Hallo,
ich habe für mein Fahrrad eine Lampe gekauft, in die man laut Aufkleber
nur "alcaline batteries" verwenden soll (1,5 Volt).
Nun würde ich gerne meine NiMh-Akkus verwenden (1,2 Volt). Was spricht
dagegen? Wird das Licht dann weniger hell sein oder sind die Akkus
schneller leer?
Danke
Normale Glühlampen sind einfach weniger hell.
Halogenlampen leben auch weniger lang, wenn man sie unter ihrer
Nennspannung betreibt, weil sie die für den chemischen Prozeß
erforderliche Kolbentemperatur nicht erreichen.
Ansonsten kann nicht viel passieren. Wie schnell die Akkus leer sind,
hängt von ihrer Nennladung (vulgo "Kapazität") ab - das siehst Du dann
ja :)
vG
PS: Nickel-Metallhydrid kürzt man NiMH ab, mit großem H. Ist einfach
Konvention, chemisch ebenso sinnlos wie "NiMh" es wäre.
Willi Marquart schrieb:
Aber bei *deutlich* geringerer Spannung kommt der Kreislaufprozeß AFAIK
zum stocken.
Danke für den link, jetzt weiß ich warum meine 12V Halogenleuchtmittel
so selten kaputt gehen :-)
Thomas
Thomas Einzel schrieb:
Das mag schon sein, aber die Abhängigkeit des Dampfdrucks von Wolfram
von der Temperatur ist eine ziemlich abartige E-Funktion. Bei noch
geringerer Spannung verdampft dann auch nicht mehr viel. IMHO ist der
Kreisprozess auch weniger für die Regeneration des Fadens als mehr für
die Vermeidung der Kolbenschwärzung wichtig.
Gruß Willi
Thomas Einzel schrieb:
Aha, und was sagt uns diese Rechnung ? Wenn schon, dann bitte mit der
Leistung, und die geht bekanntlich quadratisch mit der Spannung. Und ob
der Lichstrom im Betriebspunkt proportional zur umgesetzten Leistung
ist, will ich auch nicht behaupten... Gruß Andy
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Arne Sturm schrieb:
Die Frage ist falsch gestellt. Die richtige Frage wäre: welche
Betriebsspannung haben Trockenbatterien? Und wenn die Kontrukteure
nicht auf den Kopf gefallen sind, dann haben sie die zu 1,2 V
ausgelegt und die "Abschaltspannung" auf 0,9 V, wobei die ganze Anlage
aber auch 1,7 V pro Zelle aushalten muß, zumindest als
Leerlaufspannung.
Trockenbatterien haben nämlich einen deutlich höheren Innenwiderstand
gegenüber NiCd- oder NiMH-Akkus. Das stellt sich dann ungefähr so dar:
Trockenbatterien (Alkali-Mangan-Zellen, was auf Neudeutsch "Älkälain"
(geschrieben alcaline) heißt) - Leclanche-Elemente sind praktisch
ausgestorben (waren früher billiger):
Leerlaufspannung gut 1,6 V, bricht bei geringer Belastung bald auf 1,4
V zusammen, bei höherer (zulässiger) Belastung liegt die
Betriebsspannung bei 1,2 - 1,3 Volt. Wenn die Zelle leer wird, sinkt
die Spannung unter Last bald auf unter 1 V ab - sie ist dann praktisch
verbraucht und sollte unverzüglich ersetzt werden (entladene Zellen
nicht im Gerät belassen, neigen zu üblen Sauereien).
Akkus:
Die Leerlaufspannung liegt vollgeladen bei 1,3 - 1,4 V, unter
Belastung halten sie auch bei höheren Strömen sehr konstant 1,1 - 1,2
V (der Innenwiderstand ist ziemlich klein), und wenn sie "am Ende"
sind, dann bricht die Spannung sehr schnell stark ein - auch hier
unter einem Volt dem Gerät entnehmen (Laden möglichst unmittelbar vor
der Benutzung - der geladene Zustand bekommt ihnen gar nicht optimal,
im gegensatz zu Lithium-Ionen-Zellen).
Fazit: Trockenbatterien lassen sich gewöhnlich vollwertig durch Akkus
ersetzen, wobei die verfügbare Kapazität der Trockenbatterien etwa
drei- bis fünfmal so hoch wie die gleich großer (moderner) Akkus
liegt. (Das gilt nicht, wenn man an einen merkbefreiten
Gerätekonstrukteur geraten ist, der sich "Nennspannung 1,5 V"
abgespeichert hatte und das Gerät bei einer Zellspannung von 1,25 V
abschalten läßt - der gehört dann erschossen, entweder wegen Dummheit,
oder weil er von der Batterieindustrie bestochen wurde). Im letzteren
Fall kann man sich evtl. mit sog. RAM-Akkus (das sind aufladbare
Alkalimanganzellen) helfen - da die aber nur wesentlich weniger Zyklen
(etwa 10-20) vertragen als "richtige" Akkus und auch nicht stärker
entladen werden sollten, lohnen sie sich preislich kaum, denn sie sind
sehr teuer im Vergleich zu Zellen aus dem Supermarkt.
