Hallo,
ein Kunde von mir konfrontiert mich damit, dass er noch dieses Jahr eine Solaranlage mit 30kWp auf sein Industriedach stellen lassen will. Der Solarmensch hat sich die (marode!) Hauptverteilung angesehen und den Trafo (Kompaktstation mit Hochspannungsmessung) und meinte: Alles _überhaupt_ kein Problem, kann man _direkt_ anschließen.
Nur wie? Zunächst mal werde ICH mich weigern, an der Hauptverteilung überhaupt noch irgendwas anzuschließen, die vor 40 Jahren gebaut worden, seitdem ca. 5mal erweitert worden und einfach nur überfällig ist. Bilder erspare ich euch auch Rücksicht auf euer Wohlbefinden. Mir wird jedesmal übel, wenn ich das Flickwerk sehe.
Aber zur eigentlichen Frage: Wie will man da den eingespeisten Strom messen? Gemessen werden kann ja auf der Mittelspannungsseite nur die Summe aus Erzeugung und Verbrauch. Auf der NS Seite nur die Erzeugung. Wird dann einfach die Erzeugung gleichgesetzt mit der EInspeisung? Aber die Schnittstelle öffenliches Netz Endkunde ist in diesem Fall doch _vor_ dem Trafo. Also speise ich doch gar nicht alles ein, sondern verbrauche selber ein Großteil. Oder setzt man die erzeugte Energie gleich dem Eigenverbrauch, der ja auch gefördert wird? Dann würde man einen ganzen Batzen Geld verschenken, denn Selbstverbrauchvergütung liegt ja bei 25c/kWh, zzgl. der eingesparten Bezugskosten sind das deutlich weniger als die 43c/kWh, die man für die reine Einspeisung bekommen würde. (Der Kunde zieht in der Größenordnung
200.000kWh jährlich, der zahlt keine 20c/kWh sondern deutlich weniger!).Wie soll das laufen?