Leitung abstellen

Tach,

die FAZ weiß:

| Fast zwei Stunden dauerte es, bis der Energieversorger den | Unfallpunkt orten und die Leitung abstellen konnte.

Da es ja wohl kaum zwei Stunden dauern kann, eine Stelle zu /orten/, an der sich bereits Rettungskräfte in Warteposition befinden, dürfte das Problem eher darin bestanden haben, die dort transportierte Leistung auf andere Wege zu schicken - oder warum hat das so lange gedauert?

vG

Reply to
Volker Gringmuth
Loading thread data ...

Hier gibt es Video dazu:

formatting link
Zwei Stunden ist blamabel. Warum konnte die Feuerwehr nicht einfach durchgeben, wo das ist, und das E-Werk dann den Schalter umlegen?

Reply to
Joerg

Eben das ist meine Vermutung - dann wäre vielleicht ganz Oberschwaben eine Stunde ohne Strom gewesen, und daher mußte man die Leistung erstmal auf andere Leitungen routen, bevor man diese Leitung abschalten konnte.

Andererseits soll ja gerade das durch ein Verbundnetz minimiert werden.

vG

Reply to
Volker Gringmuth

Am 18.08.2008 22:32:43 schrieb Volker Gringmuth:

Die Aussage "Fast zwei Stunden dauerte es, bis der Energieversorger den Unfallpunkt orten und die Leitung abstellen konnte." kann nur Schwachfug des Reporters sein. Es kann eigentlich nur damit zu tun haben, das man den entsprechende Teil dieser 380 kV Leitung nicht einfach kurzfristig abschalten wollte oder konnte, ohne eine größeren Stromausfall oder Probleme mit einem Kraftwerk zu provozieren. Um das beurteilen zu können müsste man wissen, wie der entsprechende Leitungsabschnitt im Verbundnetz eingebunden ist. Als Laie stelle ich mir vor, das schlimmstenfalls für die Abschaltung dieser Leitung auch die [Not]-Abschaltung eines Kraftwerkes notwendig sein könnte, falls das Kraftwerk gerade an dieser Stichleitung hängt.

lG Ferenc

Reply to
Ferenc Staedter

Das Ultraleicht-Flugzeug ist offenbar am Erdseil hängen geblieben. Wenn kein anderer Leiter berührt wurde, dann gab es noch nicht einmal eine Erdschlussmeldung. Trotzdem muss die betroffene Leitung bei Angabe der exakten Koordinaten schon schneller eingrenzbar und freizuschalten sein, denke ich. Aber wenn da mehrere Leitungen laufen (was ja zu sehen ist) dann muss auch erst die richtige benannt werden. Unter Umständen könnten Mastnummern helfen.

Dass dabei die Versorgungssicherheit eine Rolle spielte, glaube ich nicht. Erstens gehen die Menschenleben vor, zweitens wird das Netz so betrieben, dass jede beliebige Leitung ausfallen kann, ohne dass es zu Ausfall oder Überlastung kommt. Der Schiffstransfer der Mayer-Werft war da eine unrühmliche Ausnahme.

Reply to
Werner Holtfreter

Hallo, Ferenc,

Du (Ferenc.Staedter) meintest am 18.08.08:

Vermute ich auch. Denn das würde bedeuten, dass der Mann in der Schaltwarte den Leitungsabschnitt mit 2 Menschen "am Draht" zwei Stunden unter Hochspannung gehalten hat, nur wegen der Versorgungssicherheit.

Wenn das tatsächlich so gewesen ist, dann hätte er zwei Stunden lang nicht fahrlässige, sondern vorsätzliche Tötung riskiert.

Viele Gruesse! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Koennte sein, aber BBC Internet-TV sagte das gleiche.

Wenn da zwei noch lebende Menschen drin waren wie in diesem Fall, haetten die Jungs hier dennoch abgeschaltet. Das kommt oefter vor, meist wenn mal wieder ein Teenager mit seiner Rennsemmel in einen Masten geknallt ist. Klar stinkt es mir, wenn im Buero das Licht ausgeht. Aber es ist mir dennoch lieber, dass die Feuerwehr den Typen da schnell rausholen kann.

Reply to
Joerg

Du unterstellst damit, dass da jemand zwei Menschenleben gegen einen größeren Stromausfall abgewogen hat!

