Meine Zeit als Starkstromelektriker liegt sehr lange zurück, daher eine
Frage: Darf man in Räumen von einer Steckdose, die in einem Ring liegt
als dritten Anschluß ein Litzenkabel zum Rolladenmotor führen?
Hintergrund: Heute holte mich ein Nachbar, weil er im Wohnzimmer keine
Spannung mehr hatte, nachdem immer die Sicherung flog. Als Ursache fand
ich den neuen Rolladen. Die Litze war auch weder mit einer Kabelhülse
noch gelötet mit fransigem Kupfer geklemmt. Es dürfte 0,75 Draht sein.
Nachdem ich die beiden Leiter abgeschraubt hatte, war das Problem beseitigt.
Alles Bewegliche vom Bügeleisen bis zum Rasierer hat doch Litze.
Also kann und darf auch ein Rolladen über ein flexibles Kabel an der
Schukodose angeschlossen sein.
w.
Moment. Wie war das.
Hat er die Litze eingemauert?
Dann ja.
Wenn nicht, dann nicht.
Selbstverständlich darf ein Gerät auch wo angeschraubt sein
und ich stecks mit dem Gummikabel an.
w.
w.
Hallo Namensvetter,
was meinst Du denn mit *im Ring* liegen? Ich kenne Ringleitung nur aus
England, bei uns ist sowas doch garnicht zulässig?
Was die Versorgung des Rolladens angeht: naja, irgendwoher mußte
der Strom wohl kommen :-)
Wenn Du Litze meinst wird das wohl Schlauchleitung sein (H05VV-F),
die ist tatsächlich nicht für ortsfeste Verlegung zugelassen.
Das hat übrigens nichts mit der Litze zu tun (wie die anderen meinten)
sondern mit der ungeeigneten Isolierung der Schlauchleitung.
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Litze an sich, sie muss dann
aber korrekt verwendet sein (also z.B. immer schön Aderendhülsen
drankrimpen, wenn die Klemmstelle nicht explizit auch für Litze
geeignet ist). Löten ist sowieso tabu.
Was die Drahtstärke angeht: 0,75 wären kein Problem, wenn alle Rolläden
an einem Kreis hingen, der entsprechend (niedrig) abgesichert ist.
Wenn die Versorgung aber von einer Steckdose abgeht, dann muß natürlich
(mindestens) der gleiche Querschnitt genommen werden, wie für den
Kreis, an dem die Steckdose hängt. Sonst kann der Leitungsschutzschalter
ja nicht mehr seine Funktion ausüben, nämlich im Fehlerfall die
Leitung zu schützen.
Gruß
Gerd
Das ist eine ganz furchtbare Form der Elektroinstallation:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ring_circuit
Sie hat verschiedene Nachteile.
So hat so eine Schaltung u.U. zwei Sicherungen je Kreis und
'funktioniert' noch, obwohl eine durchgebrannt ist.
Dann wirkt der Ring wie eine Spule und induziert in Feld in die
Wohnräume, welches alle Netzstörungen als schwingendes Magnetfeld in die
Innenräume überträgt. Ob das schädlich ist oder nicht, da streiten sich
die Leute. Allerdings würde ich tendenziell davon abraten.
Dann ist sowas natürlich auch schwierig zu testen und zu reparieren. Und
falls man unerwartet auf eine Ringleitung trifft, dann kann der
Elektriker evtl. eine 'gewischt' kriegen.
Und Fehlerstrom-Schutzschaltung geht damit wohl auch nicht.
Also: ganz übler Sche***!
TH
Meistens nur eine Sicherung, zwei kommen aber vor.
Vernachlässigbar, die Felder in L und N kompensieren sich fast völlig,
bei einer "Luftspule" mit 10 Meter Durchmesser passiert da nicht viel.
Nö, nur anders als in .de gewohnt.
Nö, geht durchaus.
Ganz und gar nicht, man kommt mit dem halben Kupferquerschnitt aus.
30A Absicherung mit 1,5 mm², allerdings braucht jeder Abzweig eine
eingene Sicherung, bei den Briten halt im Stecker.
Die Stecker werden etwas klobig...
Zweiseitige Speisung ist toll, mach ich am liebsten mit 4x120mm² Cu
vermascht :-)
Butzo
Am Donnerstag, 2. Mai 2013 12:12:54 UTC+2 schrieb Klaus Butzmann:
Legal in GB aber in der Hausinstallation bloß eine.
Es kommt schon bei der Inbetriebnahme eine weitere Messung hinzu, nämlich
die niederohmige Durchgängigkeit des Rings.
Bei der Beteiligung von Heimwerkern - und mit der ist eigentlich immer zu r
echnen - leider schon. Ringunterbrechungen und ungesicherte Stichleitungen
z.B. zu Leuchten sind ziemlich kriminell.
Bei den Briten darf nur bis zu 2/3 der zulässigen Belastbarkeit abgesiche
rt werden, d.h. 32er-Ring mit 2,5 mm2. Teilt man den Spaß in zwei 16er-St
romkreise spart man ein paar Meter Kupfer (der Ring muss ja geschlossen wer
den) und hat exakt die gleiche verfügbare Leistung.