(Die billigste Methode, an Alkali-Mangan-Zellen zu kommen, ist, sie
aus den Batteriesammelcontainern herauszufischen: Gut ein Drittel der
dort entsorgten Zellen läßt sich mittels für RAM-Akkus geeigneter
Ladegeräte zu über 50 % wiederaufladen, und das sogar mehrfach - der
Rest wird bei der nächsten Beschaffungstour wieder entsorgt.)
Gruß aus Bremen
Ralf
Alles graue Theorie... Wahrscheinlich ist die Lampe mit Akkus einen Großteil
der Zeit genauso hell oder heller als mit Alkaline, weil der Innenwiderstand
von Akkus meist länger eine akzeptable Spannung liefert. Ansonsten geht in
den Innenwiderstand maßgeblich noch der Kontaktwiderstand ein. Der ist bei
vielen Lampen DER Widerstand schlechthin und wird mit der Zeit auch noch
viel schlechter...
Gute Nacht
Marte
Hallo!
Arne Sturm schrieb:
Rein damit!
Die sicherste Methode, sich vor Regressforderungen zu schützen, ist,
aufzudrucken, dass sich ein Produkt nicht zur (sinnvollen) Verwendung
eignet. Die Kunden interessiert das sowieso nicht - jedenfalls solange
es billig ist - obwohl es eigentlich ein KO-Kriterium ist.
Eine andere Motivation ist, eine Gerät so auszulegen, dass es nur mit
ganz vollen Batterien funktioniert. Das erleichtert die Auslegung. Dann
sind natürlich nur noch 20-30% der Batteriekapazität nutzbar. Das kostet
den Hersteller aber nichts und ist auch keine Kaufentscheidung.
Alkali-Batterien habe einen beträchtliche Teil ihrer Lebensdauer auch
nicht mehr Spannung als der NiMH-Akku. Dieser dürfte bei dem Szenario
die meiste Zeit um die 1,25V liegen.
Marcel
Andreas Weber schrieb:
...
...
das sich die Anzahl der verwendeten Zellen kürzen läßt
...und die Frage ob man n 1,5V Zellen durch n 1,2V Akkus ersetzen kann,
unabhängig von n beantworten kann.
Thomas
Ralf Kusmierz schrieb:
...
nein, simples rechnen
Doch Ralf du verstehst das. Es ist unabhängig von der Zellenanzahl, man
hat bei Ersatz von herkömmlichen galvanischen Elementen durch NiCd oder
NiMH Akkus immer nur ca. 80% der Spannung, so die Anzahl der Zellen in
beiden Varianten nur gleich ist, was in den meisten Fällen durch
vorhandene Batteriefächer o.ä. gegeben ist.
Kann man hingegen z.B. 4 Zellen á 1,5V durch 5 Akkus á 1,2V ersetzen,
dann ist die Nennspannung gleich. Mir ist klar dass dir das klar ist,
aber du schriebst ja "Verstehe kein Wort".
Ist *z.B.* ein Leuchtmittel für 6V Nennspannung ausgelegt und man
ersetzt 4 Zellen durch 4 Akkus ist der Effekt weitestgehend gleich wenn
man man für ein 12V Leuchtmittel die 8 Zellen duch 8 Akkus ersetzt. In
beiden Fällen 80% der Nennspannung.
Der OP schrieb etwas von 2 Zellen - ich wollte lediglich sagen, dass die
geringere Nennspannung im Verhältnis stets konstant ist.
Ich hoffe das war episch lang genug.
Thomas
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Thomas Einzel schrieb:
Fragt sich nur, welchen Sinn diese Rechnung haben soll.
Welcher Spannung?
Und inwiefern ist diese "Nennspannung" relevant?
Nun, gehen wir mal von zwei "Zellenfächern" für Zellen Typ D
("Monozellen") aus: wie würdest Du die angeschlossenen Lampen denn
dimensionieren (Spannung und Leistung)?
(Hinweis: 2,4 W ist vielleicht ganz vernünftig, jedoch "3 Volt" ist
zwar naheliegend, aber leider falsch.)
Das zeigt zumindest, daß Du das Problem leider nicht richtig
verstanden hast. Der OP wollte IIRC wissen, ob er die beiden
Primärzellen durch gleich große NiMH-Zellen ersetzen kann. Und nun
verrate doch einfach mal, wie sich das in der Praxis auf die
Helligkeit der angeschlossenen Glühlampe vermutlich auswirken würde,
wenn er es täte, und inwiefern das etwas mit der o. a. Rechnung zu tun
haben soll. (Am besten mit einer Begründung.)
Schau doch auch interessehalber mal in die Produktpalette der
bekannten Hersteller von Zwerg-Halogenlampen hinein, sieh Dir die
Betriebsdaten an und überlege Dir mal, warum die wohl so dimensioniert
wurdenm, und für welche Energiequellen (Batterietypen, Größe und
Anzahl) die wohl vermutlich ausgelegt wurden.
Gruß aus Bremen
Ralf
Arne Sturm schrieb:
Hallo,
ja beides, mit geringerer Spannung sind die Lampen weniger hell und die=20
NiMH Akkus speichern deutlich weniger Energie als eine nicht aufladbare=20
Alkalibatterie.
Man m=FCsste statt einer 6 V Birne m=F6glichst eine f=FCr 4,8 V benutzen =
oder=20
5 statt 4 Akkuzellen benutzen.
Bye
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