auf der Seite der Leipziger Strombörse wird zeitnah der eingespeiste Strom u. a. durch Photovoltaik angezeigt:
Verfügt jede einzelne Dachanlage über eine Leistungsmessung und wird die aktuelle Leistung zeitnah (z. B. 15 Minuten) an den Netzbetreiber übermittelt?
Messen wird die Leistung wohl jeder Wechselrichter, eine Übermittlung erfolgt aber nur bei ausgewählten Anlagen. Von diesen ausgehend wird die jeweilige Einspeiseleistung über die installierte Leistung für alle Anlagen hochgerechnet.
Und zwar sehr genaue: Die Wetterdienste können den Leistungsverlauf auf zwei Stunden im voraus auf weniger als 1 % genau angeben.
Im Gegensatz zu dem, was die vereinigten Dummschwätzer über "Zappelstrom" daherlallen, ist die EE-Erzeugung nämlich präzise prognostizierbar und kann daher hervorragend in den Kraftwerksfahrplan der noch vorhandenen konventionellen Erzeuger integriert werden.
Messen muss er sie um auf den besten Arbeitspunkt regeln zu können, aber nicht jeder WR gibt diese Informationen auch nach aussen und nicht jeder will den vergleichsweisen saftigen Aufpreis für dieses Feature zahlen.
Das hilft nur nichts, da zu 18:00 am Vortag angemeldet wird. Es kommt zwar am nächsten Tag noch eine präzisierte Prognose der Wetterdienste, aber dann ist die Leistung schon an der Börse vertickert und die Fahrpläne sind entsprechend eingestellt, sowie die Ausgleichsenergie durch die ÜNB längst bestellt.
Jep, heute wieder hervorragend live erlebt. Ein präzises, "zappelndes", Trauerspiel.
Am 27.10.13 20.21, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
das kommt doch sehr darauf an, was man jeweils als "präzise" definiert. Es hat keinerlei Sinn, Meinungsmache betreiben zu wollen, indem man ohne quantitative Angaben hier irgend etwas pauschal als "präzise" kennzeichnet.
Bezogen auf die mittlere eingespeiste Leistung liegt der RMSE bei der Folgetagsprognose für PV bei ca. 25%. Der relative momentane Prognosefehler ist überraschend häufig in der Gegend von 90%.
Um Mitternacht allerdings ist der absolute Prognosefehler oft erstaunlich klein ;-)
Das /ist/ aber nun Meinungsmache: Der relative Fehler ist deswegen so groß, weil bei dem Schietwetter die PV-Einspeisung ohnehin ziemlich niedrig ist. (Entsprechend häufig liegt die /lokale/ Kurzzeitprognose für das Radfahrerwetter auch ziemlich daneben, und ich werde naß...) Bei /diesen/ Wetterbedingungen können aber die WEA zuverlässig produzieren (wenn sie nicht gerade wegen Orkanböen in die Segelstellung gehen), und es ist verkürzend, EE auf PV einzuengen.
Außerdem muß man das Vorhersagegebiet betrachten: Die Vorhersage wird natürlich um so genauer, je größer es ist, weil sich die lokalen Fluktuationen in der Fläche wegmitteln. Gemäß der Faustregel "Übertragunsgentfernung 1 km/kV" kann man also für das Höchstspannungsnetz dann über eine Fläche von ca. 200.000 km^2 mitteln, also die Hälfte des Bundesgebiets. (Was interessiert denn die Physik die Ausdehnung "seiner" Regelzone des Netzbetreibers?)
Die Bezugsgröße für die Präzision der Einspeisungsprognose ist natürlich der Prognosefehler der Netzlast, nicht die Höhe der Einspeisung.
Am 28.10.13 21.22, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
AFAIR beziehen sich die von mir angegebenen Zahlenwerte für den RMSE auf eine mittlere Einspeiseleistung regenerativer Einspeiser (Irrtum von mir: die Zahlen gelten für Wind, nicht PV). Der relative RSME wird also nicht künstlich vergrößert - die mittlere Einspeiseleistung ist durchaus eine vernünftige Bezugsgröße.
Autsch. Kraftwerke werden im 15min-Raster verfahren.
Vergiss endlich mal Deine ach so tollen Links. Das was Du da siehst, sind aggregierte Werte, die nur grobe Aussagen über das tatsächliche Systemverhalten liefern. Das ist für Leute, die sich mit verdichteten 15min- Werten zufrieden geben und daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen versuchen.
Ja, ganz toll, 9 GW peak und 2 GW im Tagesmittel. Toll insbesondere in Relation zu den >35 GW peak, die installiert sind. Und gegen den Abend sackt das dann mit 3 GW/h runter, sodass man nur 3 GW Pumpspeicher und 2 GW zusätzliche Steinkohle reinschmeissen muss, um die Belastung von 17-19 Uhr abzufangen. Schuld sind natürlich die konventionellen Kraftwerke. Wobei mir, BTW, nicht ganz klar ist, was bei PV oder Wind unkonventionell sein sollte.
Gibt es die nicht schon? Früher hatte ich mal eine Seite gefunden mit selbstdeklarierten Werten der PV-Privatiers. Da waren um
23:00 noch mehrere dutzend oder gar hundert kW eingespeist worden.
Was mich ebenso erschreckt ist, wieviele Spinner selbst unter vermeindlich seriösen Anbietern rumlaufen. Ich hatte mal einen Chef einer lokal durch grössere Biogas- und PV-Anlageninstallation bekannten Firma gefragt, der meinte dann allen Ernstes, dass mit Modulen der nächsten Generation nächtliche Produktion durchaus lohnenswert wird.
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