Gleichstromnetze

Moin Allerseits,

ich habe letztens im TV gesehen, das es Pläne gibt für die Einrichtung großer Gleichstromnetze. Der Grund dafür ist der Ausgleich von Bedarf und Angebot über längere Strecken hinweg. In der Sendung wurde gesagt, die Verluste in einer Gleichstromleitung wären geringer als in einer Wechselstromleitung. Das verunsichert mich ein bisserl, denn ich hatte eigentlich gelernt, das gerade bei Gleichstrom die Verluste recht deutlich sind, besonders wenn hohe Leistungen übertragen werden sollen.

Bei allen mir bekannten Anwendungen von Gleichstrom wie Photovoltaik, Konvertern, Anlassern und auch Beleuchtungen werden deshalb auch sehr kräftig dimensionierte Kabel gefordert/eingesetzt, um den Spannungsabfall möglichst zu begrenzen.

Ab und an hört man was über eine "neue Technik" zum Transport von Gleichstrom über große Distanzen, aber genaueres konnte mir bisher niemand sagen.

Kennt sich damit jemand aus hier und kann mir da bitte mal auf die Sprünge helfen? Links zum Nachlesen wären auch willkommen.

Prabodh

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Prabodh C. Brendler
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Prabodh C. Brendler schrieb:

Hallo,

Du vergisst dabei eines, die Spannung, wenn man Wechselstrom und auch Gleichstrom über grosse Distanzen übertragen will nimmt man dazu hohe Spannungen um die Verluste am Widerstand der Leiter möglichst klein zu machen. Was Du an Beispielen für Gleichstrom aufgezählt hat findet alles bei recht niedrigen Spannungen statt. Warum die Verluste bei hohen Gleichspannungen kleiner sind als bei Wechselspannung kannst Du hier nachlesen:

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Bye

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Uwe Hercksen

Da gabs gerade in den letzten 4 Wochen einen l=E4ngeren Thread hier im d.s.i.e. oder im d.s.e. dr=FCber. Du solltest mal die Suchfunktion von groups.google.de benutzen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Am Tue, 1 Apr 2008 05:40:33 -0700 (PDT) schrieb Harald Wilhelms:

Ich schätze, Du meinst "HGÜ statt Drehstromfernleitungen", beginnend mit Message-ID: am 6.3.?

Hab ich gelesen, machte mir aber den Eindruck, das es da mehr um den Umbau einer WS-Leitung in eine GS-Leitung ging. Hab aber einen schönen Link bekommen, für meinen Bedarf ist es da gut erklärt.

Grüßle

Prabodh

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Prabodh C. Brendler

Eher umgekehrt. Dann kommen bei Wechselstrom noch Phasendreher dazu.

50Hz erscheint sehr niedrig, aber so ab 1000km fangen auch dort Wellenlaengeneffekte an, unangenehm zu werden.

Bei sehr hohen Stroemen sind auch unerwuenschte Einkopplungen problematisch, denn jede Schleife in der Naehe der Leitung wirkt wie eine Trafo-Wicklung. Hier ist in so einem Zumsammenhang einmal eine Telefonbox an einer Hausfassade in Flammen aufgegangen. Zum Glueck war das nicht eine Holzfassade.

[...]
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Joerg

Am Tue, 01 Apr 2008 12:04:26 +0200 schrieb Uwe Hercksen:

Das hatte ich nicht bedacht. Ich war der Meinung, das bei Gleichstrom der Widerstand immer deutlich höher ist als bei WS.

Na ja, normalerweise 24-29V :}

Danke, das wars, was ich gesucht habe.

Prabodh heute erfreut

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Prabodh C. Brendler

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

???

???

Ok, zu letzterem weiß ich von einem Unfall anekdotisch: Nördlich von Dresden laufen in knapp 100 m Abstand voneinander zwei 110-kV-Trassen parallel. Eine davon war zwecks Arbeiten daran abgeschaltet - unglücklicherweise hatten die Monteure aber keine EuK-Garnitur gesetzt, weil, die Leitung war ja wirklich ganz zuverlässig abgeschaltet. Nur machte der Strom in der anderen Leitung wohl zwengs irgendeines Schaltereignisses leider einen Hoppsassa, und da fiel dann doch tatsächlich ein Monteur von der abgeschalteten Leitung (Induktion).

Aber zur Beruhigung aller Elektrosmog-Verängstigten: Da die Summe der Ströme in Hochspannungsleitungen verschwindet, nimmt auch die magnetische Feldstärke mit zunehmendem Abstand mit 1/r^2 ab.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Wechselstrom -> Ausbreitungsgeschwindigkeit -> 1000km weiter -> Phasenlage anders.

