Kurzschlusslaüfer im Stern statt im Dreieck betreiben

Hallo,
es geht um den neuen Drehstromasynchronmotor eines Absauggebläses (7,5kW).
Ist es aus Strom- und Verschleißspargründen sinnvoll, den Motor im Stern
statt im Dreieck zu betreiben, da die Saugleistung meist ausreicht? Erst bei erhöhten Anforderungen wird auf Dreieck geschaltet. Muss der Motorschutzschalter dann auf kleinere Werte eingestellt werden für Sternbetrieb (pi mal Daumen auf welchen Wert?)?
Der Motor wird recht warm schon nach 30min Laufzeit (von keiner anderen Maschine gewohnt). Ist das jetzt neuerdings so, das die Motoren "knapper" ausgelegt werden und früher einfach so überdimensioniert waren, dass eine Erwärmung nicht so spürbar war?
Danke.
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Stefan Lörchner wrote:

Stern
Erst
Stern-Dreieck-Anlauf von Elektromotoren: Der Stern-Dreieck-Anlauf wird verwendet um die hohen Ströme beim Anlauf von Elektromotoren abzumildern. Der Motor wird in zwei Stufen angelassen. Es sind Motoren mit der Spannungsangabe 400/690 V geeignet. Üblicherweise kommt der Stern-Dreieck-Anlauf für Motoren ab 2,2 kW in Frage. Unter 3 kW werden Elektromotoren normalerweise direkt angelassen. Für den Stern-Dreieck-Anlauf werden spezielle Schalter oder Schützkombinationen verwendet. In der ersten Stufe wird der Motor vom Schalter in Stern geschaltet. Hierdurch ist die Wicklung für die Spannung 690 V geschaltet, es liegen am Motor aber nur 400 V an. Hierdurch wird der Anlaufstrom in Grenzen gehalten. Nach dem Anlauf wird der Motor dann in der zweiten Stufe in Dreieck geschaltet. Hiermit wird der Motor für 400 V geschaltet, die dann am Motor auch anliegen. Nun darf der Motor mit seinem vollen Moment belastet werden. Unterbleibt das Weiterschalten in Dreieck und wird der Motor belastet dann führt dieses zum Schaden am Motor. Für den Stern-Dreieck-Anlauf werden zwischen Motor und Schalter nicht nur drei (+Schutzleiter) sondern sechs Leitungen benötigt (+Schutzleiter). Diese werden dann außerhalb des Motors vom Schaltgerät so geschaltet, dass sich sinngemäß eine Stern-, und eine Dreieckschaltung ergeben
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Am 2005-03-28 schrieb Stefan Lörchner:

Nimm ein Zangenamperemeter und beantworte dir die Frage selbst.

Entweder nimmst du einen Motor den du bei der Spannung dauernd im Stern betreiben kannst (230/400 V), dass wird eventuell aber dein Netzbetreiber bei 7,5 kW nicht so gerne sehen, oder du nimmst eine Anlaufsteuerung (Stern/ Dreieck, Sanftanlauf, FU). Bei letzterem und dem entsprechendem Motor wäre ein Teillastbetrieb (reduzierte Drehzahl) keine Schwierigkeit.

Überlege dir mal, was folgende Formel aussagt:
P(ab) = U * I * 1,73 * eta
(eta = Wirkungsgrad)
Berechne mal für einen Motor im Normalbetrieb und im Sternbetrieb die Stromaufnahme, wenn Nennlast gefordert wird...
Nun klar?
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
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Am Mon, 28 Mar 2005 23:58:05 +0200 schrieb Juergen Bors

Warum sollte es für den Stromversorger ein Unterschied sein, ob der Motor in Stern oder Dreieck geschaltet ist? Der Strom wird doch bei gleicher Leistung der gleiche bleiben.
--
Martin

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Am 2005-03-29 schrieb Martin:

Du darfst allgemein keinen Motor mit 7,5 kW direkt anlaufen lassen, es sei denn, der Vertrag mit dem Netzbetreiber erlaubt es. (Einschaltströme).
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
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Am Tue, 29 Mar 2005 17:16:37 +0200 schrieb Juergen Bors

