Löten oder klemmen

Am Mon, 29 Sep 2008 18:33:39 +0200 schrieb Franz Glaser (KN):

Ach nö. Hatten wir schon. War wohl nicht so der Hit. Müsst Ihr behalten ;-]

Prabodh

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Prabodh C. Brendler
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Am Mon, 29 Sep 2008 21:59:14 +0200 schrieb Ralph Heiden:

Danke für alle Antworten. Hab mir eine Schachtel Scotchlok-Verbinder von 3M bestellt. Kostet ja auch nicht die Welt. Und vielleicht freut sich mal jemand drüber, wenn er hinter mir her was verändern oder erweitern muss;-)

Hätte ich eigentlich nicht erwartet, aber man lernt halt nie aus.

Merci in die Runde

Prabodh

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Prabodh C. Brendler

Moin,

Prabodh C. Brendler schrub:

Der Grund dürfte ein ganz einfacher sein:

Gib einem Handwerker Lötgerät in die Hand und sage ihm, er solle diese Kabel verlöten. Dann wird er sie verlöten. Hauptsache am Ende sitzen sie zusammen, eine kalte Lötstelle kann man durch hinsehen sowieso nicht sicher diagnostizieren. Ergebnis: Unzuverlässig.

Bei einer Klemme (nichts zum Schrauben) ist der Arbeitsgang eindeutig. Wenn die Kabel nachher nicht von alleine auseinander fallen, dann sind sie so verklemmt, wie es sein soll. Schraubverbindung: Da gibt es wieder die Unsicherheit, wie fest die Schraube angezogen ist und wie die Adern eigentlich unter der Schraube zu liegen kamen.

Vorurteile gegen Löten dürften hauptsächlich aus diesen praktischen Erfahrungen resultieren. Für jemanden, der sich die größt mögliche Mühe gibt, vielleicht vorher noch ein paar Probeversuche macht, bevor er sich an die richtigen Kabel traut und vorallem etwas für sich selbst bastelt, für den dürften diese Vorbehalte gegen Lötungen kaum gelten.

Wenn es perfekt sein soll: Adern verdrillen, Aderendhülse drüber, quetschen, und dann die Hülse mit Lötzinn füllen - dass sollte ewig halten.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Franz Glaser (KN) schrub:

So wie Zink auf Eisenblech?

Dieses 'Auffressen' nennen andere Leute auch 'Legierung bilden'.

Wenn sich die Kupferadern berühren und dann wird die Luft in den restlichen Fugen mit Zinn verfüllt, dürfte die Verbidung sehr gut sein. Wenn das Zinn jedoch 1mm Spalt überbrückt, sieht es nicht mehr gut aus. Das Problem: Man sieht es der Lötstelle nachher nicht an, wie sie aufgebaut ist. Es sei denn, man macht es selbst.

Das Hauptproblem von Alu ist, das es kriecht. Also Schraube heute festgezogen ist sie in 10 Jahren wieder lose. Mit der Federwirkung hat das garnicht so viel zu tun.

CU Rollo

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Roland Damm

Als 20-jähriger habe ich einmal einen ca. 100-paarigen Telefonverteiler auflegen dürfen (im Hochsommer auf dem Dachboden, und noch richtig mit Lötigel und so). Der mich einweisende Techniker legte großen Wert darauf, daß ich die Kupferadern nicht einfach verzinne und dranhalte, wie ich es gewohnt war, sondern sie erst trocken fest um den Lötpunkt wickle und dann den Wickel verlöte.

Der wußte schon, warum.

vG

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Volker Gringmuth

Da man aber hoffentlich dokumentiert hat, wer da gelötet hat, kann man ihn an den Ohren hinziehen und nachlöten lassen :)

Und ob die Schraube vielleicht zu fest angezogen ist und die durchgequetschten Leiter bald vor der Verschraubung wegbrechen.

ACK.

Auch ohne Endhülse wird es das. Eine verlötete Verdrillung, wo das Lot nur noch mechanische Haltefunktion hat, ist schon so ziemlich das Optimum.

Eine Quetschung ohne Lötung hätte den Vorteil, daß nichts erwärmt wird. zwar versprödet Kupfer dabei nicht so unbedingt, aber zum Beispiel kann Isolierung an fiesen Stellen schmelzen. Gilt aber eher für mein Metier der Signaltechnik, wo Einzeladern eher mit PE als mit PVC isoliert sind. Das ist wirklich schnell weggeschmolzen, und jetzt, wo wir bleifrei löten müssen, also 30-40 K wärmer, noch eher.

vG

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Volker Gringmuth

Volker Gringmuth schrieb:

Hallo,

das gehört sich auch beim guten Löten das der Draht vorher ordentlich mechanisch befestigt wird durch drumwickeln, abbiegen, verdrillen, was halt da anwendbar ist.

