Phase mit zwei Adern

Dooooch - aber ich hab sie (fast) alle vergessen. Ich kann mich bloß noch ganz weit zurück erinnern, daß da einmal was war mit "bis zu

6mm² alle gleich, darüber darf der gegn um _eine_ Stufe kleiner sein".

Aber ob _das_ heute auch noch gilt, das weiß der Teufel. Ich müßte mir heutige Vorschriften - äh - ausleihen...

MfG

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Franz Glaser (KN)
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Nun bleibt aber die Absicherung bei 16A. Ob RCD vorhanden, weiß man ja nicht. Rschleife würde sich allemal verbessern, Ri halbieren.

Wie bereits gesagt, solange die Sicherung bei 16A bleibt, sehe ich zwar ein paar missachtete Vorschriften, aber keine erhöhte Gefahr - im Gegenteil. Witziger weise komme ich gerade von einem Kunden, bei dem ich Folgendes vorgefunden habe:

Für Waschmaschine und Trockner liegt eine NYM-J 5x1,5. Benutzt wurden sw-bl und sw-bn für WaMa und Tr. Beides mit 16A abgesichert.

Hier sieht es ganz anders aus: Durch die zwei Neutralleiter, die ja in der 2fach Steckdose nicht gebrückt sind, hat man nun 4 belastete Adern in der Leitung, welche auch noch gebündelt mit anderen im Kanal liegt. Obwohl auf den ersten Blick unlogisch, würde sich für die Leitung eine geringere thermische Belastung ergeben, wenn man die braune Ader nicht benutzt und statt dessen den blauen als N für beide Steckdosen nutzt. (2 verschiedene Außenleiter vorausgesetzt und bei cos phi ungefähr 1 sogar zulässig, wenn man die Bündelung nicht berücksichtigt. Muss man aber.) Was soll man da machen? Ich könnte mir vorstellen, die Absicherung auf 2 x 10A zu reduzieren, wobei ich einen 3poligen Automaten nehmen würde (gemeinsame Abschaltung der 2 Stromkreise in der einen Leitung), bei Wegfall des braunen als N.

Auch nett, im selben Haus gesehen: Eine 32A CEE-Steckdose baumelt an einer Leitung, die aus einem Kanal raus kommt. Diese Leitung ist H07RNF 5G1,5. Ja, bei 32A Steckdose! Ich habe diese Leitung verfolgt, siehe da, sie endet an dem Zählerschrank. Nur ist dort keine entsprechende Sicherung zu finden - und der Zähler für Allgemeinstrom ist ein Wechselstromzähler. Also Schrank geöffnet und gestaunt. Die 1,5mm² Adern sind bei einem Mieter angeklemmt(der davon nichts wusste), gemeinsam mit der 10mm² unter die Klemmen der 3pol. D02 Sicherung, 50A.

Und gestern, im Gespräch mit einem Bauträger: "Die Elektroinstallation in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus wird für ca. 2500EUR vergeben." Da sind dann zwar nur 35-40 Steckdosen drin, aber trotzdem: Das ist für so wenig Geld nicht machbar. Wie geht's: Der Elektriker bietet die 35 Steckdosen für 17EUR das Stück an. Will der Kunde mehr, so wird dem Kunden 45EUR pro Dose berechnet, für eine Brennstelle 50EUR. Der Kunde bekommt das Angebot mit den EPs an den Bauträger ja nicht zu sehen, also wird schamlos abgezockt um das vorherige Dumping auszugleichen.

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Carsten Schmitz

Franz Glaser (KN) schrieb:

Du hast es auch nicht verstanden.

Es gibt Vorschriften, die besagen, da=DF kein Leiter, auch nicht der SL, kleiner sein darf, als es der Absicherung entspricht.

Aber es gibt selbstverst=E4ndlich keinerlei Vorschriften, die es untersagen, da=DF ein Leiter (oder auch zwei) kr=E4ftiger sind, als es die Absicherung verlangt.

Nach oben ist es nat=FCrlich immer erlaubt, blo=DF nicht nach unten unter den=20 Minimalwert analog der Absicherung.

bastian

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bastian

Ich meine dooooch, mich richtig zu erinnern. Ich bin mir auch sehr sicher, daß es da nicht um den Neutralleiter ging sondern um den Schutzleiter.

Doooch, bei den hohen Querschnitten schon unter der Annahme, daß es sich um eine Anlage mit FI-Schalter handelt (anno dazumal gab es die Verklausu- lierungungen für die "Wissenden" noch nicht so häufig).

Der Schutzleiter ist für den FI da, in erster Linie und in zweiter Linie für die Berührungsspannung bevor derselbe auslöst. Es hat _auch_ damit zu tun, daß die dicken Querschnitte (ab 6mm²) normaler- weise für die Äste und nicht für die Zweige im Baum vorgesehen sind. Und da paßt es dann wieder, "rein rechnerisch", mit der Verjüngung um eine Stufe, weil dort, wo die wirklichen Verbraucher dran hängen sowieso noch viel schwächere Sicherungen vorgeschaltet werden.

