Kabelschuh um 90° abwinkeln bei Blitzschutz erlaubt?

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Manuel Reimer schrieb:

Egal, was man da zurechtbastelt: Alu kriecht unter Belastung, heißt, sämtliche Klemmungen lockern sich. Das einzige, was hilft, ist eine federnde Klemmung, die sich automatisch "nachsetzt", z. B. Spiralfedern unter der Schraubenköpfen.

Ganz genau.

Wie, "eben deshalb"? Die Blitzspannung steht innerhalb von Mikrosekunden an, und danach isoliert die "schlechte Verbindung" nicht mehr - die Elektronik merkt davon nichts. Der Trick beim Blitzschutz ist nicht die möglichst gut leitfähige Verbindung, sondern eine Leitungsführung, die es dem Blitzstrom auch ermöglicht, den beabsichtigten Weg zu nehmen und nicht etwa aufgrund seines eigenen Magnetfelds vom Ableiter abzuspringen und "eigene Wege" zu gehen -

*dadurch* entstehen Brände. Dafür muß man den Ableiter möglichst "unverwinkelt" führen, weil das Magnetfeld dazu tendiert, "Kurvenradien" zu vergrößern. Die anstehende Feldstärke in Leiterrichtung hat ohnehin so gut wie nichts mit dem ohmschen Widerstand zu tun, sondern ist fast ausschließlich durch den Wellenwiderstand, also Kapazitäts- und Induktivitätsbelag des Leiters, bedingt: Blitzstrom ist ein Hochfrequenzvorgang. Der ohmsche Widerstand ist um mehrere Größenordnungen kleiner als der Wellenwiderstand von ca. 100 Ohm nur insofern von Bedeutung, als er die Leitertemperatur aufgrund des Blitzstroms bestimmt: Wenn der Leiter nach dem Blitzschlag glüht, dann kann er als Zündquelle wirken.

Du mußt schon einen auf Blitzschutz spezialisierten Betrieb beauftragen.

Nicht gut.

Auf welcher?

Womit er recht hat. Trotzdem Pfusch.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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Deine Lösung ist aber nicht besser.

Lutz

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Lutz Illigen

Das Stück zwischen Kreuzverbinder und Dachrinne ist aus Alu.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Weiß ich doch, aber welche Lösung *ist* denn besser...

Eine Potential-Ausgleichsschiene, im Außenbereich neben das Fallrohr zu basteln, scheint mir auch nicht wirklich üblich...

CU

Manuel

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Manuel Reimer

.. oder ein Federring unter der Mutter?

Wenn eine Spiralfeder aber den entscheidenden Unterschied macht: Sowas habe ich in allen Größen rumliegen.

Danke für die ausführlichen Infos. Ob die Leitung ideal geführt ist, weiß ich leider nicht. Ich hatte die gesamte Leitungsführung fotografiert, müsste aber erstmal nach den entsprechenden Fotos suchen.

Hätte es sowas in unserer Umgebung gegeben, hätte ich dort nachgefragt.

Wobei noch dazukommt, dass letztlich nicht ich entscheide, wer an der Baustelle was macht. Und derjenige, der entscheidet, war auch mit der Idee "10mm² im Versorgungsschacht" zufrieden.

Mich stört an der Sache nur, dass ich später eventuell auch dort wohne und dann doch gerne eine einigermaßen funktionierende Antennenerdung möchte, dass meine Sat-Technik (VDR) zumindest etwas geschützt ist.

Ich meinte, auf welcher Seite der Lötkolben heiß wird. Alle Bleche sind mit Silikon zusammengeklebt. Gelötet wurde nirgends.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Manuel Reimer schrieb:

Ich weiß nicht, ob das langt ...

Es ist nicht so ganz trivial: Wieviel man eine Schraube anzieht, bis sie "sitzt", weißt Du vermutlich. Der Schraubenschaft hat dann eine Zugspannung. Die Feder müßte so stark sein, daß sie selbst auch diese Zugspannung erzeugen kann, und das heißt, daß die Gänge der Feder nicht aufeinandergedrückt sind, sondern sie noch "Luft" hat. Genau dabei versagen Federringe üblicherweise kläglich: Die Schraube bekommt erst dann "Zug", wenn der Federring schon längst plattgedrückt ist. Der Witz ist eben, daß die Zugkraft auch dann erhalten bleiben muß, wenn sich das Werkstück "setzt". (Und verwende viel Fett: Federstahl ist korrosionsempfindlich! Rostschutzfarbe nützt nichts: Wenn sich die Feder setzt, platzt sie ab. Ok, man könnte das Ganze in Teer eingießen ...)

*staun*

Frag doch mal bei Dehn, ob sie Dir einen empfehlen können.

Bauteile gelegentlich überprüfen.

Das bringt so nichts - da muß noch ein Feinschutz zusätzlich vorgesehen werden. (Hat Dehn auch.)

Ach so.

Das ist trotzdem in Ordnung: Der Blitzeinschlag gliedert sich in zwei Phasen - in der ersten nähert sich der Blitzkopf sehr stromarm dem Einschlagpunkt auf ca. 100 m an. Dabei entsteht eine hohe Feldstärke zwischen den beiden, wobei die Ladung des Blitzkopfs Influenzladungen an den geerdeten Bauteilen hervorruft. Da es meist feucht ist und die Ladungsströme zum Aufbau der Influenzladungen sehr klein sind, stellen die Isolationen kein Hindernis dar, die Potentiale stellen sich auch an Isoliermaterialen wie Holz, Stein, Glas usw. ein. In der zweiten Phase bricht das Feld zwischen Blitzkopf und Erde zusammen, und es bildet sich eine stromstarke Fangentladung aus, die dann zur eigentlichen Blitzentladung anwächst. Wenn diesem Blitzstrom isolierende Zwischenschichten im Weg sind, dann hat er eine treibende Spannung im MV-Bereich "in der Hinterhand", um sie zu durchschlagen: Das bißchen Silkon stört den Blitz nicht wirklich, der geht trotzdem durch die Dachrinne. Die ist allerdings hinterher undicht, aber das wäre sie auch bei Verlötung - das bißchen Blech ist halt nicht blitzstromtragfähig.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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