Ein trauriger Beleg für die ethische Bildung heute und hier.

Reply to
Werner Holtfreter

Mastnummern und Photos. Sollte doch moeglich sein, das von einem Polizei- oder Feuerwehrfahrzeug zu senden.

Und selbst wenn das Netz ausfaellt, da wuerde ich mich nicht beschweren. Hauptsache die Leute kommen heil raus. Manchmal erkennt ein scheinbar nicht Verletzter zu spaet, dass es irgendwie doch einen Milzriss gegeben haben muss. Wenn's vor den Augen dunkel wird, ist es aber zu spaet.

Reply to
Joerg

snipped-for-privacy@gmx.de schrub...

UL? Ich fürchte, das war schwerer. Aber vor dem Flugplatz sind noch Bäume/Wald und etliche Häuser.

Was wollte der in 25m über der Autobahn und der Stromleitung? Ich kann mir vor allem bei den drei recht hohen Gebäuden in der Verlängerung der Landebahn nicht vorstellen, dass das der Gleitpfad ist. Ich hoffe mal, dass da noch einige Fragen gestellt werden, bevor der seine PPL wiedersieht.

Eben: und deswegen ist einfach mal Strom abstellen und darauf hoffen, dass der Notstromer den OP bei der Operation am ruhenden Herzen weiterversorgt, nicht drin.

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis: in der Theorie gibt es keinen.

Ich denke, dieses Fanal und die vermutlich mal wieder topaktuelle Rufliste der HiOrgs wird Ursache für die Verzögerung gewesen sein.. (Sagt meine Glaskugel.) Oder ist EnBW/E.on/Vattenfall/RWE an einem der Fernsehsender beteiligt oder an den Einnahmen durch Übertragungsrechte (geschah auf deren "Gelände")?

Falk D.

Reply to
Falk Duebbert

Etwa 350kg Leergewicht, nicht gerade die Welt, weiss aber nicht ob das bei Euch unter UL laeuft:

formatting link

Bei so kleinen Maschinchen reicht eine dicke Boe. Er will wohl eh nie wieder fliegen, soll er gesagt haben.

Wie schnell das geht, habe ich mal trotz Profi-Piloten mitbekommen. In einem Ruck waren wir rund 50m neben der Mittellinie. Der Pilot brach den Landevorgang sofort ab mit dem Worten "Oh s..t!"

Das tun sie in guten Krankenhaeusern immer. Selbst PCs werden heutzutage oft durch echte Online-UPS versorgt. Wenn kein Piepser eingebaut waere merktest Du nichtmal, dass der Strom weg ist.

Reply to
Joerg

Volker Gringmuth schrieb:

Experten in Energieübertragung unter sich...

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Rat mal, warum ich frage ... lieber für fünf Minuten ein Narr sein als es für immer bleiben.

vG

Reply to
Volker Gringmuth

Nö, ist ein "normales" Kleinflugzeug der Echo-Klasse (D-Exyz), kein Ultraleicht (die heißen D-Mxyz).

Richtig, aber das scheint mir durch das Gewicht (und infolge gebrochener Mastspitzen) bis unterhalb des oberen Außenleiters runtergezogen zu sein.

Das beruhigt doch :)

vG

Reply to
Volker Gringmuth

Man geht also das konkrete Risiko ein, daß zwei Menschen vom Seil in den Tod fallen, um nicht das unwahrscheinliche Risiko eingehen zu müssen, daß eine USV im nächsten OP spinnt?

Get real! Nach der Logik dürfte kein Notarzt zum Einsatz fahren, denn es könnte ja sein, daß er auf der Fahrt einen Herzinfarkt bekommt und zwei weitere Menschen überfährt.

Die tatsächlich vorhandene Gefahrsituation ist immer die vorrangige.

vG

Reply to
Volker Gringmuth

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Falk Duebbert schrieb:

Aber sicher. Daß die Leitung seitens des Betreibers nicht unverzüglich freigeschaltet und geerdet wurde, *kann* nur daran liegen, daß der von nichts wußte (hoffe ich aber mal *ganz* stark). Wenn irgendwo wer in der Leitung hängt, dann wird sich aber niemand, der geringfügig Ahnung von Strom und so hat, irgendwelche Gedanken über die Versorgungssicherheit machen.

