Nee, leider. Bratenfett ist nach Salzsäure so ziemlich die übelste Sauerei, die man anrichten kann. Wenn's Salat- oder Fahrradöl gewesen wäre, wäre es nicht so schlimm. Aber Bratenfett enthält nun mal leider auch Wasser mit vielen gelösten Bestandteilen, die chemisch aggressiv sein können und durch das emulgierende Fett am schnellen Eintrocknen gehindert werden.
Mit der Gefahr von Korrosionsschäden sowie Kurzschlüssen und Brandschäden ist auf die Dauer leider zu rechnen.
An sich wäre es nicht tragisch: Gerät öffnen, Fettspritzer finden und mit Küchenkrepp abtupfen, betroffene Bauteile und Platinenabschnitte mit Prilwasser abwaschen und gründlich abtrocknen (Fön). Dummerweise muß man sich dafür mit Elektronik etwas auskennen, sonst riskiert man Beschädigungen am Gerät und im Extremfall auch noch elektrische Schläge, falls da irgendwelche aufgeladenen Hochspannungskondensatoren vorhanden sind. Und er Fachmann kostet leider wieder Geld ...
Noch dümmer ist: mit großer Wahrscheinlichkeit liegt gar kein Schaden und auch kein Risiko vor, weil das Fett sich nur auf Oberflächen abgesetzt hat, auf denen es gar keinen Schaden anrichten kann, sondern sich langsam und unschädlich zersetzen und eintrocknen würde. Aber das weiß man eben nicht ...
*schmunzel* Das erinnert mich an ein frueheres Leben, in dem ich Fernsehtechniker war :-) Theoretisch gebe ich Dir recht. Praktisch hatten wir einige Kunden mit Kneipen und Frittenbuden. Wenn die Geraete in die Werkstatt kamen (was man am Geruch im ganzen Haus mitbekam), waren die Chassis praktisch vergossen mit kondensiertem Frittenfett. Die Dinger wurden vor der Reparatur erstmal nach draussen geschleppt, grosszuegig in Tetrachlorkohlenstoff gebadet und mit Druckluft ausgeblasen. Korrosion oder aehnliche Schaeden waren nie vorhanden, was mich auch ziemlich wunderte. Eher im Gegenteil, durch Dauerlauf hielten die Kisten ueberdurchschnittlich lange. Wunderte mich, war aber so. Ein paar Spritzer sollten also nicht das Drama sein.
Ralph
PS: Unser Geselle behauptete damals, er koenne am Geruch erkennen, aus welcher Bude ein Geraet kam ;-)
Tut mir leid, der Vergleich paßt nicht. Die Frittenbudenglotzen wurden nicht frittiert, sondern es schlug sich darin Rauch, bestehend aus winzigen, reinen Fetttröpfchen mit Ruß und "Aroma" nieder - das ist wasserfreies, bestes Isolierfett in Trafoölqualität und funktioniert so gut wie Schutzwachs, Restfeuchte war schon durch die Entstehung (Abdampfen aus überhitztem Fett) und Niederschlag auf den betriebswarmen Flächen im Gerät ausgeschlossen.
*Verspritztes* Bratenfett (aus der Fleischpfanne) ist etwas völlig anderes und die potentiell größtmögliche Sauerei nach Mageninhalt oder saurem Fruchtsaft. Der OP muß saubermachen oder einen Geräteverlust riskieren, da hilft nichts.
Laut Verpackung handelt es sich um Cocosfett (gehärtet) und "Luft". Wasser wird nicht angegeben. Das ist dieses Palmin.
Die Verunreinigung im Gerät festzustellen dürfte schwer werden, denn wenn Fett in das Gerät gekommen ist, dann sind die Tropfen maximal
1 mm im Durchmesser gewesen.
Zur Erklärung: Bei einem Bekannten kam jemand auf die Idee, beim Fondue das Fett in dem Topf mit Wasser zu verdünnen. Resulttat: Das Fett im Topf ist natürlich explodiert und hat die Bude komplett versaut.
