Photovoltaik Erfahrungnach drei Monaten

Auf meiner Homepage habe ich unter Photovoltaik im Navigationsframe links meine Erfahrungen zusammengefasst. Bei den Diskussionen vor einem viertel Jahr wurde ich gefragt, ob ich nicht meine Erfahrungen hier weitergeben kann.

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Gerd Schweizer
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Ich hab Anfang März ein 350-W-Modul mit passendem (geräuschlosen) Wechselrichter horizontal auf meiner Garage befestigt. Kosten einschl. Befestigung 400 €. Ein FRITZ!DECT 200 registriert den erzeugten Strom, der Stomzähler ist ein mME-2-Richtungszähler. Die Stromerzeugung fing niedrig an, stieg aber mit zunehmender Helligkeit schnell. Ende Juni Anfang Juli gabe es mehrmals über 2,2 kWh pro Tag. Jetzt gehts wieder rapid runter, heute 104 Wh. Von den bisher erzeugten 252 kWh sind 30 kWh unbezahlt ins Netz geflossen, also fast 90 % Eigenverbrauch (ohne Akku), was bei einer so niedrigen Leistung, die tagsüber grade mal den "Grundbedarf" (Kühlschrank, TK-Schrank, Strom für die Gasheizung, Standby von diversestem, Router, PC, ...) abdeckt. Ich bezahle 0,34 €/kWh und habe also bisher 75 € eingespart. Jetzt im Winter wird kaum was dazukommen, so dass ich mit 75 € pro Jahr rechne, -> Amortisation in 5 Jahren. Ich hatte auf 4 Jahre gehofft.

l.

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Ludger Averborg

Am Tue, 7 Nov 2023 15:11:33 +0100 schrieb Gerd Schweizer snipped-for-privacy@satgerd.de zum Thema "Photovoltaik Erfahrungnach drei Monaten":

Interessant.

Meine Vermutung: Ab November bekommt ihr an trüben Tagen den Speicher mit Solarstrom bei weitem nicht mehr voll. Grobe Schätzung: Weniger als

10 % der Strommenge von einem wolkenlosen Spitzentag im Mai/Juni/Juli/August als Ertrag. Damit lässt sich euer üblicher Stromverbrauch vielleicht zu 30 % decken.

cu. Juergen

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Juergen

Ich hab neulich mal zu E-Auto + PV gegooglet.

Selbst bei recht kleinen Autos (Peugeot e-2008 GT) braucht man ja recht viel (ca

50 kWh) Strom für die Vollladung.

Ein Durchschnittspendler, der morgens im Dunklen zur Arbeit fährt und erst abends wieder heimkommt, muss das aus dem Speicher seiner PV entnehmen. Derzeit kostet Speicher wohl so um die 1000 € pro kWh. Damit in solchen Fällen PV mit E-Auto zusammenpassen, wären also nochmal 50 000 € zusätzlich zum E-Auto nötig. Anders sieht es aus, wenn man den ganzen Tag zu Hause ist und sowieso nur 1000 km im Monat fährt.

l.

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Ludger Averborg

Am Tue, 07 Nov 2023 23:39:48 +0100 schrieb Ludger Averborg

Das kommt mir hoch angesetzt vor. Habe im Netz bei einem deutschen Händler spontan einen Speicher (Marke Deye) mit 6,1 kWh für 1600 € und mit 6,5 kWh für 3000 € (Marke Growatt) gefunden.

Es kommt auch stark darauf an, wie lange die Pendelstrecke ist. Sind es

120 km/Tag kann der Speicher gleich viel kleiner sein. Und im Sommer ist der Pendler möglicherweise schon daheim wenn die Solaranlage um 19 Uhr noch liefert.

cu. Juergen

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Juergen

Danke für die interessanten Praxiserfahrungen.

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Martin Τrautmann

...

Die braucht er aber nur, wenn der Wagen abends vollständig entladen war. Ansonsten reicht es aus, den tagsüber verbrauchten Strom nachzuladen.

