Fahrrad-Rücklicht brannte immer wieder durch

Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich mir, als zum wiederholten Mal dies passierte. Bis mir ein gelegentliches sehr kurzes Aussetzen des Vorderlichtes auffiel. Ich überlegte: Der Dynamo ist hinten. Wenn das Vorderlicht ausfällt, bekommt das stromschwache Rücklicht den vollen, viel höheren Strom als sein soll (der Dynamo ist eher eine Strom- als eine Spannungsquelle). Der Grund war: die Masserückführung vom Dynamo zum Vorderlicht geht über die Lenkerkugellager. Und gelegentlich kommt es vor, dass alle Kugeln durch die Fettschicht isoliert sind, und so der Rückstrom gesperrt wird. Nachdem ich mit einem flexiblen Draht diese Stelle überbrückt hatte, war die Fehlerquelle beseitigt. Man sollte doch meinen, dass ein renomierter Fahrradhersteller das Problem kennt

- und für Abhilfe gesorgt haben sollte.

Gruß, Manfred

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Manfred Ullrich
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Hallo Manfred,

Einstellen des Lagerspiels hätte es vielleicht auch getan.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Davon abgesehen - man f=FChrt Strom einfach nicht =FCber Kugellager. (Wir hatten hier vor ~3 Jahren ne Diskussion, wie DieBahn das bei ihren Triebfahrzeugen macht, wo es um Str=F6me[tm] geht und nicht um ein paar Ampere, ich wei=DF es aber nicht mehr.)

Das Problem ist ja auch die Korrosion im Lager als Folge des Stromflusses. Ich kann das jetzt nicht durchrechnen, aber die Stromdichte an der Hertzschen Pressung der Kugeln auf ihren Lauffl=E4chen stelle ich mir betr=E4chtlich vor.

An meinem Fahrrad hat das Vorderlicht auch eine zweiadrige Zuleitung bekommen (von mir), deren eine Ader auf den Rahmen geklemmt ist. Seitdem un=FCbertroffene Lichtqualit=E4t vorn.

vG

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Volker Gringmuth

Zumindest bei den Einheits-E-Loks ist es so, dass die Rollenlager zu wärmeempfindlich sind, als dass man den Oberstrom direkt darüber ableiten könnte (angeblich gibt es Riffelbildung bei bestimmten Strömen). Außerdem sind ja je nach Baureihe noch die Gummiringfedern im Weg. Deshalb verbindet man die Lokmasse über Kohleschleifkontakte direkt mit den Stirnflächen der Achsen und somit mit den Radsätzen (pro Radsatz ein Kontakt).

Grüße,

Björn

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Bjoern Schliessmann

Hallo Volker,

Nunja, spätestens beim Radsatz hat man wieder 8 strombelastete Rollen, Schienenschleifer wie bei Märklin sind doch etwas unüblich in 1:1.

Bei Wechselstrom?

Ich kenne die tatsächlichen Verhältnisse nicht, aber Fahrraddynamos leiten seit Urzeiten den Strom einer Lampe über das Lenkerlager - so dramatisch kann es also nicht sein.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Wieso eig'tlich? Das Vorderrad bewegt die Lampe mit in die Kurve. Oder erinnere ich mich da flasch an die Jugendzeit?

Äh-es geht wohl nur um das Heck-Lämpchen, schdiimds?

Die Sache mit dem "hochohmigen" Dynamo ist - wenn ich meinen 2pf Senf dazugeben darf - schon in Ordnung. Der Dynamo soll hochinduk- tiv sein, damit er bei hoher Frequenz / Drehzahl keine höhere Spannung produziert sonst würden ja bergab die Lämpchen durch- brennen. Der Innenwiderstand steigt mit der Frequenz proportional (induktiv). Nur billige Dynamos mit wenig Windungen sind "hart", dafür nicht "stabil" bei variabler Drehzahl. Er soll Konstantstrom liefern.

