Bremsmotor Drehstrom

Hallo,

ich habe mir einen gebrauchten 2,2kw asynchronen Drehstrommotor mit Bremse von Siemens besorgt.

Gemäss der Anschlussbeispiele im Deckel des Anschlusskasten, hat der Motor drei Brems (BR - BR2) Anschlüsse. Jedoch ist nur einer der Anschlüsse (BR) tatsächlich mit einem der Kabel aufgelegt. Zwei weitere Kabel gehen in das Motorgehäuse, sind aber nirgends an der Anschlussplatte angeschlossen.

Wenn ich den Motor betreibe, kommt nach einigen Sekunden Laufzeit ein wenig Qualm aus dem Motor, wahrscheinlich die Bremse, die nicht gelöst ist.

Da ich keine weiteren Unterlagen zum Motor besitze, bin ich nunmehr überfragt, wie ich die Bremse richtig beaufschlage. Gem. Typenschild hat diese eine Nennspannung von 220V.

Was schliesse ich an welchem Anschluss der Bremse an ? N und L1 ?

Danke und Gruss, Micha

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Michael Petereit
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Michael Petereit schrieb am Sonntag, 6. Juli 2008 14:43:

üblicherweise ist die Bremse für Gleichstrom gebaut, der Gleichrichter ist oft aber schon "drin", das ist aber schlecht, wenn du keine Klemme auf der Gleichstromseite hast, denn dann fällt der Strom an der Spule sehr langsam ab (rinnt durch den Gleichrichter sekundenlang weiter)

Für einen Ventilator ist das egal aber bei einem Aufzug ist es lästig. Dann mußt du einen Kleinschütz dafür hergeben, der Gleichstrom schalten kann oder einen gewöhnlichen, bei dem du die 3 oder 4 Kontakte in Serie schaltest, die werden denn auch mit dem DC-Lichtbogen fertig.

Übrigens: Die 220V~ kannst du vom Motor beziehen (1 Phase und Stern- punkt), das macht dem nix. Blöd ist das nur, wenn der gedahlandert wird oder sterndreieck anfährt, dann hast du keinen Sternpunkt.

Servas

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Franz Glaser

Hi,

was steht den auf dem Typenschild?

wie aufgelegt?

verstehe ich nicht. 3 Anschlüsse, wie viele Leitungen gehen in das Gehäuse?

würd ich auch mal so vermuten

also, frisch an´s Werk und satte 230 angeschlossen ;-)) Bremsmagnete werden aber überwiegend mit Gleichstrom versorgt. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, könnte es ein DAM mit an der Welle angeflanschter Bremse (Backenbremse oder Trommelbremse) sein. Der Magnet wird mit einer Einweggleichrichtung erregt. Wenn der Motor bestromt wird, lüftet parallel die Bremse. Kannst Du die Welle im abgeschalteten Zustand drehen?

Na, na, aber nicht direkt an die Steckdose, gell! Netzadapter, Feinsicherung Mittelträge und dann mal ein wenig experimentieren (von

1A aufwärts) Schwer zu sagen, wenn´s ein Gleichstrommagnet ist, wirds stark brummen und irgendwann die Wicklung beschädigen. Die genaue Angabe des Typs könnte die offenen Fragen klären Ralle
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Ralph Heiden

Ralph Heiden schrieb:

Also, habe den Käfig an hinteren Ende des Motors entfernt. Bremse ist ausgebaut. Die drei Drähte, die in Frage kommen, sind tatsächlich für die Spule, die die Bremse zieht und schiebt, gedacht.

Gem. Beschreibung sollen schon Diode eingebaut sein, die die Richtung des Stromes vorgeben. Die Bremse hat sogar ein eingenes Typenschild,

220V/0,55A.

Also mal eben testweise 230V angelegt und siehe da, der Schraubendreher hing fest an der Spule...

Da die Bremse nun ausgebaut war, konnte der Qualm ja nicht vor der Stammen. Auf dem Typenschild des Motors steht: 380/220V für Stern/dreieck.... Da liegt mein Fehler: Bei Sternschaltung liegen 380(400V) an, bei Dreieckverschaltung sollen es aber nur 220(230V) sein.

Dumm wie ich war die 400V auf die Wicklungen gehauen, die für 230V vorgesehen waren... Das das qualmt ist wohl klar...

Ich bin dann noch zum Vater eines Freundes, der Elektiker im Ruhestand ist, aber auf dem Prüffeld bei Hoesch wesentlich grösserer Motoren zu Prüfen und auch zu Wicklen hatte. Er konnte sowohl den Isolationswiderstand ermitteln, als auch per Messbrücke den Motorstrom mit kalter Wicklung und warmer Wicklung bemessen.

Der Motor hat durch meine Versuche keinen Schaden genommen. Er läuft nun in Sternschaltung je nach Belegung links oder rechts herum. Der Lüfter hat keine Vorzugsrichtung.

Somit sind meine Probleme nun gelöst.

Danke und Grus, Micha

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Michael Petereit

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