Offensichtlich, wie ich eben lernte. Nu ja, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich...
Mit etwas Nachdenken leuchtet das ein, ja. Ich nehme also alles zurueck und behaupte das Gegenteil :-)
Ne, nich bezahlt, aber statt Trinkgeld gabs schon mal Pommes rot/weiss oder "Duisburger Schlachtplatte" (fuer Nicht-Rheinlaender: Fritten mit Majo und Ketchup bzw. Currywurst an Pommes Frittes)
Dass heisst: Auch wenn das Gerät zu dem Zeitpunkt lief (und auch noch für ca. eine Minute an war), kann es nach einiger Zeit (z.B. eine Woche) plötzlich zu einer Reaktion wegen des Fettes kommen?
Ah, ok. Ich haette fast geschrieben, dass ich diese Lektion schon als Kind lernte. Als meine Mutter die Idee hatte, eine in Brand geratene Pfanne mit Wasser zu loeschen... Manche Sachen lernt man wohl nur auf die harte Tour, dann aber richtig ;-)
Ist klar. Freut euch einfach, dass Eure Gesichter noch so aussehen wie vorher und das Kind etwas gelernt hat. _Den_ Fehler macht es garantiert nie mehr...
Schwein gehabt, wenn nicht mehr passiert ist. Dabei könne auch schwere Brandverletzungen auftreten, durch ne mehrere Meter hohe Stichflamme. Die Feuerwehr zeigt bei uns ab und zu mal im Freien, was passiert, wenn man die in Brand geratene Fritteuse mit Wasser löscht. Es ist aber das, was im kleinen beim Braten auch passiert. Im Fleisch ist ja auch etwas Wasser und wenn das beim Erhitzen mit Fett zusammen kommt, spritzt es. Bei der Fritteuse spritzt es halt etwas mehr.
Ich kann mir erstens nicht denken, dass sehr viel durch die Belüftungsschlitze eindringt.
hängt es davon ab, ob das Fett auf die Leiterbahnen gelangt ist, Ich bin schon viele Jahre aus der Fernsehtechnik raus, aber ich glaube, die meisten modernen Geräte haben eine grosse Mutterplatine. Die Leitebahnen sind unten und geschützt.
Bedenken hätte ich nur, wenn das Fett in der Umgebung des Netzteils oder des Zeilentrafos verspritzt ist, aber dort sind die Isolationsabstände sehr gross.
Ich persönlich würde es mir anschauen, und falls erforderlich mit Benzin reinigen.
Ich halte das Risiko aber für sehr gering; das Fett kann im Niederspanungsteil eigentlich nur Funktionsstörungen verursachen, und solange die nicht auftreten, und die innere Verschmutzung nur aus ein paar Tröpfchen besteht, würde ich ihn einfach weiter benutzen.
Die haben heute bei ihrem Fernsehtechniker angerufen und der meinte auch, daß er keine Notwendigkeit sieht, das Gerät reinigen zu lassen, wenn nur ein paar kleine Tropfen (1mm Durchmesser maximal) in das Gerät gekommen sind. Zumal die hingegangen sind und die Belüftungs- schlitze mit Taschenlampe und Lupe untersucht haben, ob da Fettschlieren an den Schlitzen sind und nichts gefunden haben.
Nein, aber wenn das Fett in die Fondue-Flamme kommt. Und die war zu dem Zeitpunkt an.
Schließlich hält Wachs den Docht auch am brennen, weil das verdampfene Fett mit dem Sauerstoff reagiert und durch die Flamme zu brennen beginnt (so weit ich weiß ;-).
