Schutzleiter und klass. Nullung

Moin!

Wir haben hier ein etwas betagtes Haus mit einer fast so betagten Elektroinstallation, 50er Jahre, komplett auf Putz, mit sehr formschoenen Porzellan-Abzweigdosen und klassischer Nullung. An einem B16 haengt die gesamte Suedhaelfte, unter anderem 2 Bueros mit je 3 PCs, 7 Monitore (21er) und der uebliche Wust an Peripherie.

Die gesamte Elektrik soll nun erneuert werden, und zwar raumweise. Ein neuer Verteilerschrank wird installiert, die alte Hauptverteilung wird zunaechst als Unterverteilung dort angeschlossen. Dann sollen Stueck fuer Stueck neue Leitungen gelegt und angeschlossen werden.

Erst Buero 1, dann Buero 2. Da haengen die groessten Lasten dran.

Hier sehe ich ein Problem: Die alte Installation ist mit 2 x 1,5^2 ausgefuehrt. Da hier einiges an Strom fliesst, duerfte das (klassisch genullte) Schutzleiterpotential nicht wirklich auf null liegen. Der Schutzleiter des Bueros mit neuer Installation sollte null sein, da ja darueber kein Strom fliesst.

Nun sind die Netzwerke beider Bueros ueber einen Switch verbunden.

Fuer mich riecht das nach Aerger. Ein Switch ist als Potentialausgleichsschiene wohl nicht so toll...

Der Elektriker, der das ganze machen soll, meinte: "Noe, kein Problem, solange sie kein WLAN betreiben."

Mal abgesehen davon, dass hier hier 2 davon haben, finde ich das noch raetselhafter...

Meine Frage: fliegt in der Uebergangszeit (Buero 1 alte Installation, Buero 2 neue Installation) sofort der FI oder _kann_ das gehen?

Ralph

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Ralph Fischer
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Ralph Fischer schrieb:

Ach, hallihallo! Also die Aussage: "solange Sie kein WLAN betreiben" find eich ganz heftig! Eher im Gegenteil... eiN WLAN sollte eine zuverl=E4ssige Trennung der beiden Bereiche bewirken! Bei einem Netzwerkkabel h=E4tte ich ausgesprochene Bedenken, da=DF da Ausgleichsstr=F6me flie=DFen, die bis zur Zerst=F6rung der Netzwerkkomponenten f=FChren k=F6nnen. Also meine Ideen: entweder auf einen Sitz provisorisch bei den alten Stromkreisen aufputz einen Schutzleiter nachlegen, damit gleich alles auf Schutzleiterpotential ist, oder die Computer dann mit Verl=E4ngerungskabeln von der neuen Insatllation betreiben. Alles andere w=E4re mir zu riskant.

Aber ganz was anderes... du hast doch wohl hoffentlich nicht vor, die alten Abzweigdosen usw. wegzuschmei=DFen? *hint*

sg Ragnar

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texas.ranger

Oder eine potentialfreie Trennung der beiden Bereiche, sprich ein Fiber-Link.

Gru=DF Sevo

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Sevo Stille

Am 03.06.2006, 23:13 Uhr, schrieb Ralph Fischer :

[...]

Wenn ich deine Beschreibung richtig deute, dann löst der FI-Schutzschalter aus.

Wie wäre es mit UTP-Patchkabeln? Da gibt es dann keine Ausgleichsströme über den Schirm, da dieser ja nicht vorhanden ist.

Gruß, Johannes

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Johannes Vossen

Auch so ;-)

Nicht nur du...

Eben. Zumal die WLANs nur unsere beiden Schlepptops ans Netz knoten, wenn wir am Kamin sitzen (was ich dem Elektriker erklaert habe). Fuer die Verbindung der Bueros untereinander ist das viel zu langsam.

Genau das war mein Gedanke. Also dachte ich: frag mal den Fachmann.

Ok, ist eine Moeglichkeit.

Nicht schoen, aber fuer ein paar Wochen ginge evtl. auch das. Dann duerfen wir halt nicht alles gleichzeitig einschalten.

Selbstverstaendlich nicht :-)) Ich bin voellig unfaehig, solche schoenen Dinge wegzuwerfen. Die werden peinlich gereinigt und wohl in einer Vitine landen. Bloed ist nur, dass wir gar nicht so viele Vitrinen aufstellen koennen, wie hier solche Dinge anfallen...

Na ja, ich werde wohl in den sauren Apfel beissen und erst die Strippen fuer _beide_ Bueros legen, um dann an einem Wochenende zusammen umzuklemmen.

Danke auch an Sevo und Johannes: UTP ist eher schlecht bei nem GB-Netz, und Glasfaser ist etwas aufwaendig fuer eine kurze Uebergangszeit.

Erstaunlich: da lassen ich den Fachmann kommen, um den neuen Zaehlerschrank zu installieren (was wir durchaus selbst koennten), und der erzaehlt mir so einen offenkundigen Unfug.

Das macht mich schon nachdenklich...

Ralph

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Ralph Fischer

Ungeschirmte Patch-Kabel tun es problemlos und sind _viel_ billiger.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

für umsonst schlau fragen und dann selber schrauben: da gibt es nur dumme Antworten vom Fachmann, weil er ja nichts verdient.

MfG

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Bernd Löffler

Ahem...wieso verdient er nichts? Er liefert das gesamte Material, soll den Zaehlerschrank installieren und nach und nach alle Leitungen anklemmen.