Der durchschnittliche Pendler fährt nicht weiter als 20km zur Arbeit. Macht in Summe 40km. Bei einem Verbrauch von 20kWh pro 100km sind dass dann 8kWh die bei dem Szenario zwischengeladen werden müssten.

Wenn man von 1000,-€ pro kWh ausgeht dann entsprechend 8000,-€. Man findet aber auch deutlich niedrigere Preisangaben im Netz.

Wenn ich bei goggle eingebe: "was kostet ein pv speicher" kommt da:

"Kleine Speicher mit nur 5-7 kWh Speicherkapazität kosten etwa

6.000€-8.000€. Ein etwas größerer Speicher mit einer Kapazität von 8-10 kWh ist hingegen für 8.000€ bis 10.000€ erhältlich."

Da wäre man dann bei ca. 1000,- € pro kWh. Man findet aber im Netz auch Preise deutlich unter 500,- €.

Man findet inzwischen Preise um die 300,- €. Dabei ist teilweise von mehr als 3000 Ladezyklen die Rede.

Siehe oben, mit ein wenig Reserve sollte das für deutlich unter 10.000,- € machbar sein. Die entscheidende Frage ist da die Lebensdauer.

Das ist dann ein anderes, wesentlich gravierenderes, Problem.

Ein solches Fahrzeug kommt auf rund 12000 km pro Jahr. Das entspricht einigermaßen der durchschnittlichen Fahrleistung eines privaten Autofahrers. Wenn die Batterielebensdauer dann 10 Jahre beträgt, kommt er während dieser 10 Jahren auf 120.000 km. Bei einer Akku-Reichweite von 400 km, sind das lediglich 300 Ladezyklen während der Lebendauer des Fahrzeug-Akkus.

Wenn der Akku nun 1000,- € je kWh kostet, kostet jede gespeicherte kWh dann zusätzlich 1000,- € / 300 = 3,33 € pro kWh.

Geht man von 300,- € je kWh aus, ist es immer noch 1,- € je gespeicherter kWh.

Das bezieht sich jetzt nur auf den Fahrzeugakku. Wenn ich zusätzlich einen Akku an der PV-Anlage habe, kommen die Kosten dafür noch dazu.

Im obigen Beispiel mit 8000,- € für den Akku umgelegt auf 10 Jahre sind das 800,- € pro Jahr. Dafür kann man schon mehr als 400 l Diesel im Jahr kaufen. Wobei man auch da die Frage nach den effektiv erreichbaren Ladezyklen pro Jahr stellen muss. Im Winter bringt die PV Anlage nicht genug Strom um den Akku nachzuladen und im Sommer kann man den im Akku gespeicherten Strom nicht vollständig nutzen. Letzteres wird umso gravierender, je größer der PV-Akku ist. Wenn man da von 50 kWh ausgeht, wie von dir vorgeschlagen, schießen die Kosten je kWh durch die Decke.

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Stefan

Am 08.11.2023 um 07:05 schrieb Stefan:

Warum sollte der Akku schon nach 10 Jahren schlapp machen, wenn er auf

10 mal so viele Ladezyklen ausgelegt ist?
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Stefan Schmitz

Sorry, das ist völlig absurd. Mit einer 30KwP Anlage wirst du nur in den Sommermonaten die Batterie voll bekommen, in den anderen 8 Monaten wird das nichts. Ein 50KW Batterie im Haus ist völliger Blödsinn. Für den beschriebenen Fall maximal 20Kw... wenn überhaupt.

Jan

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Jan Novak

Am 07.11.23 um 21:08 schrieb Juergen:

Ich habe eine 30KwP Anlage auf dem Dach und 15Kw Speicher im Keller. Ich wohne im Norden - ab Oktober erzeuge ich nur noch 10-30Kw / Tag, manchmal auch nur 2-3Kw. November-Februar sind es durchschnittlich ~1-15Kw /Tag. Das reicht nur noch für den Hausverbrauch, 2 E Autos lassen sich damit nicht mehr laden (und müssen aus dem Netz geladen werden).

Dennoch ist die Anlage in 7 Jahren refinanziert. Bei den Strompreisen und vor allem den Spritpreisen lohnt sich das für uns. Dir Rückvergütung für den eingespeisten Strom liegt im Jahr bei ca. 600€ (das meiste davon natürlich im Sommer).