Wenn das Fett schon nahe an der Entflammtemperatur ist und man Wasser reinschüttet, "spritzt" es durch den entstehenden Wasserdampf. Dieser schleudert dünn verteilte Fetttröpchen mit sich, welche nun eine sehr große Oberfläche haben und nun prima mit dem Sauerstoff oxidieren, sprich brennen können. Fett "brennt/explodiert" ja angeblich bei 100% O2 schon beim ca.40°C
Korrosion kann ziemlich lange dauern. Was sie für Folgen hat, ist schlecht vorhersehbar. Wahrscheinlich sind, wenn überhaupt, nur Funktionsstörungen. Im "worst case" passiert aber etwas anderes: Die "Sauerei" produziert, insbesondere im Bereich Netz- oder Hochspannung, eine Kriechstrecke, die sich zunächst einmal funktionsmäßig gar nicht bemerkbar macht, aber langsam vor sich hin "kokelt", bis die entstehende Rußspur genügend leitfähig geworden ist, um sich elektrisch beheizt so stark zu erwärmen, daß das Gerät "Rauchzeichen" gibt oder gar abfackelt. Und das kann erstens auch Jahre dauern, so daß sich an die Ursache niemand mehr erinnert, und zweitens will man das aber auf keinen Fall.
Grundsätzlich passiert so etwas, hier und da ist es mir auch passiert, daß ein Gerät plötzlich pyrotechnische Ambitionen entwickelte, bevorzugterweise dann, wenn ich es gerade ein paar Monate vorher mühselig "repariert" hatte (grrr...).
All das ist bei wenigen Spritzern im Millimeterbereich natürlich extrem unwahrscheinlich. Viele würden daher sagen: "Pfeif drauf ...". Aber guten Gewissens kann ich Dir nicht versichern, daß *bestimmt nichts* passieren kann. Und ein alter Angsthase wie ich würde daher den Kasten aufmachen und bei hellem Licht nach Spuren suchen, insbesondere in den "kritischen" Bereichen, und die auch mal "auf Verdacht" reinigen. Wobei sich in Deinem Fall wohl wieder positiv bemerkbar macht, daß gebrauchte Geräte mit Lüftungsschlitzen in der Regel innen reichlich verdreckt sind, also alle freien Flächen mit ein paar Millimetern Staubschicht überzogen.
Und das ist gut: *wenn* sehr kleine Mengen Fett reingespritzt sind, wurden die wahrscheinlich von der Staubschicht aufgefangen und lassen sich mit dem Staub problemlos rausstaubsaugen.
Bloß nützt Dir das nichts: wenn Du Dich nicht wenigstens ein bißchen auskennst, kann man nicht empfehlen, selbst "Hausputz" zu machen. Und für den RF-Techniker ist das ein Scheiß-Auftrag: für's Annehmen, Aufschrauben, Reingucken, "Saubermachen" und Zuschrauben müßte er an die 50-100 Euronen nehmen, sonst lohnt sich das für ihn sowieso nicht. Und da dem Apparat mutmaßlich nichts fehlt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß er dabei eher etwas kaputt anstatt besser macht, nicht gering. Und dafür soll er dann auch noch Gewährleistung übernehmen ...
So, was soll ich Dir jetzt raten?
Wäre das in einer Schule, Behörde, Krankenhaus, Geschäftsbetrieb passiert: keine Frage, auf den Schrott mit dem Teil - jeder nur denkbare Folgeschaden plus vorangegangene Reparaturbemühungen übersteigen den Restwert garantiert bei weitem. Und privat? Schwierig ...
Wahrscheinlich passiert nichts. Aber: im Nebenhaus meiner Eltern hat es mal einen kleinen, relativ unbedeutenden Wohnungsbrand gegeben (Ursache weiß ich nicht). Und da hat die Feuerwehr dann drei Tote mit Rauchvergiftung rausgetragen. Und es gibt nur wenig, was das wert sein könnte. 'ne olle Glotze bestimmt nich' ...
Anderer Ansatz: gibt es keine Haftpflicht-/Hausratversicherung, die sich zuständig fühlen könnte? Interessehalber könnte man so eine fragen, ob sie im Leistungsfall lieber die Reparatur (bestehend aus: Reinigung, Sicherheitsprüfung, Funktionsprüfung) empfehlen (und bezahlen) würde oder doch den Wiederbeschaffungswert.
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