Löten oder klemmen

Moin allerseits,

ich hab gerade das Vergnügen, eine Installation für eine Telefonanlage zu machen. Vorne dran ist die Anlage selbst, angeschlossen sind ca. analoge 6 Telefone und ein Fax. Die Kabellängen sind bis zu 45 Meter pro Stück.

Nun würde ich gerne die brauchbaren Teile der alten Installation einbinden. Dazu muss ich ab und an schlicht zwei Kabelenden verbinden. Ich würde das einfach verlöten, Schrumpfschlauch drüber und gut ist. Nun hat mir ein Bekannter, der mal bei der Post war, gesagt, Löten bringe auf Dauer Kontaktprobleme. Für mich scheint das unlogisch bei den Spannungen und Stromstärken in einer Telefonanlage. Die Methode der Wahl wären Schneidclips. Allerdings wußte er auch nicht, warum. Aber die Post hat es so gemacht. Ich würde von mir aus bei diesen federbelasteten Clips auf Dauer mit Problemen durch Korrosion rechnen und Lötverbindungen für dauerhaft problemlos erachten.

Weis da jemand genaueres drüber?

Prabodh

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Prabodh C. Brendler
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Prabodh C. Brendler schrieb:

[Telefondrähte verbinden, wie?]

Moin auch!

Ich habe schon oft gesehen, daß die Drähte einfach nur abisoliert und verdrillt wurden. Dann isoliert, meist mit Hilfe eines Schlauches, und umgeknickt. Scheinbar lange haltbar.

Ich selbst verwende diese Scotchlok-Verbinder, siehe z.B:

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Auf der Suche nach einem Link dazu habe ich noch diesen Beitrag gefunden, da wurde auch z.B. über's Löten diskutiert:

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HTH, Axel

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Axel Rauch-Grapengeter

Prabodh C. Brendler schrieb:

Löten bringt dann Probleme, wenn nicht richtig gelötet wird, also Kaltlötstelle oder der Draht lediglich um Lötstifte herumgewickelt wird. Derzeit beliebte Verbindungsmethode von Fremdfirmen die für die Telekom arbeiten. Führt irgentwann zu Störungen.

Früher wurde in den Verteilerkästen (KVZ) der Post ausschließlich gelötet.

Nennt sich LAS+ Klemmleisten. Draht wird ohne abisoliert zu werden eingedrückt. Läuft unter Kaltverschweißung. Die Drahtisolierung isoliert auch die Kontaktstelle ab.

Du kannst ja die Scotch look mit Fettfüllung verwenden. Wichtig nur, daß die Klemmen nicht schräg eingedrückt werden. Passiert oft (in der Regel) bei Benutzen einer Kombizange. Entweder darauf auchten oder spezielle Zange anschaffen ;-)

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horst-d.winzler

Verdrillt ohne löten war bei Telefon in Ordnung, solange die Klingel des Telefons noch mit heftigen Spannungswechseln angesteuert wurde. Das hat korrodierte Kontakte bei jedem Anruf gefrittet. Bei heutiger Niederfrequenz-Signalisierung entwickeln diese Verbindungen Übergangswiderstände - gar nicht gut. Für Datenleitungen z.B. mußte unbedingt gelötet werden, bevor die Verteiler in Schneid/Klemm-Technik üblich wurden. Da waren gewickelte Verbindungen eine häufige Störungsquelle.

Für ein paar Verbindungen würde ich bedenkenlos löten, jedenfalls wenn man in Kauf nehmen kann, daß es vielleicht nur 50 Jahre hält. Ich mach das jedenfalls zuhause so. Wenn du viel machst, sind die modernen Klemmverbinder natürlich praktisch.

Grüße

Joachim

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Joachim Boensch

Ich pers=F6nlich habe bei mir f=FCr diesen Zweck die Wago Mikroklemmen verwendet und die halte ich f=FCr diesen Zweck f=FCr ideal.

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MartinKobil

LSA+

(_l_öt-, _s_chraub- und _a_bisolierfrei)

vG

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Volker Gringmuth

Nimm WAGOs und gut.

Lutz

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Lutz Illigen

Nein. Lötzinn und Kupfer korrodieren mit den Jahren. Du solltest das Lötzinn ungefähr wie einen Klebstoff betrachten, mehr nicht. Es leitet nicht gut, ist nicht elastisch und frißt sogar das Kupfer ein wenig auf.

Kupfer ist ein etwas mangelhaftes Federmetall aber immerhin. Solang Cu mit Cu kontaktiert und sonst nix, bist du am besten dran. Halt es von Feuchte fern, besonders von aggressiver.

Cu mag nicht oft gebogen werden oder gehämmert, da wird es spröde. Danach sollte es geglüht werden aber dann ist die Isolation weg:-(

Deswegen wird statt Cu meistens eine Legierung verwendet, Ms zum Beispiel, das federt besser und verträgt sich galvanisch mit Cu noch einigermaßen.