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Manche machen sich schon wegen eines Handy-Tower in der Nachbarschaft in die Hosen, dabei hat der nur ein paar Watt.

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Joerg

Ein ehemaliger Kollege war früher mal im Freileitungsbau tätig; bei denen hat das Umsetzen eines Erders (weil er im Weg war) dazu geführt, daß ein Kollege mächtig in's Zittern kam. Ist aber zum Glück nix passiert (weder primär noch sekundär), die haben schnell genug die Erde wieder angeklemmt.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Irgendwann wird auch so eine Freileitung bei 50 Hz resonant...

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Lecherleitung wird aber lang...

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Horst-D.Winzler

War letztens nicht jemand aus dieser NG in einem Schacht, als im Nebenschacht eine 20kV Muffe aufging?

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Joerg

Klar, mit Verlängerungsspule. Denk an die Belastbarkeit der Spule ;-)

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horst-d.winzler

*Finger heb'* Ja, genau. Ich ziehe sowas an. Neue charge Platinen kommt vom Bestücker, Kollege will die erste in den Prüfaufbau stecken, fragt mich "Was schaust Du so gespannt?" - "Ich will es rauchen sehen!". Nach einer halben Minute ein Knall, ein Rauchwölkchen. "Na also!" Der Kollege war zutiefst entsetzt... War aus dem ganzen Los die einzige Platine, bei der sowas passiert. OpAmp explodiert...und nur, weil ich es so wollte :-)
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Du fährst Auto?.....

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horst-d.winzler

Der Entwicklungsleiter meiner ersten Firma schaute uns schon mal ueber die Schulter. Dann legte er einen Finger auf einen Elko. "Autsch, warum wird der denn so heiss?" Dann riss der Ingenieur alle Stecker raus und Cheffe lachte sich einen.

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Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

Anders als was? Oder maW: Ja, und? Was interessiert mich denn die Phasenlage der Spannung in München oder Neapel? Und was hat das mit AC/DC zu tun?

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20 A induzierter Strom ist schon echt heftig. Da müssen die aber ein fettes Nullsystem auf der Hochspannungsleitung gehabt haben - da hätte man schon mal nachhaken sollen. (Wobei ich mich frage, wieso 35 V schon so schön "brizzeln" sollen wie in dem Video ()

- so ganz kann ich das nicht glauben.) Leider steht in dem Text nicht, wie weit die Leitung von den Hausinstallationen weg war.

Wenn ich mal raten soll: Die Powerliner hatten da eine kompensierte Leitung, einen einpoligen Erdfehler und drauf gesch... und die Strippe einfach weiterbetrieben und dadurch *massig* Erdstrom produziert - als sie gemerkt haben, daß das Ärger gibt, haben sie die Leitung dann auch so verdächtig schnell umgebaut. (Die Bahnströmer machen das auch ganz gerne, fiese vagabundierende Erdströme zu produzieren - denen kommt man bloß allerdings immer sofort mit 'nem Oszi drauf, weil die halt ihre eigene Frequenz haben.)

Aber normal ist das nicht...

Die wiederum kann man nicht beruhigen, die sind religiös.

(Und ich habe es aufgegeben, mir dadurch Unmutsäußerungen zuzuziehen, daß ich den Dummsäcken zu erklären versuche, daß die "Strahlenbelastung" /abnimmt/, wenn die BTS näher dran ist, weil dann das Mobile nicht so laut zu brüllen braucht und auch mit weniger Batteriestrom auskommt.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, "Ralph A. Schmid, dk5ras" schrieb:

Nicht bei Belastung. (Und solche fährt man ohnehin nur im natürlichen Betrieb.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Z.B. eine Leitung kommt von X, eine von Y, unterschiedliche Laenge und damit unterschiedliche Phase. Das ist bei AC ein Problem. Bei DC gibt es keine Phasenverschiebung. Mangels Phase ...

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Anhand der Skizze sieht das nach etwa ueber 100m aus.

Erdstrom haben sie sicher nicht gross festgestellt, denn diese Jungs haben Ahnung und das ist so ziemlich das erste, was man in solchen Faellen misst.

Die haben eine 1.5m Durchmesser Schleife aus Kupferdraht geformt und dort bereits 1A gemessen.

Ja, die meisten dieser Leute hoeren nicht auf Argumente und haben nur geringen technischen Sachverstand. Die glauben oft blind, was ihnen irgendwelche Hetzkundgeber einsuggerieren. Nach der Hetzveranstaltung setzen sie sich dann in den dicken Volvo, duesen nach Hause, schieben den Thermostat der Gasheizung nach oben und fuehlen sich ach so umweltbeflissen.

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Joerg

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