Hallo Elektrotechnikspezialisten,
ich lese in diesem Forum schon eine ganze Weile mit und hätte nun selbst ein paar Fragen zum Thema Differenzstrommessung. Ich hoffe, dass Ihr mir ein bisschen weiterhelfen könnt (und wollt).
In einem Betrieb mit einigen großen stromrichtergesteuerten Antrieben (bis ca. 150 kW) sollen die einzelnen Aggregate (ca. 50 Stück) auf Fehlerströme überwacht werden. Dazu sollen in den jeweiligen Zuleitungen Differenzstromwandler installiert und an eine Betriebsdatenerfassung angeschlossen werden. Als Fehlerströme kommen nicht nur Ableitströme gegen Erde sonder auch Ausgleichströme zwischen den Aggregaten in Frage.
Frage 1: Kann man anstelle der teuren Differenzstromwandler auch normale Aufsteckwandler verwenden, durch die man alle Außenleiter und einen evtl. vorhanden Nullleiter gemeinsam hindurchführt? Theoretisch sollte das ja funktionieren. Wie sieht's da mit der Messgenauigkeit aus?
Frage 2: Falls das mit den Aufsteckwandlern Eurer Meinung nach funktioniert, für welchen Strom müssen diese Wandler ausgelegt sein? In den einzelnen Außenleitern fließen Nennströme bis zu 200 A, der Fehlerstrom ist aber nur in einem Bereich von 100 mA bis ca. 20 A interessant. Je größer der Nennstrom des Wandlers, desto größer ist üblicherweise auch das Verhältnis Primär- zu Sekundärstrom, so dass von den kleinen primärseitigen Differenzströmen sekundärseitig nicht mehr viel übrig bleibt. Wird ein Aufsteckwandler mit einem zu kleinen primärseitigen Nennstrom bei großen Differenzströmen (z.B. einphasiger Erdschluss verbraucherseitig) zerstört oder geht er nur in die magnetische Sättigung?
Frage 3: Mit welchen Oberschwingungsanteilen muss man durch die Stromrichtersteuerung hauptsächlich rechnen? Wie wahrscheinlich sind Gleichstromanteile?
Vielen Dank für Eure hoffentlich zahlreichen Anworten Wolfgang