Kabel durch Leerrohr ziehen

Hallo

In ein vorhandenes Leerrohr möchte ich eine Lautsprecherleitung einziehen. Mit dem Druchzugsdraht (mit Suchfeder) komme ich gut durch. Wenn ich jetzt das LS-Kabel ans eine Ende mit Isoband anklebe, dann hakt es irgendwo in der Mitte. Wenn ich dann Kraft anwende, reisst das Isoband. Schon oft probiert, immer das gleiche. Auch wenn ich nur ein Einzelkabel verwende.

Gibts da irgendeinen Trick, den Elektriker anwenden? Zu meiner Ausbildung "damals" vor 314.15 Jahren gehörte dies nicht.

Gruss Thorsten

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Thorsten Klein
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Am 14.03.2023 um 22:07 schrieb Thorsten Klein:

Eventuell hast du an der "Klebestelle" eine Verdickung produziert, oder selbst die eine Ader ist zu dick für die wahrscheinlich vorhandene Knick- oder sonst. Engstelle im Rohr.

Das Rohr ist leer, oder gibt es Bestandsleitungen?

Wenn leer, würde ich mit dünneren Leitungen anfangen um zu sehen, bis zu welchem Durchmesser die durchpassen.

Manche matschen mit Gleitmitteln wie Vaseline herum, das kann helfen ist aber eine Riesensauerei und wenn die Leitung nicht durch eine Engstelle passt, hilft es auch nicht.

Ich würde mal mit einer 4mm² Ader anfangen und mich langsam bezügl. Dicke "nach oben" arbeiten. Was für einen Querschnitt hat die LS Leitung? Zwillingslitze oder versuchst du es mit Einzeladern?

Und keine Klebebandwurst am Leitungsanfang produzieren... es gibt auch sehr kleine Ziehstrümpfe. Ach ja - und die Leitungen immer mit der Gravitation einziehen, nicht dagegen.

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Thomas Einzel

Hi Thorsten,

Niemals mit diesen schrecklichen Isobändern. Es gibt hier herrlich fest klebendes glasfaserverstärktes Tape, das unwesentlich dicker als Tesafilm ist, aber bis 50 mm Breite lieferbar.

Ich würde nach dem Faden ein dünnes Kabel einziehen und an dieses das LS-Kabel anlöten und versuchen, das ganze mit Heißkleber so kantenfrei wie möglich zu verspachteln. Dabei zusehen, dass die Stoßstelle nicht zu unflexibel wird, also recht kurz halten.

Marte

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Marte Schwarz

1.) Bei Engstellen nicht nur ziehen, sondern auch am anderen Ende nachstopfen. Am besten macht man das zu zweit, oder man muss ständig hin und her laufen und sich millimeterweise vorarbeiten. Am vorderen Ende nur leicht auf Zug halten und es bewegt sich vorwärts, sobald am hinteren Ende nachgestopft wird. 2.) Manchmal kann etwas Seife oder Spülmittel auf die verdickte Stelle beim Übergang auf das einzuziehende Kabel helfen.

Garantie gibt es keine. Wenn das Leerrohr eine scharfe Biegung oder Verengung hat, kann es sein, dass man nicht durchkommt. Wenn aber die Einzugsfeder problemlos durchkommt, sollte das Kabel auch durchgehen, sofern der Durchmesser des Leerohrs angemessen ist. Wie viele Bögen hat das Leerrohr? Ab dem dritten Bogen wird es üblicherweise schwierig, dann sollte man unterwegs Abzweigdosen setzen, damit man an das Kabel rankommt und etappenweise ziehen kann.

Andreas

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Andreas Stiasny

Mein Einzugs-"Kabel" hat am Ende eine Metall-Öse. Bei starren Datenkabel kann man abgesetzte Enden durchziehen, verdilllen und umkleben. Das hat immer ganz gut funtioniert.

Bei LS-Kabeln wär es - vielleicht mit reduzierem Querschnitt- auch möglich. Die Schlaufe könnte dann gecrimpt oder gelötet werden. Jedenfalls reisst sie nicht so leicht ab.

Anschlussstelle leicht umwickeln und vl. etwas Silikon-Öl beim Einziehen aufsprühen.

Viel Erfolg - Udo

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newdox

newdox schrieb:

Löten finde ich besser als kleben. Klebestreifen bleiben gerne hängen und verstopfen dann das Rohr. Einmal hatte ich bei einer Verstopfung mit einem Rohrreiniger einen Kunststoffdeckel von einer Schalterdose herausziehen können.

