Hallo,
da müsste dann ja die EWG ihre Deregulationsbeschlüsse korrigieren, das
wäre allerdings nötig. In den Nachrichten wurde auch von einer recht
drastischen Reduktion der Investitionen in das Leitungsnetz in den
letzten Jahren berichtet.
Bye
Wann liegt denn die Auslastung bei 82%? Der Ausfall geschah ja am
Wochenende und dazu noch am Abend, wo der Strombedarf doch deutlich
geringer sein sollte als an einem Werktag um 11:00 Uhr. Ich weiß ja
nicht, wie die aktuellen Temperaturen in I sind, aber der
Klimaanlagenaufschlag sollte auch schon langsam abgeebbt sein.
- Heinz
Hallo,
warum um diese Zeit soviel Strom gebraucht wurde verstehe ich auch nicht
ganz, aber nach den Nachrichten sollen alle Leitungen nach Italien
weitgehend ausgelastet gewesen sein.
Evtl. sind die Stromlieferverträge zwischen den italienischen und
schweizerischen und französischen Stromkonzernen so gestaltet das
Italien seine 17 % Stromimport als konstante Grundlast beziehen muß und
für den Spitzenlastausgleich im eigenen Land sorgen muß.
Dann waren vermutlich viele italienische Kraftwerke in dieser Zeit
runtergefahren um dann wieder bei Wochenbeginn die Lastspitzen zu
übernehmen.
Bye
Mal wieder eine Portion Verschwörungstheorie:
USA: für den Irak Krieg
Dänemark: für den Irak Krieg
Italien: dito:
...der nächste Blackout in...
England, Australien, Polen ?
Markus
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P.S.
Mein Sozialkundlehrer hat das alle 2 Wochen gebracht:
DDR 53
Ungarn 56
Tschechoslowakei 68
Afghanistan 79
D ???
..der Russ der kommt des is ganz gwies...
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Uwe Hercksen wrote:
Hallo!
Bekommen nicht die Stellwerke (Weichen, Signale usw) auch in D ihren Strom
aus dem 50Hz- Netz? Also würde selbst bei vorhandenen 16,7Hz die Bahn in
Deutschland nichtmehr fahren, weil die Signale nixmehr anzeigen.
Oder haben die Stellwerke Notstromversorgungen um wichtige Weichen und
Signale weiterzuversorgen?
mfg, Markus
On Mon, 29 Sep 2003 22:14:46 +0200, Markus Haastert wrote:
neben anderem Unzutreffendem
Die Eisenbahn fährt bekanntlich mit Dampf.
Und in Italien neuerdings mit Gleichstrom.
(Wegen der speziellen Belastungsstruktur hat die italienische Bahn
trotzdem nicht nur lokale Anschlüsse ans Industrienetz, sondern auch eigene
Drehstromhochspannungsfernleitungen. Aber letzendlich hängen die auch am
normalen Netz.)
So war es in der DDR.
In Westdetschland, Schweiz, Österreich, Skandinavien.
Die Stellwerke haben eine komplette Notversorgung.
Die typischen Stellwerkstürme enthalten in den fensterlosen oberen
Stockwerken unzählige Relais, in den unteren Akkus und Generatoren.
Michael Kauffmann
snipped-for-privacy@gmx.net (Peter Weiss) wrote in message
Noch schlimmer. Italieneische Eisenbahn fährt meines Wissens (wie die
französische) mit haarsträubenden 1500V Gleichstrom. Die können
durchaus von direkt ans Verbundnetz angeschlossenen
Gleichrichter-Unterwerken stammen. Daher braucht Italien auch
ausgesprochen massive Oberleitungen und viele Einspeisungen.
Für die Angaben kann ich nicht garantieren, sie stammen IIRC aus
de.verkehr.bahn.
lg Ragnar
Soweit prinzipiell ok.
Aber was passiert, wenn plötzlich (innerhalb weniger Sekunden) 5-10% der
Last wegfallen? Die Generatoren werden ja durch die Verbraucher belastet
und durch die Turbinen mit gleicher Leistung angetrieben. Dieser
Gleichgewichtszustand wird plötzlich gestört. Wenn dann die
Antriebsleistung aller Turbinen im Restverbuind nicht schnell genug
gedrosselt werden kann, steigt die Drehzahl der Generatoren und damit
auch die Netzfrequenz.
Ein schlagartiger 5-10% Lastabfall wird sicherlich nicht so schnell
auszuregel sein. Damit wäre eine kurzfristige Frequenzerhöhung doch
durchaus möglich?!
- Heinz
Hallo,
da wäre jetzt die Frequenzmesskurve zum Zeitpunkt des Ausfalls in
Italien interessant.
Dann könnte man der Abbildung 8 in dieser Abhandlung noch ein schönes
Beispiel hinzufügen.
http://www.ifr.ing.tu-bs.de/de/leonhard_bwg.html
Da ging's um einen Ausfall von 8 GW, bei Italien entstand ein
Überangebot von insgesamt 6,7 GW.
http://www.ucte.org/pdf/News/20030929-After-the-Italian-Black-out.pdf
Bye
Interessante Grafik. Frequenz für Polen und Spanien pendelt sich langsam
ein, während die Kurve in D ganz einfach auf die niedrigere Frequenz
abfällt. Das es allerdings nur 20 mHz sind, ist schon erstaunlich wenig.
Leider sieht man nicht, wie lange es dauert, die Frequnz wieder auf den
Ursprungswert hochzufahren.
Die Grafik bezieht sich auf eine Störung von 900 MW im spanischen Netz.
