Muss der FI nicht zwangsläufig dann auch bei den anderen Phasen auslösen ? Taucht der Fehler in der Praxis auf, dass der FI bei Fehlerstrom auf Phase x auslöst, aber bei Phase y nicht ?
Ich habe gerade ein FI Prüfgerät mit einstellbarem Fehlerstrom erstanden. Allerdings kann man damit die Auslösezeit nicht messen - höchstens schätzen
Horst Gfrerer wrote on Tue, 22 Jul 2003 20:22:49 GMT:
Metall-Funkenlöschkammern z.B. (hab auch schon einzelne Plastikstreifen als "Löschkammer" gesehen) und i.d.R. eine insgesamt robustere Mechanik. Auch wenn man mal die Automaten öffnet und den Schaltkontakt vergleicht, gibt es tw. immense Unterschiede.
Nein. Und genau das ist ja der Grund für das Feuerwerk. Automat wird auf Kurzschluß geschaltet --> sehr hoher Stromfluß. Automat löst sofort wieder aus und die Verbindung wird bei immer noch sehr hohem Strom getrennt --> Lichtbogen und Ionisation der Luft.
Und leider ist es bei den billigen Automaten meist so, daß diese ionisierte Luft -- um es mal umgangssprachlich [und technisch inkorrekt] zu formulieren -- "aus allen Ritzen strömt". Da sind die paar cm zur nächsten Phase schnell überbrückt.
Das das bei einem Kurzschluß ziemlich unagenehm wird, habe ich nie bestritten. Ich kann aber nur sagen, daß jeder Elektriker (auch der unfähigste Idiot, wie ich mit eigenen Augen beobachten konnte) hier in der Gegend unter Saft die kompletten alten Diazed-Vorsicherungskästen in den Zinshäusern total zerlegt und dran herumbastelt. Da ist das Anschließen einer neuen Leitung oder eines FIs echt harmlos dagegen. Daß man _extrem_ vorsichtig sein muß, versteht sich von selbst, tut mir leid, daß ich das nicht gleich klar gesagt habe.
63A Vorsicherung kommt mir hier unwahrscheinlich vor, bei nur drei kreisen à 16A würde ich auf 25A pro Phase tippen, höchstens. Hier in Wien wird in Altbauten immer noch oft 20A einphasig oder pro Phase installiert (sogar für Einfamilienhäuser). _Das_ sind kein "schönen dicken Leitungen in der Nähe vom Trafo".
die maximal zulässige Größe der Vorsicherung ist dem Beipackzettel des RCD oder einer anderen Herstellerinformation zu entnehmen. Sie kann durchaus größer als die aufgedruckte Nennstromstärke sein. Trotzdem würde ich immer die Nennstromstärke des RCD >= Nennstromstärke der Vorsicherung bemessen. Toleranzen "auszukitzeln" um 1 Euro fuffzich zu sparen ist i.d.R. der unclevere d.h. nachbesserungswürdige Weg.
Bei *weit* überschritten geht es aber wahrscheinlich eher um das Schaltvermögen im Kurzschlußfall. Das ist i.d.R. einige kA groß. Ob dann der RCD innerhalb 20ms auslöst oder die Vorsicherung schneller ist, muss man wieder den Kennlinen entnehmen.
Wenn die Vorsicherung "zu langsam" ist, bin ich aber trotzdem der Meinung das der RCD auslöst - so er nicht kaputt ist und die Vorsicherung im vom Hersteller vorgeschriebenen Bereich ist.
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