Wobei ich die "Rettungskräfte" nicht so ganz verstehe: Den Leistungsschaltern kann man hervorragend auch vor Ort eine "Abschaltempfehlung" mitteilen - notfalls mittels eines Wurfseils. (Hier an der Uni war mal Theater: Ein Bagger hatte die Oberleitung der Straßenbahn erwischt und stand ein bißchen unter Spannung, und alle machten sich ganz entsetzlich in die Hose (großflächige Absperrung mit Polizei und allem Tamtam), anstatt daß mal einer die Strippe einfach kurzgeschlossen hätte. (Möglicherweise hätte man die Schaufel auch einfach wieder von der Leitung wegnehmen können, aber da hatte dann der Baggerführer wohl wieder mehr Angst als Vaterlandsliebe. Dabei hätte der wohl sowieso auch einfach ganz gemütlich aus seinem Arbeitsgerät aussteigen und weggehen können - evtl. einen Gummimatte/Plastikfolie am Ausstieg auf den Boden legen, und gut.) Ich hatte erst hinterher davon erfahren, sonst hätte ich schlicht selbst Hand angelegt - naja, das Problem in solchen Fällen sind dann natürlich die Polizisten, die dumm rumstehen, sich wichtig machen und sinnvolle Maßnahmen verhindern.) Die Spannung hätte schon deswegen weggemußt, weil bei einer Berührung der durch das Erdseil geerdeten Maschine mit einem Leiter diese sofort in Flammen aufgegangen wäre (Kraftstoff).

Übrigens erstaunlich, wie haltbar die Erdseile sind: Mastspitze komplett umgeknickt, Flugzeug (ungefähr 1 t?) hängt drin fest, aber das Seil hält. (Ob das Flugzeug wohl relativ unbeschädigt geblieben ist?)

Das mag wohl sein.

Hm.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Je nach Lesart (und Vertrauen in die Reaktorsicherheit) könnte man auch sagen: Er hat zwei Menschenleben gegen das Risiko einer RESA / Kernschmelze abgewogen.

Reply to
Carsten Schmitz

Ich glaube aber eher, dass die genaue Leitungsbezeichnung einfach unklar war. Dazu vielleicht noch Chaos, wer wen anzurufen hat, mit allen denkbaren unglücklichen Verkettungen von Unvermögen, Missverständnissen, Inkompetenz und Ignoranz.

(Ich erinnere mich an einen Großbrand. Eine LG der FF wurde mehr als 5mal angepiept, ohne dass sich jemand meldete. Der Grund war, dass der Funkalarm fälschlich immer auf dem Kanal des Rettungsdienstes gesendet wurde, sämtliche Piepser der FFler also stumm blieben. Natürlich konnten sämtliche RD Besatzungen mitkriegen, dass da Florian D*** zum X-ten mal auf dem RD-Kanal die LG18 alarmierte. Und natürlich hätten die am Funk befindlichen Feuerwehrler mitbekommen müssen, dass trotz mehrfacher Anforderung durch den ELW eben kein Funkalarm auf deren Kanal erfolgte. Ich glaube, dass diese scheinbare Nicht-Reaktion der LG18 bis heute unerklärbar ist bzw. denen als Makel anhaftet. Woher ich das weiß? Sag ich nicht.)

Reply to
Carsten Schmitz

Moin,

Carsten Schmitz schrub:

Na hallo, bei all den redundanten Sicherheitssystemen in einem AKW glaubst du doch wohl kaum, dass dieses schon dann hochgeht, wenn so eine popelige Stromleitung zusammenbricht. Wenn dem so wäre, dann wäre das Sicherheitskonzept ja wohl für den Ar***. Ich denke, jedes Kraftwerk muss eine komplette Leistung notfalls vor Ort wegkühlen können, notfalls Strom in die Erde leiten bis es dampft oder gigantische Lichtbogen machen oder.....

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Moin,

Joerg schrub:

Das ist normal, kaum ein Pressemensch recherchiert selbst vor Ort sondern meist wird nur zitiert, allerdings ohne das anzugeben. Eine einzige missverständliche Aussage von einem Feuerwehrmann gegenüber einem Lokalreporter kann da leicht zu führen, dass die ganze Weltpresse eine Falschmeldung verbreitet.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.