Bis auf die der Bueros. Die muessen staendig durchlaufen, weil wir da unser Geld verdienen. Also klemme ich die am Wochenende selbst an, falls er keine Lust hat, Samstags zu kommen und lasse es hinterher kontrollieren.

Was wir selber machen, ist das Verlegen der Leitungen. Das ist so extrem frickelig (denkmalgeschuetzter Altbau) und zeitaufwaendig, dass wir das lieber selbst machen.

Wo ist jetzt das Problem?

Ralph

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Ralph Fischer

In der Tat eine sehr seltsame Aussage...

Der FI wird dir nicht fliegen, allerdings ist das Risiko hoch, das es über Ausgleichsströme über den Netzwerk-Schirm kommt. Das kann übrigens auch jetzt schon der Fall sein, denn bei zwei klassisch genullten Anlagen muß die Potentialanhebung des Schutzleiters bei beiden Büros ja nicht gleich groß sein.

Eine Lösungsmöglichkeit wären ungeschirmte Netzwerkkabel zwischen den beiden Büros, die sind übrigens normalerweise auch Gigabit-Tauglich, die UTP-Kabel die ich auf der Arbeit mal verlegt habe waren zumindest Cat5e spezifiziert und somit für Gigabit geeignet. Dort wurde übrigens genau aus dem Grund UTP verlegt, weil dort nicht alles zwingend auf dem gleichen Potential lag. (Unterschiedliche Elektroverteilungen, teilweise auch unterschiedliche Gebäudeteile und Produktionshallen)

mfg. Markus

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Markus Haastert

Daher sollte ein Schirm immer nur auf einer Seite geerdet werden !

Gruß Patrick

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Patrick Wiemann

Die dann ueber den Schutzleiter der neuen Installation zurueckfliessen. Das muesste doch der FI dort mitschneiden (Summe I != 0)

Theoretisch ja. Allerdings haengen beide Bueros an der gleichen Abzweigdose, Leitungslaengen und Lasten sind etwa gleich gross. Dass sollte passen. Laeuft ja auch seit 2 Jahren stoerungsfrei.

Oups, da ist mein Kenntnisstand wohl veraltet. Fuer mich taugten die nur bis max. 100 MBit.

Dann ist das wohl die einfachste Loesung, um die Umbauzeit zu ueberbruecken.

Gruesse aus der Wesermarsch

Ralph

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Ralph Fischer

Hallo Ralph,

Wenn der FI das mitschneiden würde, wäre die Summe im Fehlerfall 0. Fatal das.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Ich nehme mal an, die klassisch genullte Installation hängt nicht an einem FI, da dies eigentlich nicht funktionieren kann. Den FI der neuen Installation stört es nicht, wenn über den PE der neuen Installation ein Ableitstrom aus der Altinstallation fließt. Der FI misst ja nur, ob eine Differenz zwischen Hin- und Rückleitung in den neu verlegten Stromkreisen auftritt, und das kann und darf ja eigentlich nicht passieren, weil Phase oder Neutralleiter keine Verbindung mit der Altinstallation haben.

achso, die hängen an einer Sicherung, dann ist der Ausgleichsstrom natürlich deutlich geringer, vermutlich so gering das er nicht stört (oder garnicht auftritt)

ueberbruecken.

Denke ich auch, es sollte ja schon reichen den Schirm der Netzwerkkabel auf einer Seite nicht anzuschließen. Das soll bei Signalleitungen ja sowieso eigentlich der Fall sein.

mfg. Markus

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Markus Haastert

Schnee von gestern, Stichwort vermaschter Potent(z)ialausgleich.

Lutz

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Lutz Illigen

Lutz Illigen schrieb:

Hast Du mal bitte eine VDE für mich, ich wollte mir das mal genauer durchlesen.

"

Stichwort vermaschter Potent(z)ialausgleich

" So sollte es sein ! ;-)

Reply to
Patrick Wiemann

Gar nicht gut. So entsteht zusammen mit dem Gehäuse des angeschlossenenen Gerätes eine hübsche Dipol-Antenne, und der Schirm bewirkt das genaue Gegenteil von dem, was er bewirken sollten.

Wenn, dann bitte wirklich UTP.

Nein.

Hergen

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Hergen Lehmann

Hergen Lehmann schrieb:

Kann sein, da=DF ich jetzt meine Lehrer diffamiere, aber ich hab in der Schule gelernt, da=DF bei UTP lediglich die einzelnen Paare nicht geschirmt sind, und au=DFen trotzdem eine Alufolie sowie ein Schirmgeflecht drin sind, die an beiden Enden mit dem Metall des RJ45-Steckers verbunden sind. Zumindest sind alle handels=FCblichen Patchkabel so ausgef=FChrt, und auch das mir bekannte Cat5-Verlegekabel. Was allerdings dann die Netzwerkkomponenten an den Enden mit diesem Schirm machen ist ein anderer Kaffee. Bei Ger=E4ten mit Eurostecker kann der kaum direkt auf Schutzleiterpotential liegen.

sg Ragnar

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texas.ranger

Das nennt man S/UTP. (oder F/UTP, wenn nur folie)

UTP hat keienerlei Schirm.

Michael.

Reply to
Michael Buchholz

Hier der enstprechende »de« Artikel:

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Artikel hier:
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Was ist das denn für ein Müll? Bitte nur text/plain. Danke.

Lutz

Reply to
Lutz Illigen

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