Davon mal abgesehen. Überbrücken der Sicherung macht auch richtig Spa
ß, und Selektivität zwischen den trägen BS1362-Sicherungen und B-LSS
im Verteiler ist auch nicht gegeben.
In solche Größenordnungen gehört dieses System auch hin, bloß nicht
in den Haushalt.
sg Ragnar
Und selbst, wenn sie sich nicht aufheben würden - wo soll er
denn herkommen, der Boese[tm] Elektrosmog bei 50Hz, 230V und
max. 30A?
Wenn da bei wenigstens einem der Werte noch mindestens ein "k"
zwischen Zahl Einheit stünde, hätte ich ja Verständnis...
Ansonsten ACK zum Rest des Postings.
Schaltnetzteile, Computer, Motoren, Flachbild-Fernseher,
PowerLiner-Adapter etc.
Alles mögliche 'funkt' auf der Netzleitung in kHz bis MHz. Wenn ich die
nun um mein Schlafzimmer wickle, dann vibriert innerhalb dieser 'Spule'
alles aus Metall .
Die Größe der Spule geht glaube ich nicht direkt in die Stärke des
B-Feldes ein, sondern über die Leistung. Man kann also auch RIESENgroße
Spulen bauen, braucht dann aber richtig Leistung.
Aber die steht ja auf dem Netz zur Verfügung.
Ob solche Felder stören oder nicht, da würde ich sagen ' ...das hängt
davon ab ...'.
Ich meine aber, daß man so wenig Störfelder wie möglich erzeugen sollte.
Insbesondere Magnetfelder höherer Frequenz und Stärke stelle ich mir
schädlich vor, wäre aber wegen Details überfragt.
Also möglichst keine Ringe oder Maschen im Stromnetz, sondern die Fläche
zwischen Hin- und Rückweg so klein wie möglich, am besten die Kabel noch
verdrillt und abgeschirmt und alles gut geerdet.
TH
Wirklich? Ich mein, zur ersten Steckdose geht es 1 m rechtsrum und
20 m linksrum um den Raum. Wie soll letztere Leitung die erste sig-
nifikant entlasten? Klar, man könnte die Enden mit Schlaufe zuführen,
bräuchte dann doppelt so lange halb so starke Leiter ;-)
Hallo,
wenn man auf den 20 m 5 Steckdosen verteilt hat, dann klappt die
Entlastung halt nur so einigermassen bei den 3 in der Mitte, aber nicht
bei den anderen 2.
Bye
Am Dienstag, 16. April 2013 16:32:30 UTC+2 schrieb Gerd Schweizer:
r eine
liegt
hren?
?lse
5 Draht sein.
gt.
1) Die feste Verlegung von PVC-Schlauchleitung ist eingeschränkt zuläss
ig, allerdings schiebt die VDE anscheinend die Verantwortung an den Leitung
shersteller ab, der muss bestätigen, dass der Leitungsmantel für den di
rekten Kontakt mit Putz geeignet ist. In Rohr ist die Installation unproble
matisch. Die österreichische ÖVE EN-1 lässt die Verlegung hingegen pa
uschal zu.
2) Im Falle eines Rollladenmotors lassen die Normen kleinere Querschnitte z
u, da die Leitung fix nur einen Verbraucher mit gegebener Last versorgt, de
n Überlastschutz übernimmt also der Verbraucher. Der LSS ist nur für
den Kurzschlussschutz zuständig.
3) Feindrähtige Adern (Litzen) müssen gemäß VDE und ÖVE gegen Abs
pleißen gesichert werden, das bedeutet Aderendhülsen oder nur fabriksm
äßig mögliche Tricks wie Verdichten oder Verschweißen. Löten ist
nur dann argumentierbar, wenn kein Zinn unter dem Druck einer Schraube steh
t.
4) Keine mir bekannte Steckdose ist für den Anschluss von drei Leitern pr
o Klemme freigegeben, man müsste also hinter der Steckdose Klemmen setzen
, entweder Dosenklemmen oder Wago 222, wobei letztere sehr voluminös sind
. Genau das war hier wohl das Problem, drei Leiter und sehr unterschiedlich
e Querschnitte.
5) Mit Ringleitung meinst du wohl eher eine Verkabelung, bei der die Leitun
g vom LSS ausgehend von einer Steckdose zur nächsten geschleift wird, qua
si nach Girlandenart (aber natürlich alle Steckdosen parallel geschaltet)
, oder?
Ein britischer Ring, bei dem beide Enden auf dem gleichen LSS mit Nennstrom
> Iz der Einzelleitung aufgelegt sind, ist in DE klar unzulässig.
bei der die Leitung vom LSS ausgehend von einer Steckdose zur nächsten
geschleift wird,
quasi nach Girlandenart (aber natürlich alle Steckdosen parallel
geschaltet), oder?
Richtig, deswegen gibt es auch nur eine Einspeisung etc..
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