Jan

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Jan Novak

"Stefan Schmitz" schrieb:

Wenn er jeden Tag geladen und in der Nacht entladen wird ist das ein Zyklus pro Tag, da kann man froh sein wenn er überhaupt 10 Jahre funktioniert.

Frank

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Frank Müller

Am 08.11.23 um 10:04 schrieb Frank Müller:

Das wären ja dann "nur" 3650 Zyklen. Also aktuelle Akkus schaffen mindestens 5000-6000 Zyklen - das wären ja dann 15-17 Jahre - selbst wenn er am Ende nur noch 80% hat, reicht immer noch, um damit leben zu können.

Jan

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Jan Novak

"Jan Novak" schrieb:

Wenn er die 6000 Zyklen unter Einsatzbedingungen, und nicht nur im Labor, schafft. So lange gibt es diese Technik noch nicht und sie wird ständig weiterentwickelt, wenn man jetzt einen neuen Akku hat, wird der kaum 10 Jahre getestet sein.

Frank

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Frank Müller

"Zyklen" sind nach meiner Kenntnis umgerechnete Vollzyklen (so wie die Vollaststunden bei Sonne und Wind). Bei Laptopakkus, die so eine Anzeige zulassen, habe ich noch nie mehr als wenig über 100 Zyklen gesehen, aber die sind auch bis zur Grenze ausgequetscht.

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Axel Berger

Am 08.11.23 um 11:33 schrieb Frank Müller:

Diese Technik gibts schon sehr lange, die chemischen Stoffe ändern sich und viele andere Dinge. Man kann mit verschiedenen Verfahren auch eine "Alterung" simulieren und noch vieles, vieles mehr. Ich versichere dir, dass eine heutige Batterie nach 10 Jahren nicht gegen 0 geht ;-)

Offensichtlich bist du nicht von den Speichermöglichkeiten überzeugt und wartest noch ab, oder whatever. Dann tue das.

Ich sehe das ganz anders und habe ~50.000€ investiert - aktuell ist alles in 7 Jahren bezahlt, eher früher wenn man steigende Strom- und Spritkosten rechnet. Da ist noch viel Luft für Gewinn - und nur so nebenbei - ökologisch sinnvoll ;-)

Jan

Jan

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Jan Novak

Leider zählen aber 1000 zehn-Prozent-Zyklen anders als 100

100-Prozent-Zyklen.

Bei manchen Akku-Technologien zählt ein Zyklus etwa gleich viel, egal ob er voll oder teilweise ist.

Manche Akkus könnten zwar 100 %, sollten aber nur bis max. 95 % geladen werden,

andere wollen am liebsten nur bis 30 % teilentladen werden,

manche können voll gut gelagert werden, andere fast leer.

Und da sprechen wir noch nicht von dem Umgebungsbedingungen oder Lade-Arten....

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Martin Τrautmann

Das ist zweifellos richtig und nicht zu vernachlässigen. Aber die 1000 Teilzyklen wie 1000 volle zu zählen ist der größere Fehler.

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Axel Berger

Am 08.11.2023 um 09:46 schrieb Jan Novak:

nur mit Bistromatics ;-)

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Stefan

Am 08.11.2023 um 09:18 schrieb Stefan Schmitz:

Die bisherigen Erfahrung, die jeder von uns mit Akkus gemacht hat ist, die dass Akkus irgendwann den Geist aufgeben. Das ist beim Starterakku im Auto nicht anders als beim LiIon Notebokk-Akku. Und das hängt nur zum Teil von der Nutzungsintensität ab.

Ob das auch für E-Autoakkus gilt bleibt abzuwarten. Die Garantiezeiten sind aber üblicherweise kürzer als 10 Jahre.

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Stefan

Das ist sicher richtig, aber wenn man sich die entsprechenden Herstellerangaben anschaut, dann geht das durchaus in die Richtung, d.h. umso mehr Ladezyklen, je weniger pro Zyklus nachgeladen wird.

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Stefan

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