Dennoch, ich weiß nicht sicher, ob diese Norm heute noch gilt. Ich weiß aber, daß es 4+5p Kabel mit solchen Querschnitten gegeben hat, wobei der Schutzleiter mittendrin war, die anderen drumherum ver- drillt - oder der Schutzleiter als Schirmgeflecht.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Hier gibt es eine schöne Tabelle:

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Dennis

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Dennis Schamne

Am 2006-10-23 schrieb Bernd Löffler:

Die Abschaltbedingungen sollten auch jetzt schon ohne Querschnittserhöhung eingehalten werden, wenn die Installation denn fachgerecht gebaut ist.

Aber wenn es ausschließlich nur um die vorsorgliche Absenkung der Leitungstemperatur geht: Man kann auch die Phase verdreifachen (sw/br/sw) und lässt den N wie er ist.

Man hat dann zwar auf dem N die gleiche Verlustleistung wie bisher, aber die Leistungsverluste der Phase werden deutlich minimiert. Insgesamt wird die Leitung also nicht mehr thermisch so belastet. So ist es auch erlaubt, auch wenn es nicht optimal ist.

Eine NYM oder NYY Leitung darf am Kupfer 70 Grad Celsius warm sein, so eine Leitung fasst man schon nicht mehr freiwillig an, wenn sie also einzeln verlegt ist, ist die Temperatur meist ein geringeres Problem, der Spannungsabfall auf einer Leitung bei voller Ausnutzung der erlaubten Temperatur der Leitung wäre meist eher ein Problem. Diese oben genannte Temperatur sollte aber bei fachgerechter Verlegung im Normalfall selbst bei 3,6 kW Belastung nicht erreicht werden.

Grundsätzlich sagt man: Eine einphasige NYM Leitung mit 1,5 mm² und 16 A Absicherung sollte insgesamt nicht länger als 15 m sein. (Länge zwischen Verteilung und Steckdose). Danach wird es bei voller Belastung schwierig mit dem zulässigem Spannungsfall. Ist die Strecke länger, sollte man generell 2,5 mm² verlegen. Reicht dieser Querschnitt nicht mehr aus (IMO war mit ihm die maximale Strecke 25 m), sollte man über eine Unterverteilung nachdenken.

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Juergen Bors

Uwe Hercksen schrieb:

Hat man dann nicht nur eine seeehr lange Heizung? Die Sicherung schützt das Kabel und das brennt nicht durch, da ja der Strom zu niedrig ist :-)

und wech...:-)

Pierre Bernhardt

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Pierre Bernhardt

Auweh, da war ich doch ganz schön daneben mit meinen "bis zu 6mm²". Trotzdem werde ich in Zukunft die Klappe nicht halten sondern damit Fachleute wie dich zur qualifizierten Stellungnahme herausreizen :-) Danke!

MfG

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Franz Glaser (KN)

"Franz Glaser (KN)"

Nach wie vor werden bei großen Querschnitten Kabel und Leitungen verlegt mit reduziertem PE (und leider unsinnigerweise PEN!). Letzte Woche habe ich noch ein paar Meter NYCWY4*50/5 verlegt. Und vieradrige Leitungen mit dünnerem PEN sind auch erhältlich und dürfen verlegt werden. Man geht bei großen Querschnitten davon aus, dass diese halbwegs symmetrische Last haben (und vergisst die Harmonischen). Während die einen also 7adrig legen, (3L, 3N und PE) legen die anderen

4adrig mit reduziertem PEN.
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Carsten Schmitz

"Carsten Schmitz" schrieb im Newsbeitrag news:eho43k$l12$01$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

...muss natürlich 4*50/25 heißen!

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Carsten Schmitz

Das hab ich aber anders gelernt. Der Schutzleiter sorgt bei Schutzklasse 1 und Phase - Gehäusekontakt für einen ausreichend hohen Kurzschlußstrom um die Sicherung fliegen zu lassen. Dass das funktioniert _muss_ durch ausreichenden Querschnitt des Schutzleiters sichergestellt werden. Das ganze hat mit dem FI rein gar nichts zu tun. Hat sich das mitlerweile geändert? Mein Facharbeiter in Elektronik ist aber auch schon 5 Jahre her....

LG Andy

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Andreas Erber

Andreas Erber schrieb:

Wenn L-PE nicht den für Personenschutz erforderlichen Strom bewirken kann muss halt zusätzlich zum LS noch ein RCD rein, ist ja beim TT-Netz nicht anders gelöst.

Seither hat sich in der Hinsicht nichts geändert.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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