischen Equipment (optische Messtechnik), mittelst=E4ndisches Unternehmen, M=F6glichkeit, Praktika, Studienarbeit, Diplomarbeit dort zu machen und hinterher dort zu arbeiten (hat allerdings wenig mit meiner Fachrichtung zu tun). 80 % der Neueinstellungen finden auf diesem Weg statt.

Firma 2: Eine sehr gro=DFer Elektronikhersteller, hier in der Region eine kleine Abteilung, Aufgabe: IT-Admin, =FCberwiegend international ausgerichtete Abteilung (Kommunikation sehr englisch-lastig), Wahrscheinlichkeit, sp=E4ter einen Job in DE dort zu bekommen sehr gering, da die Produktion im Ausland sitzt, in Deutschland werden haupts=E4chlich E-Techniker eingestellt, wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass man dort bleiben kann.

Ich habe bei Firma 1 das Problem, dass ich, sofern ich die M=F6glichkeiten wahrnehme, mich sehr fr=FCh auf eine Richtung festlege. Auf der anderen Seite ist es nat=FCrlich auch die Chance, bezogen auf die betreffende Firma, mich f=FCr einen Job zu qualifizieren.

Firma 2 hat nat=FCrlich den Vorteil, dass man damit zeigen kann, dass man sich in v=F6llig fremde Probleme hineindenken kann, nicht nur auf eine Fachrichtung fixiert bin, die Firma sicherlich keine schlechte Referenz ist und man bei einem gro=DFen Konzern einen Fu=DF in der T=FCr hat. Wenn ich ins Ausland gehen w=FCrde, h=E4tte ich sicherlich auch dort Zukunftschancen.

Kann mir jemand einen Rat geben, welcher Weg die besten Zukunftschancen bietet?

Viele Gr=FC=DFe

Andreas

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Andreas Müller
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Andreas Müller schrieb:

Die Befürchtung hatte ich früher auch mal, meine Erfahrung zumindest hat gezeigt, dass das nicht so ist. Ich selber bin studierter Bauingenieur, hab dann bei einem Messwerkzeughersteller gearbeitet und mache heute Beschläge. Viele meiner Kollegen in der Entwicklung haben vorher auch ganz was anderes gemacht, (hier in der Gegend oft) Fahrzeugzubehör, Fahhrzeugbau, aber auch Steuer- und Regelungstechnik. Einen Luftfahrttechniker hatten wir auch mal, der ist dann zu einem Hersteller für Linearantriebe gewechselt. Was ich sagen will: die Durchlässigkeit ist da, man muss sich nur trauen und flexibel kann man auch noch bis ins hohe Alter sein.

Steffen

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Steffen Stein
*Andreas Müller* wrote on Thu, 08-10-02 17:37:

My two cents:

Als Maschinenbauer lernst Du da garnichts, das ist reine Maloche, da könntest Du auch kellnern.

Klingt gut. Ich würde allerdings, so bequem das auch ist, nur eine der drei Arbeiten dort machen, bevorzugt eine der Studienarbeiten. Ich hatte Kommilitonen, die haben genau eine Sache gemacht und in drei Teilstücken eingereicht, meine drei Arbeiten waren extrem unterschiedlich an drei verschiedenen Instituten und ich halte das für den besten Weg.

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Axel Berger

Andreas Müller schrieb:

[...]

Vermutlich keiner. Ich würde aber evtl. Weg 1 gehen, weil...

A) der Betrieb trotz "fremden" Studiengang Dich scheinbar als brauchbar einstuft B) Du Dich gleich auf 2 wegen in 2 Schwerpunkten mehr oder weniger qualifizierst C) Du übergreifende Schnittstellenkompetenz erwirbst (Blick in versch. Fachrichtungen) D) Du bei erfolg in dem Betrieb und im Studium somit eine weitere Fachreferenz im CV hast - in beide Richtungen etwas einbringen kannst E) Dein Horizont sich erweitert

Beachte: In der Regel kommt die eigentliche Qualifikation nicht durch "Schule" sondern On-The-job zustande. Wichtig ist nicht nur gelerntes simple anzuwenden sondern Wissen übertragen und ausweiten zu können. Für viele Unternehmen ist das "über dem Tellerand gucken können" wichtig. In beiden Fachrichtungen kannst Du evtl. sehr gut mit dem Wissen der "anderen" Fortschritte erziehlen.

