Ich vervollständige den Satz mal: Für Anfänger, die auch basteln, löten, nichts verstehen, und Anfänger bleiben wollen, Nührmann. Auch für Anfänger, die Freude am Auffinden längst ausgestorbener Germanium- transistoren haben. Auch lernt man, wie man mit geschicktem Wiederholen auch dickste Bücher vollkriegt. Auch lernt man, wie man mit geschicktem Wiederholen auch mehrere dicke Bücher vollkriegt. Auch lernt man, wie man mit geschicktem Wieder- holen etc...
NF/HF/Regeltechnik kommen da zu kurz, aber sonst würde das Buch doppelt so dick. Grosser Pluspunkt ist die Lesbarkeit, kein akademiologisches Geschwurbsel, kein erhobener Zeigefinger und kein Pestalozzistil, letzterer kommt manchmal bei T&S durch. Für Leute, die einen Einstieg in die praktische Elektronik haben wollen, kann das Buch eine Offenbarung sein. Ich würde allerdings _dringend_ zur amerikanischen Original- version raten, auch (oder gerade wenn) es am Anfang sprachlich hapert und harzt. So billig kommt man nie mehr zu einem Kurs in technischem Englisch. BTW, beim Ausdruck "Elektronik" aufpassen, da er in Europa unterschiedlich aufgefasst wird. Hier wird darunter meist (eigentlich korrekterweise) die Wissenschaft von den steuerbaren Ladungsträgern so genannt, zerfallend in Vakuumelektronik und Festkörperelektronik. Alles andere ist Schaltungstechnik und wird von den Hardcore-Elektronikern im obigen Sinne irgendwie als bäh betrachtet. Daher kommt es, dass europäische Schaltungstechnik-Bücher, oft IMHO alibimässig und oft mehr schlecht als recht, am Anfang umfangreiche Festkörper-Elektronik-Kapitel aufweisen. Im angelsächsischen ist bei Elektronik die Schaltungs- technik meist inklusive, man reitet dann auch nicht so auf (pseudo-) Wissenschaftlichkeit rum und nennt schon mal ein Buch _Art_ of electronics. In Europa scheint Praxisferne geradezu Pflicht der Universitäten zu sein. Das geht so weit, dass sich Studenten und Lehrkräfte von bekanntermassen linken Hochburgen ostentativ weigern, eine Entwicklung in die Praxis umzusetzen, wegen angeblicher Dual-Use- Gefahr...
Nein, das sucht er ganz sicher nicht. Was er sucht, ist "Art of Electronics".
(Klartext: Die deutsche Übersetzung hat einige haarsträubende Fehler - z.B. wurde "silicon" mit "Silikon" übersetzt. Daher würde ich das englische Original vorziehen. Nebeneffekt: Man lernt auch gleich noch die englischen Fachbegriffe.)
Nicht unbedingt. Von Nührmann gibt es auch Schaltungssammlungen aus (mehreren Jahrzehnten) Industrieelektronik, die sind schon interessant, um es mal positiv auszudrücken.... Allein schon historisch um zu sehen, was man früher für Umwege machen und welchen Aufwand man treiben musste für Probleme, die heute eher "trivial" aussehen. Aber wiederum auch diese keine Kochbücher für Anfänger.
Kommt drauf an, was der Anfänger nun wirklich will. Nur Basteln und Löten ohne zu hirnen (warum auch nicht, an irgend einer Ecke muss man bei komplexen Themen anfangen, und einfach-mal-draufloss ist nicht die ungeeignetste Wahl), da würd ich jetzt zuerst mal einen Bausatz empfehlen. Ich kann nur von mir aus sagen, nach dieser Phase wäre ich _extrem_ froh gewesen, mir wäre ein AoE in die Hände gefallen.
Hm, kenn ich nicht, zum Studieren (nachdenken über das Thema mein ich jetzt, nicht das in die Uni rennen) sind ältere Texte durchaus interessant, aber eben nicht als Kochbuch für Anfänger geeignet.
Die Vogel-Bücher sind Altlasten, die durch reinen Zufall (oder weil die Grundlagen halt gleich bleiben) aktuelles enthalten. Dieser Anteil reicht aber immer noch, um sie quasi zu Standardwerken zu machen.
Wenn das die Bücher vom Vogel-Verlag sind, rühme ich sie explizit
*nicht*. Weder einem Theoretiker, noch einem Praktiker sind diese viel Nutzen. Bloss haufenweise FH/Uni-Dozenten finden diese interessant. Ja, das ist bereits das zweite Mal in dieser Woche, dass ich über diese Bücher herfahre. Ich habe mir diese Meinung nach dem Studium 3er Vogel-Bücher gebildet. Is' halt bloss 'ne Meinung
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