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Gerd Schweizer

Am 14.03.23 um 23:57 schrieb Thomas Einzel:

Nicht ich, sondern der Elektriker beim Bau des Hauses.

Es sollte zumindest leer sein, denn so habe ich es bestellt. Es war nur ein "Durchzugsdraht" mit drin, eine Einzelader "so wie" H07V-U. Die ist aber mittlerweile weg, da es mit der (Überraschung!) nicht geklappt hatte, die LS-Leitung einzuziehen.

max. 2.5 mm2

Habe es mit beidem probiert.

Mein Leerrohr verläuft eher "schräg" und ja, ich ziehe von oben nach unten ein.

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Thorsten Klein

Am 15.03.23 um 09:35 schrieb Andreas Stiasny:

Ist mir leider nicht bekannt. Ich habe nur bei der Planung angegeben, dass ich von Punkt X bis y Leerrohre haben möchte. Ich sehe das so, man hat die Rohre vor der Betonierung verlegt, dann den "Einzugsdraht" eingezogen und dann bei der Betonierung die Rohre nochmal gebogen. Auf der anderen Seite (anderers Rohr für zweiten LS) ist es noch schlimmer, da steckt der ursprüngliche "Einzugsdraht" gar fest und bewegt sich gar nicht mehr.

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Thorsten Klein

Am 15.03.2023 um 20:18 schrieb Thorsten Klein:

...

Was für eine Leitung konntest denn schon erfolgreich einziehen?

Der Rohrdurchmesser ist wegen der vermutlichen Knick- oder sonst Engstelle wahrscheinlich eher von akademischer Bedeutung. Ich hätte ihn bei einer solchen Frage trotzdem erwähnt.

D.h. es war auch nicht möglich _eine_ 2,5mm² Aderleitung einzuziehen?

Da du den Zugdraht ("Durchzugsdraht (mit Suchfeder)") durchbekommst wäre das schon verwunderlich.

Es ist natürlich möglich dass die Aderbefestigung am Zugdraht mit einer Verdickung schon alles vergeblich macht. Mach doch mal ein Bild wie du das machst und verlinke es, vielleicht kann dann jemand besser Tipps geben.

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Thomas Einzel

Wenn Du beim Schieben mit der Suxchspirale durchkommst sind Dosen eher unwahrscheinlich. Manchmal klappt es zufällig trotzdem, aber reproduzierbar und die Regel ist es nicht.

Das sind verschiedene Gewerke. Den Draht macht der Elektriker gleich beim Verlegen mit rein. Dann kommt der Putzer und klopft, was ihm im Weg ist, einfach platt. Das Spiel kenne ich nur zu gut. Natürlich ist die Stelle genau da, wo man auf keine Weise drankommt. Bei meiner Mutter kam ich vom Keller viele Meter und von oben einen halben. Die Klemmstelle, wo auch das zu ersetzende Kabel komplett festsaß, war in der Wand genau neben dem Fußboden resp. der Kellerdecke.

Hier im Haus ist mein Nachbar Elektriker. Der ist mir, wo knapp wird, einfach handwerklich sehr überlegen und schafft -- mit großer Mühe! -- woran ich gescheitert war.

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Axel Berger

Es geht noch hirnrissiger. Im Haus eines Freundes wurden die Leerrohre quer über die Decken gelegt (darüber dann später Schüttung und Estrich). Die Maurer, die die Wände verputzt haben, haben ihre Leitern beinhart auf die Leerrohre gestellt X-(

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Gerald Eіscher

Bauarbeiter sind anscheinend gerne Pfuscher. In einer früheren Wohnung wollte ich ein zweites SAT-Kabel einziehen. Die ersten 6 Meter gingen gut, danach war kein Durchkommen mehr. Es stellte sich raus daß das Rohr kurz vor der Dose ein U hatte, mit solch kleinem Radius daß es unmöglich war da rum zu kommen. "Natürlich" war das auch hinter dem Kaminofen, so daß ich auch nicht rankam um die Wand aufzuklopfen. Wenn/falls ich bauen würde, müsste ich denen jeden Tag auf die Finger schauen und sofort draufhauen wenn die solchen Mist auch nur denken. Aber wahrscheinlich denken die garnix außer "wann ist Feierabend".

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Andreas Neumann

Andreas Neumann snipped-for-privacy@postheo.de schrieb:

Standardbauart.

Anderes Gewerk :-)

Murphy ist halt überall.

Handwerker zu überwachen ist eine Tätigkeit mit großem finanziellen Potential. So mancher Bauherr glaubt irrig, er müsse während seines Bauvorhabens unbedingt arbeiten gehen, am besten noch des Geldes wegen Überstunden machen.

