Stimmt es, daß eine 400W Quecksilberdampflampe sonst kein Vorschaltgerät
benötigt als eine 5kg schwere Drossel? Kein Zündgerät?
MfG Glaser
Ich habe vor mir eine Lampe liegen Philips HLP Comfort 400W und der hat
mir ein Elektriker nur einen 2-Pol in Serie geschaltet, dessen Typen-
schild unleserlich ist. MAY kann ich noch lesen, sieht aus wie ein ver-
gossener Trafo, dunkelgrau.
(Für mich ist sowieso 230V-Zeuch schon sehr suspekt)
Oder zündet dieses Wunderkästchen?
MfG Glaser
"Franz Glaser (KN)" schrieb im Newsbeitrag
news:45d44bbf$0$26569$ snipped-for-privacy@newsreader01.highway.telekom.at...
Könnte von May & Christie stammen. Vielleicht findest du beim Hersteller
weitere Informationen.
Gruß,
Alexander
Franz Glaser (KN) schrieb:
Stimmt. Hg-Hochdrucklampen sind, abgesehen von Größe und Leistung,
baugleich mit haushaltsüblichen "Höhensonnen".
Der Brenner hat eine Hilfselektrode mit geringem Abstand zu einer der
Hauptelektroden eingebaut. Bei sehr großen Hg-Lampen sind zwei
Hilfselektroden drin, je eine pro Hauptelektrode. Diese
Hilfselektrode(n) ist(sind) über einen hochohmigen Widerstand mit der
gegenüberliegenden Hauptelektrode verbunden.
Der Abstand zwischen Hilfselektrode und Hauptelektrode ist gering genug,
dass mit der normalen Netzspannung eine Glimmentladung zünden kann.
Diese Glimmentladung zündet dann den Lichtbogen zwischen den
Hauptelektroden. Allerdings zünden Quecksilberdampf-Hochdrucklampen nur
in kaltem Zustand. Wenn eine Hg-Lampe abgeschaltet wird, muss man ein
paar Minuten warten, bis sie wieder zündet.
MfG, Andy
Andreas Haimberger schrieb:
ACK, genau so ist das. Die Dinger werden ja häufig zur
Straßenbeleuchtung eingesetzt, und wenn dann mal der Strom für ein
paar Sekunden ausfällt dauert es einige Zeit bis die wieder zünden.
Die Hilfselektroden sind übrigens aus Bimetall, das erklärt diesen
Effekt auch ganz gut.
Gruß Dieter
Dieter Wiedmann schrieb:
[...]
Bei"Bimetall" muss ich widersprechen. Die Hilfselektroden bei den
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen sind ganz normale dünne Wolframdrähte,
die starr und unbeweglich in geringem Abstand zu den Hauptelektroden
montiert sind. Bimetallelektroden kenne ich nur bei den Startern für
Leuchtstofflampen.
Fotos solcher Quarzbrenner sind z.B. hier zu finden:
formatting link
unteren Bildrand in der Mitte findet man eine Nahaufnahme eines
typischen Quarzbrenners. Man sieht sehr schön die dünne Hilfselektrode
(eigentlich nur ein Wolframdrähtchen) und die stärkere Hauptelektrode,
ebenfalls aus Wolfram, die nebeneinander in dem Quarzglasgefäß
eingeschmolzen sind.
Auf der Hauptseite findet man noch viel mehr Abbildungen diverser
Gasentladungslampen:
formatting link
Der Grund dafür, dass heisse Hg-Hochdrucklampen nicht mehr zünden liegt
darin, dass der Betriebsdruck in heissem Zustand >1,5 bar beträgt. Die
Glimmentladung, die für das Zünden des Lichtbogens benötigt wird, findet
in kaltem Zustand in einem Hilfsgas (meistens Argon) bei einigen
Millibar Druck statt. In heissem Hg-Dampf bei 1,5 bar ist die
Zündspannung zu hoch, um mit Netzspannung noch was zünden zu können.
MfG, Andy
Andreas Haimberger schrieb:
Ich hab das mit Bimetall definitiv gesehen, war allerdings auch ein
Grosskaliber dieser Art, AFAIR 1kW. Bei kleineren Lampen, oder wenn
die Abkühlphase länger dauern darf, reicht natürlich eine starre
Hilfselektrode völlig aus.
Gruß Dieter
Danke euch allen recht herzlich!
Das habe ich tatsächlich vor fast 50 Jahren einmal gelernt und
mangels Verwendung komplett vergessen. Daß es sowas gibt?!
Unglaublich.
Stimmt nicht ganz, vor 40 Jahren hatte ich noch einmal ein wenig
damit zu tun, des Lichtspektrums wegen.
Computerei macht blöd.
Grüße, Glaser
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