Re: Das ist doch 'mal 'was: Berliner Buerger wollen das Stromnetz kaufen

Hallo allerseits,

> > so etwas passiert nicht alle Tage. In New York haben > Buergerbewegte im Occupy Wall Street Movement > eine kostenfreie Universitaet ins Lebengerufen, und > in Berlin wollen die Buerger das Berliner Stromnetz > kaufen: > >
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Intentionen: super. Potenzielle Wirkung: zweifelhaft.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass der reine Infrastrukturbetrieb auch nur in irgend einer Form Gewinne abwirft. Im Gegenteil, ich kenne zwar keine Zahlen, w=FCrde aber vermuten, dass die Erhaltungskosten durch die Netznutzungsentgelte nicht abgedeckt werden. Wenn dann auch noch gr=F6=DFere Investitionen f=E4llig werden wird es f=FCr diese Genossenschaf= t endg=FCltig problematisch.

Au=DFerdem gefallen mir pers=F6nlich deren Argumente nicht besonders - die werben mit Dingen, auf die sie - auch wenn ihnen das Stromnetz geh=F6rt

- kaum Einfluss haben werden. Warum nicht lieber mit Erhalt der Versorgungssicherheit werben? DAS liegt wirklich in der Hand der Netzbetreiber, genau wie Sicherstellung eines fairen Zugangs f=FCr Stromlieferanten.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska
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erseits,

Es scheint sich zu lohnen, ein Netz zu betreiben.

Man schaetzt den Wert des Netzes auf 400 Millionen Euro. Vattenfall nennt dafuer einen Verkaufspreis von 3 Milliarden Euro. Es heisst: um abzuschrecken.

Ich las erst einmal dies:

" In Berlin wird an allen Ecken gespart. Gleichzeitig flie=DFen die Gewinne aus dem Netzbetrieb aus unse- rer Stadt ab. Es wird Zeit, dass wir unser Stromnetz in die eigene Hand nehmen=93, so Neumann-Cosel weiter. Ein Teil der Gewinne aus dem Netzbetrieb soll direkt in Projekte zur F=F6rderung einer klimafreund- lichen und effizienten Energieversorgung flie=DFen." aus:

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Als Begruendung fuer den Netzkauf las ich:

"Wenn der Umstieg auf eine 100 Prozent erneuer- bare Energieversorgung gelingen soll, braucht es intelligente Stromnetze. Wir wollen die Einbindung von regenerativen Energien ins Stromnetz f=F6rdern und einen Teil des Gewinns aus dem Netzbetrieb direkt in die Energiewende investieren." aus:

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Es wird gemeint, man koenne einen Teil des Ge- winnes direkt "in die Energiewende investieren", was natuerlich Sinn macht. Die Frage ist dann nach der Gewinnhoehe, die sich aus einem sol- chen Netz ziehen laesst.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Als Ergaenzung Zitate:

"Vattenfall erwirtschaftet mit dem Betrieb des Berliner Stromnetzes regelm=E4=DFig Millionenge- winne. Gleichzeitig setzt das Unternehmen un- ver=E4ndert auf klimasch=E4dliche Braunkohlever- stromung."

Und:

"Wer sich mit der B=FCrgerEnergie Berlin am Kauf des Berliner Stromnetzes beteiligt, unterst=FCtzt nicht nur den =F6kologischen und demokratischen Wandel unserer Energieversorgung, sondern kann auch selbst von seiner Beteiligung profitie- ren. Ein Stromnetz stellt in der Regel eine siche- re Anlage dar, denn die Gewinne aus dem Netz- betrieb sind stark reguliert. Die Regulierungsbe- h=F6rden gestehen den Netzbetreibern im bundes- weiten Durchschnitt derzeit eine Rendite von sechs bis neun Prozent zu."

Beide Zitate aus:

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The Best K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Ragnar Bartuska schrieb:

Potenzieller Sachverstand: zweifelhaft

Sollten sie, wenn klug gewirtschaftet wurde. Ein Problem besteht nur, wenn Massnahmen zur System- stabilität notwendig werden. Diese Kosten können erst im übernächsten Jahr geltend gemacht werden, fallen aber sofort an.

So sieht es aus.

Weil es dort an Sachverstand fehlt? Letztens wurde die BI in den Printmedien vorgestellt. Mir fiel auf, dass im Vorstand, der strategische Entscheidungen in einem elektrischen System trifft, kein einziger Techniker vertreten ist.

Zu diesen beiden Punkten sind sie im EnWG verpflichtet. Werbung mit einer gesetzlichen Verpflichtung...hmm, das wäre eigenwillig. VG Jörg

Fup reduziert

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Joerg Bradel

Vielleicht vereinfacht das konstruktive Entschei- dungen? Eine Beratungsebene kann alle die umfassen, die konstruktive Kritik auszuueben in der Lage sind. Warum sollen sich da nicht die Techniker tummeln koennen?

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

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