Optische Messtechniken (welche wurden nicht von Dir spezifiziert) können auch im Maaschinen und Energiesektor eine sehr wichtige Position einnehmen.

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Bodo Mysliwietz

Hi Andreas,

Andreas Müller schrieb:

Messtechnischen Equipment > oder als IT-Admin bei sehr großem Elektronikhersteller?]

Es geht um einen reinen Job zum Finanzieren des Studiums?

Praktikum, Studienarbeit und/oder Diplomarbeit könntest Du auch woanders machen, wenn Du befürchtest, Dich zu schnell festzulegen. Wesentlich legt eigentlich erst die Diplomarbeit eine bestimmte Richtung fest- und auch die ist nach fünf Jahren Berufserfahrung Makulatur. Praktikum wird eh als Pflicht angesehen, Studienarbeit darf gern branchenfremd sein, Jobben branchennah wird natürlich gern gesehen. Aber jeder versteht, dass es beim reinen Jobben zunächst ums Finanzielle geht. Immerhin würdest Du bei Firma 1 keine Kisten im Blödmarkt schieben, sondern Du bemühst Dich um einen Job, den man inhaltlich durchaus mit Energietechnik in Verbindung bringen kann. Schließlich basiert ein ganz erheblicher Teil der Messtechnik in der Energietechnik auf optischen Technologien - mit dieser Begründung hast Du die perfekte Verbindung des Jobs bei Firma 1 mit Deinem Studium.

Firma 2 hat klar Nachteile. IT hat wenig mit energietechnischem Maschinenbau zu tun, Elektronik-Hersteller auch nicht.

Wo ist Dein Problem? Ich sehe eindeutige Vorteile bei Firma 1.

Gruß, Volker.

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Volker Staben

Andreas Müller schrieb:

Firma 2 ist der interessantere Arbeitgeber (Englisch und International), aber IT-Administration ist völlig uninteressant - es läßt sich für einen Ingenieur keine relevante Qualifikation ableiten.

Wenn nicht noch Firma 3 auf Deinem Radar auftaucht, würde ich Firma 1 den Vorzug geben, ich vermute, dass auch in der Energietechnik Produkte und Prototypen getestet werden und eine solide Kenntnis der Messtechnik ist da sicher von Vorteil.

Gruß, Ralf.

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Ralf Teschenbaum

Noch eins vorweg: Ich arbeite momentan an einem Uni-Institut in einem holztechnischen Bereich etwa 75 Std. / Monat, was mir nicht viel bringt (hat halt nichts mit meinem Studium zu tun, was ich im moment mache und die Arbeitsbedingungen sind besch...). Die 80 Stunden gehen, da ich in der vorlesungsfreien Zeit =DCberstunden mache und im Pr=FCfungszeitraum Minusstunden.

Firma 1 w=E4re unterm strich bei gleichem Geld eine Entlastung auf 70 Std. / Monat

Jetzt hat man noch mal bei Firma 2 =FCber Finanzen gesprochen. Gegen=FCber dem momentanen Job k=F6nnte ich bei gleichem Geld auf 50 Std. / Monat reduzieren. Das ist momentan f=FCr mich ein starkes Argument. Immerhin

60 % mehr Kohle gegen=FCber jetzt pro Stunde. Gibt es viel, was gegen Firma 2 spricht? Wie sehr achtet man bei einer Bewerbung auf die Nebenjobs?

Firma 3 hat sich fast ergeben, allerdings hab ich jetzt eigentlich eine M=F6glichkeit gefunden und m=F6chte mich dort nicht unbedingt bewerben. Das w=FCrde ich tun, wenn Firma zwei schief geht.

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Andreas Müller

Andreas Müller schrieb:

Das ist meist nur dann interessant und erwähnenswert, wenn die Bewerbung mit dem Nebenjob fachlich irgendwie aufzuwerten ist oder sich bestimmte Kompetenzen (Teamfähigkeit etc.) unterstreichen lassen.

Gruss Steffen

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Steffen Stein

Andreas Müller schrieb:

"Man kann nicht nicht kommunizieren": Aus jedem Inhalt eines Lebenslaufes lässt sich irgendetwas ableiten. Manch Personalentscheider bevorzugt Mitarbeiter, bei denen "alles aus einem Guß" erscheint, wo also das gesamte bisherige Leben direkt auf diesen einen zukünftigen Job zuläuft, andere denken anders - das ist Spekulation und die Vorlieben liegen vermutlich in den Branchen auch unterschiedlich. Nebenjobs können einen Qualifikationsschwerpunkt unterstreichen.