Bei der angesprochenen 8 GW Störung blieb die Frequenzänderung unter 0,5
Hz, es gibt aber keine Grafik zu den Ausgleichsvorgängen.
- Heinz
Hallo,
richtig, da geht's um zwei verschiedene Störfälle.
Aber die Kurve von Italien wäre schon hochinteressant, vielleicht lässt
ja Prof. emeritus Leonhard schon seine Beziehungen spielen um die Kurven
zu bekommen.
Bye
Wurde die Ursache für den Ausfall in London hier schon erwähnt?
Eine falsche Überlastauslösevorrichtung mit einem fünftel des
beabsichtigten Auslösestromes.
Michael Kauffmann
Hallo,
nein, habe ich hier noch nicht gesehen, sehr interessant.
Wie lange war denn diese falsche Überlastauslösevorrichtung schon
eingebaut bevor sie zu dem Ausfall führte? Hatte dieser Schutz früher
schon angesprochen, wenn auch nicht mit so grossen Folgen?
Bye
noch sind in Deutschland regelmäßige
Relaisprüfungen bei den Netzversorgern üblich.
Mal schauen wann auch die bis zum gehtnichmehr eingespart werden
MfG
On Wed, 01 Oct 2003 22:05:52 +0200, Horst-D. Winzler wrote:
Man setzt wohl voraus, daß wenigstens die Pläne stimmen, der Hersteller
die Relais richtig beschriftet hat und der Mitarbeiter beides lesen kann.
An was denkst Du?
Michael Kauffmann
Da wäre die hierarchie. Etwas dringt nach unten. Der entscheidende
hinweis bleibt in irgenteinem schreibtisch liegen.
Da wäre, das lager. Den typ haben wir augenblicklich nicht am lager.
Oder hersteller hat zur zeit lieferengpass. Sehr beliebt.
Da wäre. Im augenblick haben wir dazu keine zeit. Das muß warten.
Oder der, der das eben mal machen sollte, wird krank. Oder geht in
urlaub. Oder geht in rente. Da findet sich dann noch so einiges. Kann es
aber nicht zuordnen. Weil überzeugt, das wäre schon längst erledigt.
Anderes scenarium. Mitarbeiter bekommt dringenden anruf auf seinem
händy, wärend er grad kaffee trinkt. Den eigentlichen auftrag erledigen
wir dann später. Da der ausführungstermin eigentlich schon überschritten
ist und wieder mal von oben gedrängt wird, wirds halt erstmal als
erledigt gemeldet. Motto, erledigen wir mal eben nebenbei.
Welcher der gründe,oder welche kombination es war, das in einer
wichtigen übertragungseinheit über 2 jahre die spezialbatterien fehlten,
war nicht mehr nachprüfbar. Jedenfalls gabs öfter unerklärlichen alarm.
Die batterien sollten neben der notstromversorgung auch für
unterbrechungsfreien saft sorgen. Da der batteriekasten aber schwer
zugänglich war, kam keiner auf die idee, da mal nachzusehen.
Andererseits scheint das kulturgut lesen zeitweise nicht greifbar zu
sein. Oder es wird zeitweise der sinn, dessen was man liest, nicht
verstanden ;-)
Ich denke, ich beende das mal. Je mehr man darüber nachdenkt, um so mehr
fällt mir ein.
Ich bin sicher, daß das "oder welche kombiniert..." der Schlüssel
ist.
Die einzelnen Vorschriften werden meistens noch einigermaßen
penibel eingehalten, weil sie von Leuten auf mittlerer Ebene
ausgeführt werden, die auch noch Detail-Sachverstand haben.
Das übergeordnete, komplexe technische know how ist mit der
Konstruktion zwar in die Anlagenplanung eingegangen aber bei
den Erweiterungen nur mehr von Finanzleuten auf Plausibilität
überprüft worden. Die technischen Aspekte der Vermaschung,
das Schwingungsverhalten, die mehrdimensionale Regeltechnik
hat niemand mehr beachtet. So ist jedes einzelne Umspannwerk
auf Selbstabschaltung richtig dimensioniert (?), aber die
Wirkung der Abschaltung bei Überlast im Maschennetz ist nur
kaufmännisch auf den Bildschirmen zu sehen.
Dilettanten haben das Heft in der Hand.
MfG
--
Franz Glaser MEG Glasau 3 A-4191 Vorderweissenbach
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Wenn eine Schutzeinrichtung so lange unbemerkt falsch eingestellt war,
darf man davon ausgehen, dass die Mitarbeiter keine regelmässigen
Kontrollen durchgeführt haben und sich damit nicht auskennen.
Um aber so viele Schutzeinrichtungen zu kontrollieren, werden bestimmt
alle Mitarbeiter eingesetzt und nicht nur die wenigen Spezialisten, die
diese Einrichtungen hätten einstellen und prüfen müssen.
Es ist kaum anzunehmen, dass sie nur modernstes Material und bestens
ausgebildetes Personal haben.
BTW: Wer zum Kontrollieren der Schutzeinrichtungen in Mittel-, Hoch- und
Höchstspannungsanlagen Pläne hervorkramt, hat schon verloren. Dafür gibt
es separate Dokumente.
BTW2: Ich habe auch schon Relais' kontrolliert, bei denen alles gestimmt
hat - Nenndaten, Einstellungen und Tests Okay - und trotzdem hätten sie
versagt. Es waren die falschen Messwandler eingebaut.
BTW3: Bei mobilen Schaltern mit eingebauten Messwandlern und stationären
Schutzrelais' muss man auch noch darauf achten, dass der richtige
Schalter in der richtigen Zelle steht.
Ciao
Walter
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