Alu ist eine Sau. Da "frißt" eine Schraube so drin, daß nur mehr eine Handgranate hilft :->

Bestimmte Legierungen sind nicht so schlimm. Alu federt nicht!

MfG

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Franz Glaser (KN)

Ich kann nur sagen, dass vernuenftig geloetete Verbindungen ewig halten. Sonst wuerde der alte Sachsenwerk oder der alte Astor im Buero wohl nicht mehr funktionieren duerfen. Beides Roehrenradios aus den 50's in "Sauerkraut-Loettechnik", 1x Germany, 1x Australia. Bleifrei wuerde ich das persoenlich allerdings nicht machen, dem Zeug traue ich (noch) nicht.

Dann gibt es (vermutlich auch bei Euch) die 66-Blocks, in die man Kabel als Schneid-Klemmverbindung reinpresst. Habe ich auch hier. Wobei die Telco Service Leute da hin und wieder "nachdruecken" muessen.

Ein wenig verzwirbeln und Wire Nut draufdrehen geht auch, ist hier quer durch's Haus so gemacht und haelt seit 1970.

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Joerg

Axel Rauch-Grapengeter schrieb:

Stimmt gar nicht, ich benutze die mit Fettfüllung. Irgendwie übersehen...

Axel

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Axel Rauch-Grapengeter

Franz Glaser (KN) schrieb:

Hallo,

für Kontakfedern nimmt man doch Berylliumkupfer, das leitet und federt doch besser als Messing.

Bye

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Uwe Hercksen

Prabodh C. Brendler schrieb:

Hallo,

die Post hat selber Jahrzehnte lang in den Verteilerkästen gelötet, das konnte man manchmal an der Strasse beobachten.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 28.09.2008, 00:44 Uhr, schrieb Prabodh C. Brendler :

Diese kleinen Wago-Klemmenblöcke sind an sich sehr praktisch. (Nicht ganz geschenkt, aber ok...) Habe die jetzt seit 3 Jahren drin, was noch nicht viel aussagt über die Langlebigkeit, aber bisher mit dem ISDN jedenfalls keine Probleme.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

wie - äh - recht du doch hast

(ich trau mich das "Bäh"-Wort kaum schreiben, wo doch bei uns gerade die beiden "Bäh"-Parteien die Wahlen gewonnen haben.)

Gl

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Franz Glaser (KN)

Am 29.09.2008, 14:49 Uhr, schrieb Franz Glaser (KN) :

Macht nix, dafür hat hier die regierende Cäh-Partei endlich mal das ihr gebührende Trumm Fotz'n bekommen. Diese verkniffene, paranoide, rückwärtsgewandte Hackfr...ucht an der Spitze unseres "leben und leben lassen"-Landes und sein Co-Bruchpilot haben es nicht anders verdient. Ich finde, wenn man einen Stall zu lange nicht ausmistet, fängt es irgendwann zu stinken an.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Hallo,

nach dem zweiten Weltkrieg hat man in den USA meistens alle acht Jahre den Präsidenten der anderen Partei gewählt, einmal schon nach vier und einmal erst nach zwölf Jahren. Aber auch dort gäbe es einiges auszumisten...

Bye

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Uwe Hercksen

Gibs doch zu, ihr Ausländer beneidet uns mehr um den kleinen Haider zum Ausmisten als wir ihn selber mögen ;->

Gl

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Franz Glaser (KN)

Wir sind gro=DFz=FCgig und g=F6nnen ihn euch ;-/

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Franz Glaser (KN) schrieb:

Hey, so einen habt ihr uns schonmal angedreht.;-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hi, ich geb´mal meinen Senf dazu: Löten ist und war immer die zweitbeste Lösung. Grund: Lötstelle musste penibel auber sein, Löttemperatur musste stimmen (ist ja heute kein Problem mehr), Flussmittelreste gründlich entfernen, Erschütterungen dürfen nicht auftreten usw. LSA, Käfigzugfeder und Schneidklemmen sind ja erst seit etwa 10 bis 15 Jahren breit im Markt.

Ich habe gelegentlich das Vergnügen, Lötstellen die ich als Lehrling vor 20 Jahren gemacht habe, wieder zu sehen. Manche sehen Top aus, andere sind total vergammelt. Löten war ja auch kein Problem, solange das Personal für regelmäßige Wartung und Nacharbeit vorhanden war. Bei der BP waren Bautrupps früher regelmäßig an den Verteilern zugange um bröselige Verbindungen nachzulöten. In der Summe war es aber gar nicht so übel, nur würde ich heute in jedem Fall LSA oder Scotties nehmen

Recht hat er

S.o. wird auch heute noch in der Ausbildung vermittelt, wie man lötet und was es taugt.

Na, da kannst Du doch locker denen vertrauen, die das häufiger machen :-)

So kann man sich täuschen! Selbst in Batterieräumen und feuchten, salpeterschwangeren Kellern halten LSA Klemmen deutlich länger als gute Lötstellen.

Wurde hier ausführlich geschrieben Ralle

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Ralph Heiden

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