Das heist, ich muß ihn mit Unterspannung (also Stern-Dreieck) starten und darf dehalb keinen 230/400V Motor verwenden, außer ich würde ihn zB mit einem FU starten.
Danke
--
Martin

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Da der Betrieb des Gebläses in Stern einem Betrieb mit reduzierter Spannung gleichkommt sollte das gehen, zumindest bei kleinen Gebläsen ist eine Drehzahlreduzierung durch reduzierung der Spannung üblich. Ob es geht müsste dir der Lieferant sagen können.

Bei automatischem Stern-Dreieckanlauf hatten zu meiner Zeit beide Schütz ein Motorschutzpacket.

Möglich.
Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
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Stefan Lörchner wrote:

1. Im "Stern" betreibst du den Motor mit Unterspannung. Das ist einmal die erste "Aha" - Erkenntnis.
2. Ein Gebläse ist die Last, die mit steigender Drehzahl auch steigendes Drehmoment vom Motor abverlangt (zumindest pi mal Daumen)
3. Ein Drehstrommotor unter der Nenndrehzahl / Kippdrehzahl "fährt" mit einem sehr schlechten Wirkungsgrad.
In deinem Anwendungsbeispiel sparst du zwar etwas Leistungsauf- nahme aus dem Netz aber das Verhältnis von Nutzleistung (Luft) zu Verlustwärme ist hundsmiserabelsaumäßigschlecht.
Es gibt 2 bessere Möglichkeiten: a) einen mehrpoligen Motor = mit niedrigerer Nenndrehzahl. Das wird konstruktionsmäßig kaum gehen. b) einen Frequenzumformer einbauen. Kostet heute nicht mehr die Welt ccc) den Ventilator nur ein paar Minuten laufen lassen, dann ausschalten und die Leute vor dem Lärm schützen. Eine solche Schaltuhr gibts als Mini-SPS spottbillig, sogar mit Thermometer- eingang.
Der Dauer-Sternbetrieb ist SCHROTTREIF.
MfG
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
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Franz Glaser (KN) wrote:

Schon klar. Aber wenn der Motor zu Testzwecken mechanisch nicht belastet wird, dürfte man dann längere Zeit im Sternbetrieb fahren?
--
mfg Rolf Bombach


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Rolf Bombach wrote:

;-))))
ja. [handaufsherz]
du darfst auch einen Trafo lange Zeit im Leerlauf auf der Primärseite mit mit Unterspannung beaufschlagen. Der Blindstromkompensator wird das schon ürgendwie hinbiegen.
Beim Motor ist das nur ein kleinwenich komplizierter aber auch da wird der Ventilator das schon schaffen.
;-> sücher.
Btw.: die beiden Pünktchen beim ... laüfer ... gefallen mir ganz außerordentlich. Das muß sofort in die neue Rechtschreib- regel aufgenommen werden.
--
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Hallo Stefan,
das Umschalten auf Sternschaltung macht nicht viel Sinn. Die Drehfelddrehzahl ist frequenzabhängig und damit konstant. Bei Umschaltung auf Stern reduziert sich die Drehzahl im Dauerbetrieb nur unwesentlich, die abgegebene Leistung bleibt also fast gleich. Was der Motor an Unterspannung bekommt, kompensiert er sich durch erhöhte Stromaufnahme. Gewonnen hast Du also nichts. Höchstens die Tatsache, daß bei Gebläsen die Leistung exponentiell zur Drehzahl steigt und sinkt, könnte zu etwas weniger Leistung in Sternschaltung führen, der Effekt wird also klein sein.
Zur Erwärmung: Je nach Temperaturklasse und verwendetem Isoliermaterial kann ein Motor schon ganz schön warm werden. Ist ohne Messung der Temperatur ohnehin alles subjektiv. Schau mal nach, ob die Kühlluft ungehindert strömen kann, da liegt oft die Ursache für Überhitzung.
Grüße
Jürgen
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