Ja, habe ich.
Weswegen ich auch schrieb:
|Und genau das darf einfach nicht sein. Irgendeiner der Schlipse hat wohl den |Tech-Jargon nicht ganz verstanden und irgendeinen kritischen Teil in der |Redundanzkette dem Rotstift geopfert.
Vor dem Aufbau der Komplexität unter der Maßgabe der Qualität kommt die Konzeption der Ausfallsicherheit. Das soll und muß oberste Maßgabe sein; alles andere ist Kinderkram angesichts einer internationalen Real-Time- Veranstaltung.
Schön, daß wir das geklärt haben. Ein wenig Kenntnis von HF-Technik reichen aus, um zu wissen, daß man keine Leistung im KiloWatt-Bereich (Wir reden nicht von ERP, wohlgemerkt) benötigt, um einen Satelliten mit ausreichender Signalstärke, auch bei breitbandigen Signalen, zu versorgen.
Falsch.
Eine USV fängt genau den EINZIGEN Ausfallgrund ab, den es in stromversorgungstechnischer Hinsicht geben kann:
Stromausfall.
Und zwar den Stromausfall, auf den man aus netztechnischer Sicht keinen Einfluß hat.
Blödsinn. Man geht ausschließlich kaskadisch vor, arbeitet sich vom "Worst Case Scenario" (Hint: Stromausfall) hinab zum "Acceptable Failure" vor und hat entlang der Strecke Szenarien erarbeitet, die sicherstellen, daß die Ausfallverluste auf dem jeweiligen Level minimiert oder gar eliminiert werden können.
Bullshit.
OK, ich konzediere: Das "Worst Case Scenario" ist nicht der Ausfall EINES Sendezentrums, sondern der millisekundenzeitgleiche Ausfall ZWEIER als jeweils redundant ausgelegten Sendezentren durch den identischen Ausfallgrund.
Wie absurd die Annahme dieses Szenarios ist, sollte die vorscihtige und wiederholte Lektüre dieses Satzes an sich zeigen. Nebst der Tatsache, daß man von vornherein eben nicht so geplant hat.
Ja, klar. Ich baue zwei identische Sendezentren auf, von denen ich weiß, daß nur eins in 99,999% der Fälle überhaupt im Betrieb sein wird, weil ich mir dann die tatsächlich risikoanalysierte Konzeption sparen kann, denn ich erschlage alles mit der Redundanz.
Hirntot ist so ungefähr das Wort, das mir in dem Zusammenhang als mildernder Umstand bei der abschließenden Beurteilung einfallen würde.
Wir reden hier nicht von einem dümmlichen Würgaround, sondern von einem klar definierten (gewollt und als solches konzipierten) Szenarios eines "Single Point of Failure" in Wien.
Und bei dem muß man dann einfach die kaskadierte Risikobetrachtung annehmen, und die war in diesem Fall, um es gelinde auszudrücken, auf eine österreiche Lösung abgestimmt, vulgo "Geh, des passt scho".
Wenn schon bei der SPOF-Konzeption die Minimalanforderung, sprich redundante USV bis Anspringen der eigenen Notstromversorgung, nicht gegeben ist, dann wäre sie konzeptionell auch bei der Overkill-Lösung von zwei identischen Setups auf die Fresse gefallen.
Es sei denn, der Schwyzer hätte kurz "Hah?" geschrien und es von vornherein richtig gemacht.
Und unter der Maßgabe der identischen Konzeption wäre der Dreck immer noch auf die Fresse gefallen, hätte allerdings dreimal soviel gekostet (Wer jetzt auf doppelt soviel gehofft hat, sollte BWL nochmal nachstudieren).
Nein, ich gehe offensichtlich nicht davon aus, sondern halte es für die einzige Möglichkeit, so etwas reibungsfrei hinzubekommen. Daß derjenige ein gewisses Maß an Kompetenz mitbringt, sollte bei einer millionenschweren Veranstaltung eine Selbstverständlichkeit sein.
Ja, ich weiß, ich bin Idealist.
Das ist unrichtig.
Wir reden hier von einen zentral verwalteten System der UEFA, die extrem großen Wert daruf gelegt hat, eigene Infrastrukturen zu schaffen, um die zentrale Vermarktung nicht zu gefährden und absolute Kontrolle darüber zu haben, was mit der ganzen Wertschöpfungskette der Verwertungsrechte erwirtschaftet wird.
Das ist ein ORF-Problem, nicht aber das grundsätzliche Problem. Daß die UEFA ab einem bestimmtem Punkt die Kontrolle aus der Hand gibt, und zwar bevor sie ihre tatsächlichen Endkunden mit dem Produkt erreichen, ist lediglich ein Anhaltspunkt dafür, daß die UEFA in vielerlei Hinsicht ein technisch den Anforderungen an einen internationalen Event nicht gewachsener Laden ist.
Ich setze mal Follow-Up in eine technische Gruppe, weil mich das Ganze aus vielerlei Hinsicht schon sehr faszniniert und gerne den Kopf gerdegerückt bekommen würde, sollte ich da irgendwas fundamental mißverstanden haben.
Peter Lemken DF5JT
0711