Wenn ein Fachmann was anderes weiß, dann zieh ich meine Aussage sofort zurück.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Ich m=F6chte Dich nicht entt=E4uschen, aber "Das haben wir schon immer so gemacht" ist f=FCr einen Ingenieur ein merkw=FCrdiges Argument :)

vG

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Volker Gringmuth

Richtig, aber "Das hat schon immer funktioniert, warum Aufwand, um es zu ändern?" hat nach wie vor seine Gültigkeit. Die paar mA fürs Rücklicht bekommt man seit Generationen Problemlos über einen Eisenrahmen und das lenklager zurück zum Dynamo. Das bischen Kupferlitze hat da eher mehr Innenwiderstand als die ganz konventionelle Art des Rückleiters. Lediglich die Verbindung von Schutzblech zum Rahmen hatte sich schon einige Male als instabil erwiesen. Das geht in der Regel aber auch mit erheblicher Geräuschentwicklung einher, womit sich die Fehleranalyse erheblich vereinfacht.

Marte

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Marte Schwarz

Wieso denn? In Anwendungen mit hohen Zuverlässigkeitsanforderungen (Luft-/Raumfahrt) geht die praktische Erfahrung und das Testen über alles :)

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Dan Oprisan

Volker Gringmuth schrieb:

Du Youngster! Du wirst Dich noch dran gewöhnen. ;-) Gerade in Haftungsfrage ist das sehr beliebt. Heisst manchmal auch anders, ("Stand der Technik") aber sorgt für eine gute Position vor Gericht.

Gruss Gunther

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Gunther Mannigel

Ach so, vor dem Kochen. Was für ein Gericht meinst du denn?

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Franz Glaser (KN)

Autsch, war der flach. Den h=E4tte ja selbst /ich/ mir verkniffen.

v'unddaswillwashei=DFen'G

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Volker Gringmuth

Ich hab mir nur das "scnr" verkneifen können.

Fr"Hier steh ich, ich kann nicht anders"anz, wenns um §§ geht :-}}

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Franz Glaser (KN)

Hallo Dan,

Wie in der Raumfahrt hohe Zuverlässigkeiten zustandekommen kann man im Feynman-Anhang zum Untersuchungsbericht über den Challenger-Absturz nachlesen.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

(Manfred Ullrich) 08.02.06 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Genauso ist es.

Das ist seit ca. 20 Jahren offiziell als "Murks" anerkannt...

a) Kein "renomierter Fahrradhersteller" wird heute noch das Licht nicht 2 adrig verkabeln. Hast Du so ein Rad erst neulich gekauft bringe es zu Nachbesserung zurück: Es entspricht nicht dem Stand der Technik.

b) Moderne Rücklichter haben LEDs, keine Glühbirnen mehr. c) Mit Zenerdioden kann man die Lebenserwartung der Lämpchen erhöhen. Rainer

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Rainer Zocholl

"Siegfried Schmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@shiva.my-fqdn.de...

Das Durchbrennen - immer wieder - eines Glühbirnchens ist ja eigentlich nicht DRAMATISCH zu nennen. (;-)) - aber ärgerlich, weil vermeidbar.

Manfred

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Manfred Ullrich

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dsi1m9$nlk$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

Du hast es nicht verstanden - oder richtig gelesen. Der Dynomo ist HINTEN.

Aha, und warum ist dann das Birnchen durchgebrannt - und mit Kupferlitze nicht mehr?

fragt verwundert Manfred

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Manfred Ullrich

Manfred Ullrich schrieb:

Das Problem liegt wohl darin, das man fr=FCher (mit Dynamo vorn) nur 50mA f=FCrs R=FCcklicht =FCber diese Verbindung gef=FChrt hat, was eigentlich immer problemlos funktionierte. Dann erh=F6hte man den R=FCcklichtstrom auf 100mA., was wohl auch noch gerade so ging. Als man dann aber den Strom f=FCr den Scheinwerfer =FCber diese Verbindung f=FChrte (eine Entscheidung, die sicherlich nicht von Ingenieuren, sondern von irgendwelchen Designern getroffen wurde) gab es die geschilderten Probleme. Anstatt diese falsche Entscheidung dann wieder r=FCckg=E4ngig zu machen, wurde nachgebessert. (Mit Hilfe eines zus=E4tzlichen Massekabels) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

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