Hallo zusammen, über Weihnachten haben mal Stromabnehmer Geld verdient:
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Aber irgendwie verstehe ich das nicht. Was ist mit dem Strom passiert. Wenn ihn keiner haben will, wo wird er dann verbraucht? Nur weil der Strompreis negativ wird, fährt doch die Industrie nicht ihre Produktionsanlagen an Weihnachten hoch.
Haben die Grundlastkraftwerke eigentlich die Möglichkeit, den Wirkungsgrad gegen 0% zu fahren um nicht einspeisen zu müssen?
Schließlich kann die thermische Leistung nur sehr langsam reduziert werden.
Hab auf Wikipedia übrigens eine sehr schöne Grafik diesbezüglich gefunden:
Möglicherweise hat sich ja jemand gefunden, der für 13.9 ct/kWh mal eben zum Baumarkt gefahren ist, um einige tausend Heizlüfter zu kaufen...
Nicht alles, was technisch machbar ist, ist offensichtlich wirtschaftlich.
Wenn die Einspeiser bereit sind, für den Verbrauch kurzfristig 13.9 ct/kWh zu zahlen - wie hoch werden dann vermutlich ihre Kosten sein für den Fall, dass sie kurzfristig nicht einspeisen können?
Und wenn sie kurzfristig nicht einspeisen konnten - wer wird dann wohl diese Kosten tragen?
Nun ja - wenn Du ein _wenig_ mehr Infos haben möchtest, dann schau Dir die Statistical Yearbooks der ENTSO-E an, z.B.
Jedes Kraftwerk kann man unmittelbar vom Netz nehmen. Die Frage ist, ob das Kraftwerk dann Folgeschäden erleidet und/oder wie teuer neues Anfahren kommt. Gasturbinenkraftwerke sind eigentlich dazu da. Die Pflichtenhefte (GB etwa) werden auch immer aggressiver, Modulation um 50% und mehr innert Sekunden wird dann verlangt werden.
Ich dachte eher an einen Turbinenbypass um temporär die elektrische Leistung zu drosseln.
z.B. Reaktorschnellabschaltung Das meinte ich nicht. Was passiert mit dem Stromnetz, wenn wirklich zu viel Leistung zur Verfügung steht und die großen Kraftwerke nicht schnell oder nicht weit genug reduzieren können? Werden da einzelne Grundlastkraftwerke dann komplett vom Netz genommen oder können die temporär mit z.B. einem Turbinenbypass ihre Abgabeleistung durch den Kühlturm jagen und 15 Minuten später wieder normal einspeisen?
Wenn der Strompreis negativ war, waren sicher alle Pumpspeicher schon voll und alle Spitzenlastkraftwerke vom Netz. Aber was dann? Winkraftanlagen kann man auch einfach abschalten. Was passiert, wenn das auch nicht reicht?
Wenn es technisch vorgesehen ist, sie von der Leitwarte aus abzuschalten!! Dann könnte man sie sogar per Pitch-Regelung kontinuierlich drosseln.
Dann steigt die Netzfrequenz. Da gibt es dann wohl auch einen Gleichgewichtszustand, weil schneller laufende Motoren etwas mehr Leistung aufnehmen. Ob es aber auch bei Überfrequenz zu automatischen Abschaltungen kommt (wie bei Unterfrequenz), weiß ich nicht.
Bei einem Besuch 2009 im Kraftwerk Lippendorf wurde gesagt, das die komplette Kraftwerksleistung innerhalb von Millisekunden vom Netz genommen werden kann. Ein Wiederaufschalten dauert dagegen bis zu mehreren Tagen.
Eine andere innovative Idee wäre es, überschüssige und somit billige Energie in thermischen Speichern zu lagern. So könnte man z.B. Blechgehäuse mit Steinen vollpacken, diese nachts mit Strom erhitzen und dann tagsüber mittels Ventilator die Bude heizen.
Das wäre doch mal was NEUES, gell?
Kommen nicht bald die Tarife, bei denen der Kunde variable Strompreise bezahlen kann? Also so, dass ich z.B. meiner Waschmaschine sagen kann: Geh an, wenn der Preis unter 12C/kWh fällt? Ich meine, das es da eine Richtlinie gibt.
Für -5 C/kWh wäre ich sogar bereit, mich nachts mit nem Halogenscheinwerfer aufs Dach zu begeben, um dann die (noch anzuschaffenden) Solarzellen zu bestrahlen!
Hm, ich bin immer davon ausgegangen, dass das der letzte Scheißdreck ist. Die Leute, die ich kenne, die sich damals sowas haben andrehen lassen, haben die Dinger inzwischen rausgeschmissen.
Das schlimmste, das ich mal erlebt habe, war ein Hotel in der Lüneburger Heide, wo solche Dinger installiert waren. Ich hab dummerweise dort im Winter übernachtet und bin abends angekommen. Saukalt...
Ausreichend dimensionierte Nachtspeichergeräte machen die Wohnung warm! Seinerzeit habe ich zwei Wohnzimmerheizungen selbst berechnet: Es ist in all den Jahren des Betriebs nie passiert, dass die (manuell zu steuernde) Aufladezeit voll ausgenutzt wurde, weil es immer ausreichend warm war. Und ich spreche hier von den gesteigerten Wärmebedürfnissen alter Leute.
Berechtigte Klagen über unzureichende Nachtspeicherheizungen kenne ich aber auch.
Ein Bekannter hat vor Jahrzehnten seine Geschäfts-Villa komplett mit Nachtstrom beheizt. Anschlusswert 150 kW. Er bekam eine separate Zuleitung und einen separaten Trafo in der Station. Er war offenbar zufrieden, denn nach dem Umzug in ein anderes Haus das gleiche Spiel: Nachtspeicheröfen, separate Zuleitung, separater Trafo.
dem kann ich nur zustimmen. Seit meinem Umzug vor ca. 10 Jahren in ein Haus mit E-Nachtspeicherheizung haben sich meine Heizkosten halbiert. Vorher war die eine Hälfte der Heizkosten für das Vorhalten der Heizung zu zahlen.
Genau das wäre ja die Frage. Das man kurz den Generator vom Netz nehmen muss, kommt ja gelegentlich vor. Wie lange kann dann das Kraftwerk auf Eigenbedarf, ggf mit Turbinenbypass, weiterlaufen? Eine Reaktorschnellabschaltung will man wohl vermeiden.
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