Zur Frage nach der Firmenauswahl würde auch ich Dir zu Firma 1 raten, auch jeder zukünftige Arbeitgeber sieht, dass Du bei AG 2 ein Technikhausmeister warst und das ist keine besondere Qualifikation. Aber Dein Geld wirst Du dort in jedem Falle in weniger Zeit verdienen. Auch das kann glücklich machen - kann aber einen AG auch vermuten lassen, dass Du kein besonderes Interesse hast, Dich mit Deinen Jobs zu identifizieren, denn der Unijob begeistert Dich ja auch nicht. Er könnte folgernd unterstellen, Du würdest Deine Arbeit möglicherweise nicht mit besonderem Engagement machen, sondern nur "erledigen".

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Rolf Sonofthies

Egal was Du machst, Du wirst nie erfahren ob der andere Weg nicht besser gewesen sein w=FCrde.

Zunaechst: ich bin Physiker, die Situation waehrend des Studiums war grundsaetzlich anders, keine Studienarbeiten, keine Praktika vorgeschreiben Diplomarbeit extern nur ungern gesehen und: an einen Umkreis an die Uni gebunden.

HIWI Jobs waren kaum zu haben, also kamen die Jobs au=DFerhalb der Uni:

Moebel schreinern, entwerfen schleppen war einer meiner Jobs. Hydraulische und Pneumatische Spezialkostruktionen helfen zu basterln und zu installieren (ich schreib besser nicht wo ueberall) war auch so was Messestehen auf Verbrauchermessen, Weihnachtsmarkt Arbeit auf der Baustelle, daraus resultierend: Mitarbeit bei der Planung einer Fabrik (Maschinenlayout, Fahrwege, Rampen, Lagerkonzeption etc. der Architekt war froh jemanden zu haben der eine Ahnung von "Arbeitsraum" hat) Und auch Lageristenarbeiten, Nachhilfe und Programieren (konnte ich vor 10 Jahren noch)

Sprich ich hab genommen was da so kam und hab von vielen Erfahrungen profitiert

Heute kann ich verkaufen (nicht mein liebstes Ding), ich kann Zeichnungen lesen und mit Handskizzen arbeiten, ich kann mich rasch in einem Lager zurecht finden und Schwachstellen dort finden (sehr gut bei Audits) usw.

Profitieren kannst Du prinzipiell von jedem Job!

In Diener Situation waere meien Praeferenz auf Firma 1, allerdings wuerde ich mit meinem Vorgesetzten Sprechen:

Job und vielleicht eine Arbeit dort, die anderen Geschichten wuerde ich an Deiner Stelle vielleicht auch mit Unterstuetzung der Firma woanders machen (bei einem Kunden/Lieferanten?) Ziel sollte sein moeglichst viel kenenzulernen, neben der Arbeit im Mittelstand wuerde ich auch an ein Praktikum in einem Konzern denken oder an was in einem kleinen Ingenieurbuero, meinetwegen auch komplett fachfremd (warum nicht mal was programieren?)

Vorteil auch fuer die Firma 1 waere, dass sie nicht jemanden bekommt der von vorneherein betriebsblind ist! Es ist ein Unterschied ob Du in einer kleinen Firma mit 20 Leuten arbeiest oder bei einem Mittelstaendler mit 500 oder in einem Konzern mit weltweit 100000! Es ist ein Unterschied ob ein Konzern Shareholder Value gepraegt ist oder ueber eine Stiftung praktisch nicht uebernommen werden kann. Es ist ein Unterschied ob Du in einem technologiegetreibenen Betreib arbeitest oder in einem buchhalterisch gepraegten es ist ein Unterscheid ob produziert oder gehandelt oder beraten wird.

Mit der Taetigkeit als Admin, naja: das ist reine MAloche ohne grossen Lerneffekt, allerhoechstens lernst Du auf welche verqueren Ideen die User kommen und wie Du denen die Flausen austreibst.

Bist Du fertig wirst Du ersetzt

Die andere Arbeit bietet die Moeglichkeit das ganze in Dien privates Netzwerk einzubauen, egal ob Du da bleibst oder nicht, wenn die mit Dir zufrieden sind werden die auch mal was ausser der Reihe unter der Hand fuer Dich machen etc.

Michael

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merwerle

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