Bye

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Uwe Hercksen

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo,

und Kalifornien haben sie einen Gouvernator geliefert...

Bye

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Uwe Hercksen

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Hallo,

aber kaum hat man den Stall ausgemistet sammelt sich schon wieder neuer Mist an, man kann den Stall nur dauerhaft von Mist freihalten wenn man kein Vieh mehr hält...

Bye

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Uwe Hercksen

Auch wenn es in der "Starkstrom"technik verpönt ist: Genauso verbinde ich Adern, die ewig halten sollen. Etwa wenn in einem Badezimmer Decken hoch gefliest wird, aber da eine Abzweigdose sitzt, die man nicht (bzw. nur mit viel Aufwand) verlegen könnte.

Die Adern werden erst so 3cm lang abisoliert und blitzeblank geschrubbt. Dann stramm verdrillt. Dabei verdrille ich auch einen Bereich, in dem die Adern noch isoliert sind. Macht mechanisch solideren Eindruck, da es dann keinen Übergang von isolierter, beweglicher Ader auf den abisolierten, verlöteten Bereich gibt. (Zugegeben, in einer Abzweigdose sollte man eigentlich keine das Kupfer ermüdenden Bewegungen der Adern erwarten) Dann wird satt verlötet. Dabei hilft das Lot nur dabei, die Kontaktierung dauerhaft vor Korrosion und Lösen zu schützen. Der Kontakt selber wird durch die stramme Verdrillung sicher gestellt. Über dieses Konstrukt kommt dann eine Lage Schrumpfschlauch - als besonderen Luxus den mit Innenkleber. So hat bereits mein Vater vor 50 Jahren Lötstellen gemacht, die bisher halten. (Was mich wundert, denn damals hatte er immer Löthonig bzw. Lötwasser benutzt und nach eigenen Angaben nie gereinigt).

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Carsten Schmitz

Uwe Hercksen schrieb:

Der stammt aber nicht aus Braunau am Inn...

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Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler schrieb:

Aaaach - was seid ihr doch für indellende Bolsse ;-o)

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Franz Glaser

Uwe Hercksen schrieb:

Das lässt sich natürlich auch übertreiben. Mir fallen da gerade die Philips-Fernseher erster Stunde in konventioneller Verdrahtung ein. Die mit echtem Blechchassis (gusseisern [tm]), n * EF80, PL81 ff, und dann noch 2* PY82 für die Netzgleichrichtung. Da waren die Drähte der Widerstände durch die Lötösen gefädelt und anschliessend so was wie verknotet worden. Service unmöglich, "auseinandernehmen" eigentlich auch.

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Rolf_Bombach

Roland Damm schrieb:

Obwohl ich dir uneingeschränkt recht gebe, vermeide ich Wörter, die nur dem Fachmann weiterhelfen, den Anwender im Feld aber zu einem Fehlschluß führen.

In diesem Fall ist der Fehlschluß: "aha, eh nur eine Legierung, nicht so schlimm, leitet eh auch".

Ähnliches meine ich mit dem "Feder"begriff beim Alu weiter unten zu bewirken.

Ich bestreite nämlich vehement, daß die Gesellen im Feld so viel Chemie und Physik im Kopf parat haben wie ein "normaler Abiturient". Jetzt kannst du mir mit der .sci. Keule drohen ;-)

MfG

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Franz Glaser

Moin,

Rolf_Bombach schrub:

Bei einem guten Fernseher sind Verschleißteile (Röhren) gesockelt und der Rest braucht keinen Service. Widerstände gehen bei vernünftiger Dimensionierung auch nicht einfach so kaputt. :-)

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Dir ist aber schon klar, welche Sorte von Kondensatoren dort drin verbaut und verknotet wurden :-] respektive :-[. Später gab es ja noch die Miniaturröhren zum Einlöten, kurz bevor die heutige Consumerware rauskam, die eh weniger lange hält wie eine Röhre.

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Rolf_Bombach

Doch, eine sterbende Röhre kann die "mitnehmen"...

-ras

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

gilt nicht :-)

da war der R als Sicherung bzw. Sollbruchstelle vorgesehen.

MfG

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Franz Glaser

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