Mindestens jeden Abend mit offenen Augen (und gezückter Digitalkamera) über die Baustelle gehen und sich alles genau anschauen, was während des Tages gebaut worden ist, bringt finanziell möglicherweise mehr.

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Martin Gerdes

Gerald Eіscher schrieb:

Was ist hirnrissig? Bei uns läuft im Wohnzimmer diagonal ein Rohr (gerillter Kunatstoffschlauch) im Estrich und ich habe allein ein Lankabel und zwei Lautsprecherkabel zusammen eingezogen.

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Gerd Schweizer

Am 17.03.23 um 16:13 schrieb Gerd Schweizer:

Die Leitern auf die Leerrohre stellen und diese dadurch verdrücken. Was denn sonst?

Hättest du ebensolche Maurer gehabt und nicht darauf geachtet, hättest du nichts mehr einziehen können.

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Gerald Eіscher

Am 15.03.23 um 20:56 schrieb Thomas Einzel:

Auf dieser "Baustelle" vorher noch gar keinen.

Ja. Also, es handelt sich dabei um Lautsprecherleitung mit durchsichtigem Silikonmantel. Der zuständige PL von der Elektrofirma, die beim Bau dabei waren meinte, dass es stocken "muss", man müsste da "Flutschi" verwenden, was auch immer das ist.

Nach der Aussage habe ich es testweise mal mit einer 6mm2 H07V-K ausprobiert. Das ging ohne Probleme ganz einfach. Zumindest in dem einen Rohr. In dem anderen ist das nochmal eine gesonderte Geschichte.

Spricht etwas dagegen, für Lautsprecher statt der "üblichen" LS-Leitung mit Silikonmantel für UP-Verlegung "normale" Leitung wie z.B. H07V-K zu verwenden? Hat die LS-Leitung mit Silikonmantel irgendwelche akustischen besonderen Eigenschaften oder warum wird die überhaupt so speziell gefertigt?

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Thorsten Klein

Am 17.03.23 um 15:39 schrieb Martin Gerdes:

Das sind ja schlimme Aussichten :-(

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Thorsten Klein

Am 16.03.23 um 19:50 schrieb Andreas Neumann:

Das Thema SAT ist bei mir auch eins, hat aber mit dem Ursprungsthema nichts zu tun. Ich habe zwei SAT-Leitungen, allerdings ist der Signalpegel bei manchen Sendern sehr niedrig (8-9 dB, gemessen/angezeigt mit einer Dreambox), bei anderen wiederrum gut (12-13 dB). Da bei allen "üblichen" Sendern ein Bild zu sehen ist, ist es schwiewrig, das zu reklamieren.

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Thorsten Klein

Hi Thorsten,

Schmierstoff

Der Glauben von Hififetischisten. Unterschätze diesen nicht. Ich hatte mal bei einer spontanen Aktion nur noch genügend Klingelleitung greifbar, um eine Beschallung von 4 Boxen auf 6 Boxen zu erweitern (1000 m² zu beschallende Fläche bei einer Tanzveranstaltung). Da der Verstärker mit 2 * 400 W für diese zwei zusätzlichen Boxen völlig überdimensioniert war, habe ich schlicht den Klingeldraht (2* ca. 35 m) als Lautsprecherleitung (an 8 Ohm-Boxen) verlegt, also mit (weißem) Kreppband an die (weiße) Wand geheftet. Diese Leitungen haben nie geglüht und niemand hat je mitbekommen, dass da keine 6 mm² verlegt wurden. Nach nunmehr über 15 Jahren hat sich dieses Provisorium längst etabliert und nie jemanden auf irgendeinen Plan gebracht, dass da etwas geändert werden müsste. Die Peakleistung, die real über diese Boxen gehen, werden massiv überschätzt. Die akustische Wirkung zu dünner Leitungen auch. Was wurde seinerzeit nicht alles prophezeit, was da passieren würde: Vom Großbrand bis Ohrenschmerzen war alles dabei. Zum Schluss hats keiner negativ bemerkt. Die Beschallung war angenehm und die Leitungen sind heute noch im Einsatz.

Marte

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Marte Schwarz

Am 28.03.23 um 23:05 schrieb Thorsten Klein:

Sieh in einer Sendertabelle oder in der Dreambox nach, auf welchen Frequenzen die betroffenen Sender liegen. Ich vermute, die "schlechten" Sender liegen auf deutlich höheren Frequenzen als die "guten" Sendern. Ob die 4 dB Dämpfung im Rahmen des Erwartbaren liegen, sagt dann das Datenblatt des SAT-Kabels.

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Gerald Eіscher

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